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ICF - Agogis

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Zu Beginn wurde dem französischen Collaborating Centre die Aufgabe übertragen, einen Vorschlag für<br />

den Teil der Schädigungen und zu Sprache, Sprechen und zu sensorischen Aspekten zu erarbeiten. Das<br />

niederländische Collaborating Centre übernahm die Bearbeitung der Klassifikation der<br />

Fähigkeitsstörungen und der fortbewegungsbezogenen Aspekte sowie die Zusammenstellung der<br />

verfügbaren Literatur, während das nordamerikanische Collaborating Centre einen Vorschlag für den<br />

Teil der (sozialen) Beeinträchtigungen erarbeiten sollte. Zusätzlich sollten zwei Arbeitsgruppen<br />

Vorschläge zum Mental-Health-Bereich und unter Berücksichtigung der besonderen Situation von<br />

Kindern machen. Fortschritte wurden bei einem Treffen zur ICIDH-2-Revision in Genf 1996 erzielt, als<br />

die verschiedenen Vorschläge zu einem Alpha-Entwurf verarbeitet und erste Pilotversuche<br />

durchgeführt wurden. Auf dem Treffen 1996 wurde auch beschlossen, dass sich nun alle Collaborating<br />

Centres und Arbeitsgruppen zukünftig mit dem Gesamtentwurf und nicht mehr mit den ihnen früher<br />

zur Erarbeitung aufgetragenen Teilen beschäftigen sollten. Zwischen Mai 1996 und Februar 1997 wurde<br />

der Alpha-Entwurf unter den Collaborating Centres und den Arbeitsgruppen verbreitet, mit der Bitte<br />

um Stellungnahmen und weitere Vorschläge, die dann am Sitz der WHO zusammengestellt und<br />

verarbeitet wurden. Gleichzeitig wurde auch eine Liste mit grundlegenden Fragen zu den wichtigsten<br />

Problemstellungen der Revision verbreitet, um das Sammeln der Kommentare zu erleichtern.<br />

Die folgenden Punkte wurden während der Revision thematisiert und berücksichtigt:<br />

• Die dreigliedrige Klassifikation, das heißt Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und (soziale)<br />

Beeinträchtigungen, wurde als sinnvoll erachtet und sollte beibehalten werden. Die Einbeziehung<br />

von kontextuellen oder umweltbezogenen Faktoren sollte geprüft werden, obwohl die meisten<br />

damaligen Vorschläge auf der Stufe der theoretischen Entwicklung und empirischen Überprüfung<br />

blieben.<br />

• Die Bezüge von Schädigungen zu Fähigkeitsstörungen und zu Beeinträchtigungen sowie eine<br />

adäquate Beziehung zwischen diesen waren Gegenstand der Diskussionen. Die Kritik richtete sich<br />

gegen das kausale Modell der ICIDH von 1980 sowie auf deren fehlende Perspektive für<br />

Veränderungen und die Annahme einer eindimensionalen Entwicklung, die stets von Schädigungen<br />

zu Fähigkeitsstörungen und dann zu (sozialen) Beeinträchtigungen führte. Während des<br />

Revisionsprozesses wurden alternative graphische Repräsentationen vorgestellt.<br />

• Die Anwendung der ICIDH von 1980 war schwierig. Eine Vereinfachung der Anwendung wurde als<br />

notwendig erachtet: die Revision sollte die Klassifikation eher vereinfachen als weitere<br />

Detaillierungsgrade einzuführen.<br />

• Kontextfaktoren (äußere – Umweltfaktoren / innere – personbezogene Faktoren): Diese Faktoren,<br />

welche wichtige Komponenten des Prozesses der sozialen Beeinträchtigung waren (wie in der<br />

ICIDH von 1980 konzeptualisiert), sollten als zusätzliche Teile der ICIDH entwickelt werden. Weil<br />

jedoch die sozialen und materiellen Faktoren in der Umwelt sowie ihre Beziehungen zu<br />

Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und soziale Beeinträchtigungen sehr kulturabhängig sind, sollten<br />

diese nicht als getrennte Dimensionen innerhalb der ICIDH betrachtet werden. Dennoch wurde<br />

überprüft, ob die Umweltfaktoren nicht nützlich sein könnten in der Analyse von Situationen in<br />

einem Land und zur Entwicklung von Lösungen auf der Ebene eines Staates.<br />

• Die Schädigungen sollten den neuesten Kenntnissen zu grundlegenden biologischen Mechanismen<br />

Rechnung tragen.<br />

• Die Anwendbarkeit in verschiedenen Kulturen und das Erreichen einer diesbezüglichen<br />

Universalität sollte ein zentrales Ziel sein.<br />

• Ebenso soll die Entwicklung von Ausbildungsmaterialien und Vorlagen zur Präsentation ein<br />

wichtiges Ziel des Revisionsprozesses sein.<br />

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