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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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LITERATURÜBERSICHT<br />

norm vergrößert. Das Allgemeinbefinden ist jedoch ungestört, der (äußerlich oder mittels Vaginoskopie<br />

nachweisbare) uterine Ausfluss ist purulent. Auch die klinische Metritis tritt definitionsgemäß<br />

nur bis zum 21. Tag post partum auf. Als klinische Endometritis bezeichnen SHELDON et<br />

al. (2006a) einen (äußerlich oder vaginoskopisch sichtbaren) purulenten Ausfluss ab dem 21. Tag<br />

sowie einen mukopurulenten Ausfluss bis zum 26. Tag post partum. Die subklinische Endometritis<br />

zeigt keine klinisch erfassbaren Symptome und ist durch einen erhöhten Anteil von neutrophilen<br />

Granulozyten (PMN) im zytologischen Präparat gekennzeichnet, der an den Tagen 21 bis 33 post<br />

partum 18%, an den Tagen 34 -47 post partum 10% übersteigt. Eine Pyometra liegt vor, wenn sich<br />

bei geschlossener Zervix eitriger Inhalt im Uterus befindet und ein persistierendes Corpus luteum<br />

nachweisbar ist.<br />

GILBERT et al. (2005) verzichten auf klinische Merkmale und definieren die Endometritis ausschließlich<br />

nach zytologischen Kriterien: Bei einem Anteil der PMN im zytologischen Ausstrich<br />

einer Uterusspülprobe am 40.-60. Tag post partum von 5% oder mehr ist die Diagnose einer Endometritis<br />

zu stellen, <strong>ohne</strong> dass deren Charakter näher benannt wird.<br />

LENZ (2004) definiert die subklinische Endometritis anhand sonografischer Merkmale bei fehlender<br />

klinischer Symptomatik. Ist die Breite des Uteruslumens im sonografischen Bild größer als 0,2<br />

cm, so liegt - außerhalb des Östrus - eine subklinische Endometritis vor. Im Östrus sind zusätzlich<br />

die Echogenität und Echostruktur von Uterusinhalt und Endometrium hinzuzuziehen.<br />

MCENTEE (1990) und SCHLAFER u. MILLER (2007) nehmen eine weitgehend übereinstimmende<br />

Einteilung vor. Beide unterscheiden, ähnlich wie DE KRUIF (1999), zwischen einer akuten und<br />

chronischen Endometritis, einer Pyometra und einem Uterusabszess, beziehen dabei allerdings im<br />

Gegensatz zu DE KRUIF (1999) nicht klinische, sondern pathologisch-anatomische und -<br />

histologische Kriterien ein:<br />

Bei der akuten Endometritis findet sich ein schokoladenfarbenes bis schmutzig-graues, stinkendes<br />

Exsudat im Uterus. Histologisch ist eine „Leukozyteninfiltration“ (SCHLAFER u. MILLER 2007)<br />

bzw. eine Infiltration mit neutrophilen Granulozyten (MCENTEE 1990) insbesondere im Bereich<br />

des Stratum compactum und des Oberflächenepithels zu beobachten. Im von MCENTEE (1990)<br />

beschriebenen subakuten Stadium kommt es zusätzlich zu einer Infiltration mit Lymphozyten,<br />

Makrophagen und Plasmazellen; neutrophile Granulozyten finden sich dann auch innerhalb der<br />

Uterindrüsenlumina. Bei Vorliegen einer chronischen Endometritis beschreibt MCENTEE (1990)<br />

das Auftreten von Lymphfollikeln. SCHLAFER u. MILLER (2007) führen als Merkmale der chronischen<br />

Endometritis eine lymphoplasmazelluläre Infiltration, eine produktive, teils periglanduläre<br />

Fibrose, Atrophie des Drüsenepithels, Zystenbildung der Uterindrüsen und, in Abhängigkeit vom<br />

Ausmaß der Destruktion, die Ausbildung von Granulations- bzw. Narbengewebe an. Wenn Exsudat<br />

vorhanden ist, kann dieses serös, mukös oder eitrig sein (SCHLAFER u. MILLER 2007). Die Pyometra<br />

zeichnet sich durch eine intrauterine Ansammlung eitrigen Exsudats aus und wird nach<br />

MCENTEE (1990) auch als „postpartale Pyometra“ benannt. Uterine Abszesse sind seltene, fokal<br />

oder multifokal auftretende Prozesse (MCENTEE 1990, SCHLAFER u. MILLER 2007).<br />

SCHULZ (1991) teilt die Endometritis ebenfalls nach pathologisch-anatomischen und -histologischen<br />

Kriterien ein. Er unterscheidet jedoch im Gegensatz zu MCENTEE (1990) und<br />

SCHLAFER u. MILLER (2007) prinzipiell zwischen einer eitrigen und einer nichteitrigen Endometritis,<br />

wobei er die eitrige Endometritis in vier Grade unterteilt: Die eitrige Endometritis 1. Grades<br />

(auch „katarrhalische Endometritis“) kann akut bis chronisch sein und zeichnet sich durch Hyperämie<br />

und Ödematisierung des Endometriums, vermehrte Schleimproduktion sowie eine geringgradige<br />

Infiltration mit Granulozyten, vereinzelt auch mit Lymphozyten und Plasmazellen, aus.<br />

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