Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf
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6 ZUSAMMENFASSUNG<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Sarah <strong>Rodenbusch</strong><br />
Makroskopische und histopathologische Untersuchungen am Genitaltrakt sub- und infertiler weiblicher<br />
Rinder im klinischen Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Endometriumbiopsie<br />
Institut für Veterinär-Pathologie und Ambulatorische und Geburtshilfliche Tierklinik der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät, Universität Leipzig<br />
Eingereicht im November 2009<br />
98 Seiten, 129 Abbildungen, 63 Tabellen, 145 Literaturangaben, 25 Seiten Anhang<br />
Schlüsselwörter: Uterus, Ovar, Rind, bovine Endometrose, Fruchtbarkeit, Endometriumbiopsie<br />
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den endometrialen Normalbefund inkl. Zellinfiltration und<br />
Funktionsmorphologie im Zyklusverlauf bei fertilen Kühen zu definieren sowie einen Überblick<br />
über Art und Häufigkeit pathologischer Befunde an Ovar, Salpinx und Uterus bei sub- und infertilen<br />
Rindern zu erhalten. Zudem sollte die Bedeutung endometrialer Befunde für die Fruchtbarkeit durch<br />
einen Vergleich mit den bei fertilen Rindern vorliegenden Verhältnissen eingeordnet werden. Darüber<br />
hinaus galt es, das Verfahren der Endometriumbiopsie beim Rind im klinischen Kontext auf<br />
seine Durchführbarkeit unter Praxisbedingungen sowie seine Aussagekraft und Repräsentativität zu<br />
prüfen.<br />
Zur Definition des Normalbefundes der endometrialen Infiltration mit freien Zellen im Zyklusverlauf<br />
wurden Endometriumbioptate von sieben fertilen Kühen („Zyklusgruppe“) an sechs definierten<br />
Tagen des Zyklus entnommen und histologisch untersucht. Die Infiltration mit neutrophilen und<br />
eosinophilen Granulozyten, Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen und Mastzellen wurde<br />
quantitativ bestimmt und statistisch analysiert. Anhand dieser Daten wurden die Grenzwerte zwischen<br />
der physiologischen zyklischen Selbstreinigung und dem Auftreten einer Endometritis ermittelt:<br />
das Vorhandensein von maximal 20 neutrophilen Granulozyten bzw. bis zu 15 mononukleären<br />
Zellen (Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen) pro Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung<br />
im Bereich des luminalen Epithels und Stratum compactum ist nach den Ergebnissen der vorliegenden<br />
Studie als normal anzusehen.<br />
Um einen Überblick über Art und Häufigkeit pathologischer Befunde am Genitaltrakt weiblicher<br />
Rinder zu erhalten, wurden Ovarien, Eileiter und Uteri von 135 wegen Sub-/Infertililität geschlachteten<br />
Färsen (n=13) und Kühen (n=122) pathologisch-anatomisch und -histologisch untersucht. Bei<br />
58 dieser Tiere erfolgte im Vorfeld eine klinisch-gynäkologische, sonografische und zytologische<br />
Untersuchung. Im Rahmen der pathologisch-anatomischen und -histologischen Untersuchungen<br />
wurden 46 ovarielle Zysten (Gelbkörperzyste: n=25, Follikelzyste: n=21) sowie 16 ovarielle Neoplasien<br />
(Adenom des Rete ovarii: n=12, Granulosazelltumor: n=4) festgestellt. Während die ovariellen<br />
Zysten in der Mehrheit der Fälle bereits klinisch diagnostiziert wurden, konnten alle ovariellen<br />
Neoplasien nur histologisch festgestellt werden. 34 Tiere wiesen eine Salpingitis, 36 Zysten der<br />
Salpinx und sechs Rinder Adhäsionen der Salpinx mit dem Ovar auf. Klinisch-gynäkologisch wurde<br />
keine dieser Veränderungen erfasst. Nur sieben Rinder zeigten histopathologisch ein unverändertes<br />
Endometrium. Der häufigste Befund war die Angiosklerose (n=121), gefolgt von der periglandulären<br />
Fibrose (n=85), der Adenomyose (n=58) und der Endometritis (n=42). Die periglanduläre endometriale<br />
Fibrose des Rindes entspricht hinsichtlich ihrer lichtmikroskopisch zu erfassenden Charakteristika<br />
der Endometrose der Stute und wird deshalb als bovine Endometrose bezeichnet. 64%<br />
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