ICF - Agogis
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Anhang Anhang 1<br />
1<br />
Taxonomische Taxonomische und und terminologische terminologische Themen<br />
Themen<br />
Die <strong>ICF</strong> ist als Klassifikation unter Berücksichtigung der folgenden taxonomischen Standardgrundsätze<br />
hierarchisch aufgebaut:<br />
• Die Komponenten „Körperfunktionen und -strukturen“, „Aktivitäten und Partizipation“ sowie<br />
„Umweltfaktoren“ sind unabhängig voneinander klassifiziert. Daher wird ein Begriff, der unter einer<br />
Komponente erscheint, unter einer anderen Komponente nicht wiederholt.<br />
• Innerhalb jeder Komponente sind die Kategorien nach einem „Ast-Zweig-Blatt-Schema angeordnet,<br />
sodass die Kategorie einer tieferen Gliederungsstufe die Attribute von Kategorien auf der höheren<br />
Gliederungsstufe, zu der die Kategorie gehört, teilt.<br />
• Die Kategorien schließen sich gegenseitig aus, das heißt, keine zwei Kategorien derselben<br />
Gliederungsstufe haben genau dieselben Attribute. Diese Tatsache sollte jedoch nicht mit der<br />
Verwendung von mehr als einer Kategorie zur Klassifizierung der individuellen Funktionsfähigkeit<br />
einer Person verwechselt werden. Letzteres ist, wo notwendig, erlaubt, ja erwünscht.<br />
1. 1. Begriffe Begriffe Begriffe für für Kategorien Kategorien Kategorien in in in der der der <strong>ICF</strong><br />
<strong>ICF</strong><br />
Begriffe sind die Bezeichnung für definierte Konzepte in Form von sprachlichen Ausdrücken wie<br />
Wörter oder Wendungen. Die meisten Begriffe, bei denen Unklarheit aufkommt, werden im Alltag – sei<br />
es in gesprochener oder geschriebener Form - in den Bedeutungen des gesunden Menschenverstandes<br />
verwendet. So werden z.B. die Begriffe „Impairment“ (Schädigung, d. Übers.), „Disability“<br />
(Fähigkeitsstörung, d. Übers.) und „Handicap“ (soziale Beeinträchtigung, d. Übers.) in alltäglichen<br />
Zusammenhängen oft in austauschbarer Weise benutzt, obwohl sie in der ICIDH von 1980 festgelegte<br />
Definitionen hatten, die ihnen genau definierte Bedeutungen gaben. Im Zuge des Revisionsprozesses<br />
wurde der Begriff „Handicap“ aufgegeben und der Begriff „Disability“ (jetzt: Behinderung, d. Übers.) als<br />
Oberbegriff für alle drei Aspekte - Körper, Individuum und Gesellschaft - eingeführt. Klarheit und<br />
Genauigkeit sind jedoch erforderlich, um die verschiedenen Konzepte zu definieren, sodass geeignete<br />
Begriffe gewählt werden müssen, um jedes der ihnen zu Grunde liegenden Konzepte unzweideutig<br />
auszudrücken. Dies ist besonders wichtig, weil die <strong>ICF</strong> als schriftlich fixierte Klassifikation in viele<br />
Sprachen übersetzt werden wird. Neben einem allgemeinen Verständnis der Konzepte ist es darüber<br />
hinaus wesentlich, dass in jeder Sprache ein Konsens darüber erreicht wird, welcher Begriff den Inhalt<br />
am besten wiedergibt. Es kann viele Alternativen geben, und Entscheidungen sollten auf der Grundlage<br />
von Genauigkeit, Akzeptanz und allgemeiner Nützlichkeit getroffen werden. Wir hoffen, dass der<br />
Nutzen der <strong>ICF</strong> mit ihrer Klarheit einhergehen wird.<br />
Mit diesem Ziel vor Augen werden im Folgenden Anmerkungen zu einigen Begriffen gemacht, die in<br />
der <strong>ICF</strong> verwendet werden.<br />
• Wohlbefinden Wohlbefinden ist ein allgemeiner Begriff, der die Gesamtheit menschlicher Lebensbereiche,<br />
einschließlich physischer, mentaler und sozialer Aspekte, umfasst, die das ausmachen, was ein<br />
„gutes Leben“ genannt werden kann. Gesundheitsbereiche sind eine Teilmenge von Bereichen,<br />
welche die Gesamtheit menschlichen Lebens ausmachen. Diese Beziehung wird in Abbildung bildung 1<br />
skizziert, die das Wohlbefinden repräsentiert:<br />
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