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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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LITERATURÜBERSICHT<br />

benutzt den Begriff „Stroma“ anstelle von „Bindegewebe“ und bezeichnet die darin vorkommenden<br />

Zellen als Stromazellen, die im Östrus und Interöstrus große, rundliche und in der Ruhephase dunkle,<br />

spindelige Zellkerne besitzen. SKJERVEN (1956) benutzt beide Begriffe („Bindegewebe“ und<br />

„Stroma“) synonym.<br />

Gefäße<br />

Die Uterusarterien und -venen verlaufen stark geschlängelt im Stratum vasculare zwischen der äußeren<br />

und inneren Muskelschicht des Myometriums. Von dort aus ziehen Gefäßabzweige in das<br />

Endometrium. Insbesondere die Karunkeln weisen eine hohe Anzahl an Blutgefäßen auf. Außerdem<br />

ist das Endometrium reich an Lymphgefäßen, die in Sammelgefäße innerhalb des Stratum vasculare<br />

münden (SMOLLICH 1992).<br />

2.2.4 Zervix<br />

2.2.4.1 Morphologie<br />

Die Zervix des nichttragenden Rindes ist durchschnittlich etwa 6-10 cm lang und im Durchmesser<br />

3-5 cm breit. Sie weist vier transversal verlaufende Schleimhautfalten (Plicae circulares) auf, die<br />

von kranial nach kaudal an Höhe zunehmen und einen spiralförmigen Kanal bilden (MCENTEE<br />

1990).<br />

2.2.4.2 Histomorphologie<br />

Die Zervixwand besteht aus einer Tunica mucosa, einer Tunica muscularis und einer Tunica serosa.<br />

Das Zervixlumen ist von einem einschichtigen, hochprismatischen Epithel ausgekleidet, das im<br />

Proöstrus und Östrus am höchsten und im späten Postöstrus und Interöstrus am niedrigsten ist und<br />

vor allem im Östrus den Zervikalschleim sezerniert. Die Tunica mucosa bildet Primär-, Sekundär-<br />

und Tertiärfalten in longitudinaler Ausrichtung. Die Lamina propria mucosae ist reich an kollagenen<br />

Fasern (GLOOR 1973, MCENTEE 1990, SMOLLICH 1992).<br />

2.3 Pathologische Befunde am Genitaltrakt des weiblichen Rindes<br />

2.3.1 Ovarielle und paraovarielle Veränderungen<br />

2.3.1.1 Inaktivität<br />

Eine vollständige ovarielle Inaktivität ist beim Rind im Rahmen der Ovaratrophie z.B. infolge<br />

schwerwiegender chronischer Allgemeinerkrankungen zu beobachten (MCENTEE 1990).<br />

GRUNERT u. BERCHTHOLD (1999) bezeichnen dasselbe Phänomen als Ovardystrophie, die in<br />

der Regel bei Wegfall der belastenden Faktoren reversibel ist. WEISS (2007) führt als mögliche<br />

Ursachen einer Ovaratrophie endokrine Störungen, Infektionskrankheiten, Vergiftungen, Strahlenschäden<br />

und Hypovitaminosen an.<br />

Ein altersbedingtes vollständiges Sistieren der Ovarfunktion ist beim Rind, im Gegensatz zum Menschen,<br />

nicht beschrieben. Es kommt zwar zu einem kontinuierlichen Verlust von Oozyten und somit<br />

zu einem Rückgang der Fruchtbarkeit, das Ovar bleibt aber prinzipiell auch im Alter funktionell<br />

aktiv (MCENTEE 1990).<br />

2.3.1.2 Oophoritis<br />

Das Auftreten einer Entzündung des Ovars ist ein seltenes Ereignis. Am häufigsten sind eitrige oder<br />

eitrig-abszedierende Entzündungen, die fortgeleitet (bei Peritonitis) oder aszendierend (häufig im<br />

Zusammenhang mit einer Salpingitis und Pyometra) entstehen (SCHLAFER u. MILLER 2007).<br />

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