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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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2.3.3.2 Endometritis<br />

LITERATURÜBERSICHT<br />

Es besteht in der Literatur keine einheitliche, allgemein akzeptierte Nomenklatur der Entzündungen<br />

des Uterus (LENZ 2004, GILBERT et al. 2005). Vielmehr finden sich zahlreiche unterschiedliche<br />

Definitionen, bei denen - je nach Perspektive der Autoren - klinische, sonografische, zytologische,<br />

pathologisch-anatomische oder histologische Kriterien herangezogen werden, wobei es häufig zu<br />

begrifflichen Überschneidungen oder Widersprüchen zwischen den Autoren kommt. Tab. 2.1 (S.<br />

13) gibt eine Übersicht über die in der Literatur angegebenen Einteilungen entzündlicher Veränderungen<br />

des Uterus:<br />

Tab. 2.1: Einteilungen entzündlicher Veränderungen des Uterus in der Literatur<br />

Kriterium Autor<br />

Klinik DE KRUIF (1999)<br />

Zytologie GILBERT et al. (2005)<br />

Sonografie LENZ (2004)<br />

Pathologische<br />

Anatomie<br />

Histologie<br />

WEISS (2007)<br />

GONZALEZ et al. (1985)<br />

KHODAKARAM TAFTI u.<br />

DARASHIRI (2000)<br />

13<br />

SHELDON et al. (2006a)<br />

MCENTEE (1990)<br />

SCHULZ (1991)<br />

SCHLAFER u. MILLER (2007)<br />

Eine prinzipielle Übereinstimmung dieser Autoren besteht in der Definition der Begriffe Endometritis<br />

(Entzündung des Endometriums), Perimetritis (Entzündung des Perimetriums), Parametritis<br />

(Entzündung des Mesometriums) und (Pan-)Metritis (Entzündung aller drei Wandabschnitte des<br />

Uterus). Davon abweichend wird der Begriff Metritis im klinischen Gebrauch jedoch zum Teil synonym<br />

mit dem Begriff Endometritis verwendet, da eine definitive Entscheidung, ob neben dem<br />

Endometrium auch das Myometrium und Perimetrium an der Entzündung beteiligt sind, mit klinischen<br />

Mitteln in der Regel nicht möglich ist und davon ausgegangen wird, dass bei einer höhergradigen<br />

Endometritis eine solche Beteiligung vorliegt (SHELDON et al. 2006a).<br />

Eine Einteilung der entzündlichen Veränderungen des Endometriums nach rein klinischen Gesichtspunkten<br />

ist bei DE KRUIF (1999) zu finden: Er unterscheidet eine akute und eine chronische<br />

Endometritis, sowie Pyometra und Uterusabszesse. Die akute Endometritis tritt zwischen dem 4.<br />

und 15. Tag post partum auf, ist durch einen übelriechenden, schokoladenfarbenen Ausfluss gekennzeichnet<br />

und geht, abhängig vom Grad, mit einer Störung des Allgemeinzustandes des Tieres<br />

einher. Bei der chronischen Endometritis ist der Ausfluss graugelb-purulent und der Allgemeinzustand<br />

ungestört. Eine Pyometra zeichnet sich durch das Vorhandensein größerer Mengen eitrigen<br />

Inhalts im Uterus aus, die bei rektaler Untersuchung nachweisbar sind. DE KRUIF (1999) unterscheidet<br />

zwischen einer „offenen Pyometra“ (bei geöffneter Zervix) und einer „geschlossenen Pyometra“<br />

(bei geschlossener Zervix). Unabhängig davon können umschriebene Abszesse in der Uteruswand<br />

auftreten (DE KRUIF 1999).<br />

SHELDON et al. (2006a) nehmen eine Einteilung nach klinischen und zytologischen Merkmalen<br />

vor: sie unterteilen in puerperale Metritis, klinische Metritis, klinische Endometritis, subklinische<br />

Endometritis und Pyometra.<br />

Bei der puerperalen Metritis liegen ein abnormal vergrößerter Uterus, ein rotbrauner Ausfluss und<br />

Anzeichen einer Störung des Allgemeinzustandes vor. Die puerperale Metritis kommt per definitionem<br />

nur bis zum 21. Tag post partum vor. Bei der klinischen Metritis ist der Uterus ebenfalls ab-

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