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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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LITERATURÜBERSICHT<br />

Weniger häufig findet sich eine lymphoplasmazelluläre, teils nekrotisierende Oophoritis, die meist<br />

im Bereich des Corpus luteum am stärksten ausgeprägt ist, z.B. infolge einer Infektion mit dem<br />

IBR-Virus oder dem Akabane-Virus (MCENTEE 1990). Eine Oophorosalpingitis kann durch eine<br />

Mycoplasma-bovis-Infektion hervorgerufen werden (MCENTEE 1990). Im Rahmen einer Tuberkulose<br />

wird eine granulomatöse Oophoritis beschrieben (MCENTEE 1990, GRUNERT u.<br />

BERCHTHOLD 1999).<br />

2.3.1.3 Neoplasien<br />

Unter den Haussäugetieren sind Rind und Hund die Spezies, bei denen am häufigsten Neoplasien<br />

des Ovars zu finden sind. Die tatsächliche Inzidenz beim Rind ist unklar, da sowohl im Rahmen der<br />

Sektion als auch bei der Schlachtung eine Untersuchung des Ovars in aller Regel nur makroskopisch<br />

erfolgt, so dass frühe Stadien von Ovartumoren vermutlich in den meisten Fällen übersehen<br />

werden (MCENTEE 1990).<br />

In der für die Veterinärmedizin gültigen WHO-Tumornomenklatur erfolgt eine Einteilung der primären<br />

Neoplasien des Ovars in gonadostromale Tumoren, Keimzelltumoren sowie epitheliale und<br />

mesenchymale Tumoren (KENNEDY et al. 1998).<br />

Sekundäre Neoplasien sind am Ovar eher selten; die häufigste Lokalisation einer Metastase ist im<br />

Ovar das Corpus luteum. Beim Rind finden sich gelegentlich Metastasen eines intestinalen Karzinoms<br />

sowie eines Uterus-, Gallengangs- oder Pankreaskarzinoms; zudem tritt gelegentlich eine<br />

ovarielle Manifestation eines malignen Lymphoms im Corpus luteum auf (MCENTEE 1990).<br />

Zu den gonadostromalen Neoplasien zählen der Granulosazelltumor (syn. Granulosa-<br />

Thekazelltumor), das Thekom (syn. Thekazelltumor) sowie das Luteom (syn. Interstitialzelltumor)<br />

(KENNEDY et al. 1998).<br />

Der Granulosazelltumor (syn. Granulosa-Thekazelltumor) geht von den Zellen der Granulosazellschicht<br />

und zum Teil zusätzlich von der Theca interna der Follikel aus (NORRIS et al. 1969,<br />

MCENTEE 1990, KENNEDY et al. 1998). Er ist der häufigste Ovartumor des Rindes, potenziell<br />

maligne und kann hormonell aktiv sein (Bildung von Östrogenen, Androgenen und/oder Inhibin)<br />

(KENNEDY et al. 1998). Laut der für die Veterinärmedizin gültigen WHO-Tumornomenklatur<br />

wird zwischen mikro- und makrofollikulär, insulär, trabekulär und diffus wachsenden Granulosazelltumoren<br />

unterschieden (KENNEDY et al. 1998). Kombinationen der Wachstumsmuster treten<br />

nicht selten auf (MCENTEE 1990, KENNEDY et al. 1998). NORRIS et al. (1969) unterscheiden<br />

dagegen zwei Wachstumsformen des Granulosazelltumors beim Rind: den „Granulosa-Typ“ sowie<br />

den „Sertoli-Typ“, der eine lediglich histomorphologische Ähnlichkeit mit Sertolizelltumoren im<br />

Hoden aufweist. Während Granulosazelltumoren vom Granulosatyp potentiell maligne sind, verhalten<br />

sich solche vom Sertoli-Typ benigne (NORRIS et al. 1969). In einigen Fällen kommt es zur<br />

Ausbildung von Call-Exner-bodies (MCENTEE 1990, KENNEDY et al. 1998). Ein Granulosazelltumor<br />

tritt meist unilateral auf. Eine Altersdisposition ist nicht bekannt. Es ist ein Fall eines Granulosazelltumors<br />

beim neugeborenen Kalb beschrieben (KANAGAWA et al. 1964). NORRIS et al.<br />

(1969) beschreiben Granulosazelltumoren vom Granulosa-Typ bei 13 Rindern im Alter von 1,2 bis<br />

neun Jahren und solche vom Sertoli-Typ bei Rindern zwischen vier und zwölf Jahren. ITO u.<br />

FUJITA (1978) weisen Granulosazelltumoren bei Rindern im Alter von 1,5 bis 5 Jahren nach. Das<br />

Vorliegen eines Granulosazelltumors schließt eine Gravidität nicht aus (MCENTEE 1990).<br />

Das Thekom (syn. Thekazelltumor) tritt selten beim Rind auf. Es geht von den Zellen der Theca<br />

interna aus und kann variable Anteile an kollagen-produzierenden Fibroblasten enthalten<br />

(KENNEDY et al. 1998). Das Thekom des Rindes ist potenziell maligne (MCENTEE 1990).<br />

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