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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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LITERATURÜBERSICHT<br />

Epitheliale Einschlusszysten finden sich beim Rind eher selten und sind meist nur wenige Millimeter<br />

groß. Sie gehen vom Oberflächenepithel des Ovars aus und sind mit einem einschichtigen, flachen<br />

bis kubischen Epithel ausgekleidet (MCENTEE 1990).<br />

Eine Zyste des Rete ovarii kann intraovariell oder paraovariell liegen (MCENTEE 1990). Sie ist<br />

ebenfalls von einem einschichtigen Epithel ausgekleidet. Ein gleichzeitiges Auftreten mit Epoophoronzysten<br />

ist nicht selten, weil die Hohlräume des Rete ovarii mit denen des Mesonephrons kommunizieren<br />

können (MCENTEE 1990).<br />

GRUNERT u. BERCHTHOLD (1999) sowie SCHLAFER u. MILLER (2007) führen außerdem die<br />

kleinzystische Degeneration der Ovarien auf, die durch die Ausbildung zahlreicher, bis erbsengroßer<br />

Follikel und das Ausbleiben eines Graafschen Follikels gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung<br />

tritt selten auf, geht mit Anöstrus einher, hat eine sehr schlechte Fertilitätsprognose und ist therapieresistent.<br />

Bei den paraovariellen Zysten unterscheidet man anhand ihres Ursprungs:<br />

- Epoophoronzysten, ausgehend vom Wolffschen Gang oder von den kranialen Urnierenkanälchen<br />

- Paroophoronzysten, ausgehend von den kaudalen Urnierenkanälchen, und<br />

- infundibuläre Zysten, ausgehend vom Müllerschen Gang (MCENTEE 1990).<br />

Während Epoophoron- und Paroophoronzysten beim Rind gelegentlich vorkommen, sind infundibuläre<br />

Zysten sehr selten (MCENTEE 1990).<br />

Von der Salpinx ausgehende Zysten (vgl. Kapitel 2.3.2.4.) liegen, wie paraovarielle Zysten auch,<br />

meist in unmittelbarer Nähe des Ovars, müssen aber von diesen unterscheiden werden (MCENTEE<br />

1990).<br />

2.3.1.5 Adhäsionen<br />

Adhäsionen des Ovars mit benachbarten Strukturen, insbesondere mit der Bursa ovarica oder Anteilen<br />

der Salpinx, können infolge einer Oophoritis oder Salpingitis auftreten (ELLINGTON u.<br />

SCHLAFER 1993). Darüber hinaus treten Adhäsionen zwischen Ovaroberfläche und Salpinx auch<br />

bei einer Brucellose auf (MCENTEE 1990). Eine Adhäsion kann in Grad und Form unterschiedlich<br />

ausgeprägt sein, beginnend bei feinen fädigen Verklebungen bis hin zur vollständigen derben Einkapselung<br />

des Ovars und der Salpinx in Mesovar- und Mesosalpinxstrukturen (SOBIRAJ 1999).<br />

Aus einer Verklebung oder Verwachsung kann sich eine tubo-ovarielle Zyste entwickeln<br />

(MCENTEE 1990).<br />

2.3.2 Veränderungen der Salpinx<br />

2.3.2.1 Agenesie / Aplasie<br />

Eine Agenesie der Salpinx tritt bei Zwicken verhältnismäßig häufig, ansonsten sehr selten auf<br />

(MCENTEE 1990). Eine segmentale oder vollständige Aplasie ist beim Rind ebenfalls selten und in<br />

der Regel zusammen mit einer segmentalen Aplasie des Uterus zu finden (MCENTEE 1990). Es<br />

entwickelt sich häufig sekundär eine Hydrosalpinx. Sowohl die Agenesie als auch die Aplasie führen<br />

bei beidseitigem Vorliegen zur Infertilität (MCENTEE 1990, SOBIRAJ 1999).<br />

2.3.2.2 Salpingitis<br />

Die Salpingitis ist die häufigste Veränderung der Salpinx (MCENTEE 1990, MCDOUGALL 2005).<br />

Die meisten Eileiterentzündungen sind infektiös bedingt, wobei die Infektion meist aszendierend<br />

bei Vorliegen einer Endometritis, seltener fortgeleitet aus der Bauchhöhle oder hämatogen erfolgt<br />

(MCENTEE 1990). Bei etwa 70% aller Endometritiden liegt auch eine Salpingitis vor<br />

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