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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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ZUSAMMENFASSUNG<br />

der Rinder mit histologisch nachgewiesener Endometritis zeigten keinerlei klinisch erfassbaren<br />

Symptome. Von allen subklinischen Endometritiden wiesen nur 15,2% der Fälle mehr als 5% PMN<br />

in der zytologischen Untersuchung auf.<br />

Um die Bedeutung der meist subklinischen endometrialen Befunde, deren Diagnose mittels konventioneller<br />

Methoden nur eingeschränkt möglich ist, für die Fruchtbarkeit betroffener Rinder einschätzen<br />

zu können, wurden zum Vergleich Endometriumbioptate von 15 fertilen Kühen untersucht.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass eine mittel- oder hochgradige Endometritis und Endometrose bei subund<br />

infertilen Rindern signifikant häufiger auftritt als bei fertilen Rindern. Zudem weisen sub- und<br />

infertile Rinder signifikant häufiger eine destruierende Endometrose auf als fertile Kühe. Insofern<br />

ist anzunehmen, dass sowohl die Endometritis als auch die Endometrose, in Abhängigkeit von ihrem<br />

Grad und Charakter, die Fruchtbarkeit betroffener Rinder negativ beeinflussen.<br />

Um zu untersuchen, inwieweit die mittels Endometriumbiopsie zu erhebenden Befunde für das gesamte<br />

Endometrium repräsentativ sind, erfolgte bei 58 der 135 sub- und infertilen Rinder ein bis<br />

drei Tage vor der Schlachtung die Entnahme von Endometriumbioptaten, wobei von jedem Tier<br />

zwei Bioptate mit einer Größe von 5-10 x 3 x 3 mm in der Nähe der Bifurkation entnommen wurden.<br />

Nach erfolgter histologischer Auswertung der Endometriumbioptate und des Schlachtmaterials<br />

wurden für jedes dieser Rinder die Befunde der Bioptate mit den postmortal erhobenen Befunden<br />

anonymisiert verglichen. Dabei konnte der Grad entzündlicher oder degenerativer endometrialer<br />

Veränderungen in 86% bzw. 93% der Fälle mittels Endometriumbiopsie exakt oder mit leichten<br />

Abweichungen festgestellt werden. Der Charakter der entzündlichen Veränderungen stimmte bei<br />

64% der untersuchten Rinder überein. Bezogen auf die Endometrose betraf das 66% der Fälle.<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass bei der Mehrheit der Rinder mit Fruchtbarkeitsstörungen<br />

subklinische endometriale Befunde (subklinische Endometritis, bovine Endometrose,<br />

Angiosklerose) vorliegen, die mittels klinischer, sonografischer und zytologischer Verfahren unentdeckt<br />

bleiben, aber histologisch diagnostiziert werden können. Die Endometriumbiopsie erweist<br />

sich als ein geeignetes Verfahren, solche endometrialen Befunde intra vitam repräsentativ zu erfassen<br />

und ist damit ein wichtiges ergänzendes diagnostisches Hilfsmittel, das dem Tierarzt und Tierhalter<br />

Informationen über den endometrialen Gesundheitszustand liefert. Für eine detaillierte prognostische<br />

Bewertung der mittels Endometriumbiopsie nachweisbaren endometrialen Veränderungen,<br />

insbesondere der verschiedenen Erscheinungsformen der bovinen Endometrose, bedarf es jedoch<br />

weiterführender Untersuchungen.<br />

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