Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf
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DISKUSSION<br />
anderen Fällen später (lange Güstzeit, hoher Besamungsaufwand) entscheidet, ein Problemtier der<br />
Schlachtung zuzuführen.<br />
5.3 Morphologische Aspekte<br />
5.3.1 Salpinx<br />
5.3.1.1 Histomorphologie der Endosalpinx im Zyklusverlauf<br />
In der vorliegenden Arbeit zeigen sich entsprechend den Literaturangaben (ABE u. OIKAWA<br />
1993) zyklusabhängige Veränderungen der Morphologie der Endosalpinx vor allem im Infundibulum<br />
und in der Ampulla, während im Isthmus kaum und im uterotubalen Übergang nahezu keine<br />
Veränderungen im Verlauf des Zyklus zu beobachten sind. Die festgestellte hohe Variabilität der<br />
Morphologie ist in der mir vorliegenden Literatur beim Rind nicht explizit beschrieben. Im Gegensatz<br />
zu SMOLLICH (1992), aber in Übereinstimmung mit ABE u. OIKAWA (1993) kann im eigenen<br />
Material eine Dominanz der Zilienzellen in der Follikelphase des Zyklus festgestellt werden.<br />
Sekretorische Zellen zeigen sich in beiden untersuchten Zyklusphasen, was sich mit den Angaben<br />
von BJÖRKMANN u. FREDERICSSON (1961) und NAYAK u. ELLINGTON (1977) deckt, den<br />
Beobachtungen von MCENTEE (1990) aber widerspricht, der ein Auftreten dieser Zellen vor allem<br />
in der Follikelphase beschreibt. Die Morphologie der sekretorischen Zellen zeigt im vorliegenden<br />
Untersuchungsgut zyklusabhängige Veränderungen: in Übereinstimmung mit NAYAK u.<br />
ELLINGTON (1977) sind während der Follikelphase zahlreiche intrazytoplasmatische Sekretgranula<br />
nachweisbar. In der Lutealphase zeigen sich sowohl prominente Zytoplasmaprotrusionen, entsprechend<br />
den Beschreibungen von ABE u. OIKAWA (1993) und NAYAK u. ELLINGTON<br />
(1977), als auch Zellkernextrusionen, in Übereinstimmung mit MCDANIEL et al. (1968).<br />
5.3.1.2 Freie Zellen in verschiedenen Zyklusstadien<br />
Das Vorkommen von neutrophilen Granulozyten oder Plasmazellen in der unveränderten Salpinx ist<br />
in der mir zugänglichen Literatur nicht dokumentiert. Im vorliegenden Material finden sich diese<br />
Zellpopulationen in der Salpinx, unabhängig vom Zyklusstand, wenn auch in sehr geringer Anzahl.<br />
Die von MATSUDA et al. (1983) beobachtete gehäufte Infiltration mit eosinophilen Granulozyten<br />
während des Östrus kann im eigenen Untersuchungsgut nicht festgestellt werden. Entsprechend den<br />
Angaben von DUBOIS et al. (1980) sind sowohl Lymphozyten als auch Mastzellen in allen untersuchten<br />
Zyklusstadien in allen Anteilen der Salpinx zu finden. Im Gegensatz zu DUBOIS et al.<br />
(1980), aber in Übereinstimmung mit MCDANIEL et al. (1968), kann eine Zyklusabhängigkeit<br />
dieser Infiltrate nicht festgestellt werden. Das Auftreten von Makrophagen ist im eigenen Untersuchungsgut<br />
nicht nachzuweisen, was den Angaben von MCDANIEL et al. (1968) möglicherweise<br />
entspricht, die eine Zellpopulation nachweisen, die abschließend nicht eindeutig als Makrophagen<br />
charakterisiert wird.<br />
5.3.2 Endometrium<br />
5.3.2.1 Histomorphologie des Endometriums im Zyklusverlauf<br />
Der Grad der Ödematisierung des Endometriums erreicht nach Literaturangaben während des<br />
Östrus sein Maximum, nimmt im Verlauf des Postöstrus ab und ist im Interöstrus am niedrigsten<br />
(ZWICKEL 1958, MCENTEE 1990, SCHULZ 1991, SMOLLICH 1992). Im eigenen Untersuchungsgut<br />
zeigt sich dagegen eine maximale Ödematisierung im späten Interöstrus (Tag 18 des<br />
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