Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf
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DISKUSSION<br />
In Übereinstimmung mit SOBIRAJ (1999) gestaltet sich auch in der vorliegenden Arbeit die klinische<br />
Diagnostik zystischer Eileiterveränderungen sehr schwierig. Alle zystischen Veränderungen<br />
der Salpinx konnten klinisch-gynäkologisch nicht als solche erkannt werden. Ein Teil der<br />
makroskopisch erfassbaren Zysten bzw. Fälle einer Hydrosalpinx wurden klinisch als ovarielle Zysten<br />
angesprochen.<br />
5.4.3 Endometrium<br />
5.4.3.1 Endometritis<br />
Während die histologische Definition der Endometritis nach GONZALEZ et al. (1985) den Charakter<br />
der Entzündung nicht berücksichtigt, wird in der vorliegenden Studie zwischen einer akuten<br />
eitrigen, einer chronischen eitrigen und einer nicht-eitrigen Endometritis unterschieden. Die zugrundegelegten<br />
Zellzahlen stimmen in der vorliegenden Arbeit dennoch annähernd mit denen nach<br />
GONZALEZ et al. (1985) überein.<br />
Die Prävalenz der subklinischen Endometritis bei sub- und infertilen Rindern beträgt 31,1% bezogen<br />
auf die histologische Diagnose, bzw. 8,6% bezogen auf die zytologische Diagnose. RAAB<br />
(2004) stellt mittels Zytologie eine Prävalenz subklinischer Endometritiden von 16,4% fest. Allerdings<br />
sind die Ergebnisse nur bedingt miteinander vergleichbar, da RAAB (2004) die Untersuchung<br />
21 bis 27 Tage post partum durchführt und nicht ausschließlich sub- und infertile Rinder einbezieht.<br />
Die Tatsache, dass alle Kühe der Kontrollgruppe (Gruppe B) der eigenen Studie im Anschluss an<br />
die Untersuchungen wieder tragend wurden, obwohl 60% histologisch eine geringgradige Endometritis<br />
zeigen, weist darauf hin, dass geringgradige entzündliche Veränderungen des Endometriums<br />
keinen negativen Effekt auf die Fruchtbarkeit ausüben. Dagegen ist eine mittel- oder hochgradige<br />
Endometritis signifikant häufiger bei sub- und infertilen als bei fertilen Rindern festzustellen<br />
und scheint daher eine deutlich schlechtere Prognose für die Fertilität mit sich zu bringen, was den<br />
Literaturangaben entspricht (BRUS 1954, BONNETT 1988, DE KRUIF 1999, LEBLANC et al.<br />
2002, GILBERT et al. 2005).<br />
SHELDON et al. (2006a) gehen bei der Definition entzündlicher Erkrankungen des Uterus davon<br />
aus, dass bei einer hochgradigen Endometritis auch andere Schichten des Uterus entzündlich verändert<br />
sind und somit der Begriff „Metritis“ in diesen Fällen gerechtfertigt ist. Aus histopathologischer<br />
Sicht kann dies in der vorliegenden Studie nicht bestätigt werden: in einem der beiden Fälle<br />
einer hochgradigen Endometritis liegt gleichzeitig eine dezente Myometritis, aber keine Perimetritis<br />
vor. Im anderen Fall beschränkt sich die Entzündung auf das Endometrium. SHELDON et al.<br />
(2006a) beziehen sich allerdings auf Erkrankungen bis zum 21. Tag post partum, was nur für eines<br />
der beiden betroffenen Rinder der vorliegenden Studie zutrifft.<br />
Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen einer Endometritis und dem Auftreten von Lymphfollikeln<br />
wird in Kap. 5.3.2.2 (S. 85) diskutiert. Auf das Auftreten einer periglandulären Fibrose im<br />
Zusammenhang mit einer Endometritis wird in Kap. 5.4.3.2 näher eingegangen.<br />
5.4.3.2 Periglanduläre Fibrose / bovine Endometrose<br />
Die periglanduläre Fibrose des Rindes entspricht im eigenen Untersuchungsgut hinsichtlich ihrer<br />
lichtmikroskopisch zu erfassenden Charakteristika der Endometrose der Stute (SCHOON et al.<br />
1997) und wird daher im Folgenden als bovine Endometrose bezeichnet.<br />
Eine mittel- oder hochgradige Endometrose sowie eine destruierende Endometrose tritt in der vorliegenden<br />
Studie nur bei sub- und infertilen Rindern (Gruppen C und D), nicht aber bei fertilen Rindern<br />
der Kontrollgruppe (Gruppe B) auf. Eine geringgradige, nicht-destruierende Endometrose ist<br />
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