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ICF - Agogis

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7. Das Ausmaß eines Problems in allen drei Komponenten (Körperfunktionen und -strukturen,<br />

Aktivitäten und Partizipation [Teilhabe] sowie Umweltfaktoren) wird mit demselben allgemeinen<br />

Beurteilungsmerkmal beschrieben. Ein Problem kann hierbei, je nach betrachtetem Konstrukt, eine<br />

Schädigung, eine Beeinträchtigung der Aktivität oder Partizipation [Teilhabe] oder eine Barriere<br />

bedeuten. Geeignete qualifizierende Bezeichnungen sind in der folgenden Tabelle in Klammern<br />

angegeben und sollten im Hinblick auf die relevanten Klassifikationsdomänen ausgewählt werden<br />

(wobei „xxx“ für den Domänenkode der zweiten Gliederungsstufe steht). Für diese in allgemeiner<br />

Weise zu verwendenden Quantifizierungen ist es erforderlich, Assessmentverfahren mittels<br />

Forschung zu entwickeln. Für die Fälle, in denen kalibrierte Assessmentinstrumente oder andere<br />

Standards zur Quantifizierung des Ausmaßes einer Schädigung, einer Einschränkung der<br />

Leistungsfähigkeit, eines Leistungsproblems oder einer Barriere zur Verfügung stehen, werden<br />

breite Prozentbereiche angegeben. Wenn zum Beispiel für ein Problem „nicht vorhanden“ oder<br />

„voll ausgeprägt“ angegeben wird, hat diese Kodierung eine Fehlerrate von bis zu 5%. „Mäßig<br />

ausgeprägt“ ist definiert als höchstens der halbe Skalenwert von „voll ausgeprägt“. Die Prozentwerte<br />

müssen für die unterschiedlichen Domänen als Perzentile bezüglich der Bevölkerungsstandards<br />

kalibriert werden.<br />

Erstes Erstes Beurteilungsmerkmal Beurteilungsmerkmal (Ausmaß (Ausmaß oder Größe des Problems)<br />

xxx.0 Problem nicht vorhanden (ohne, kein, unerheblich ...) 0-4%<br />

xxx.1 Problem leicht ausgeprägt (schwach, gering ...) 5-24%<br />

xxx.2 Problem mäßig ausgeprägt (mittel, ziemlich ...) 25-49%<br />

xxx.3 Problem erheblich ausgeprägt (hoch, äußerst ...) 50-95%<br />

xxx.4 Problem voll ausgeprägt (komplett, total ...) 96-100%<br />

xxx.8 nicht spezifiziert<br />

xxx.9 nicht anwendbar<br />

8. Im Fall der Umweltfaktoren kann das erste Beurteilungsmerkmal entweder dazu verwendet<br />

werden, das Ausmaß positiver Effekte der Umwelt, d.h. Förderfaktoren, zu kennzeichnen oder aber<br />

das Ausmaß negativer Effekte, d.h. Barrieren. In beiden Fällen wird dieselbe Skala von 0 bis 4<br />

benutzt. Für die Förderfaktoren wird jedoch der Punkt durch das Pluszeichen ersetzt, z.B. e110+2.<br />

Umweltfaktoren können kodiert werden (a) im Zusammenhang mit jedem einzelnen Konstrukt<br />

oder (b) allgemein, d.h. ohne Bezugnahme auf ein einzelnes Konstrukt. Die erste Option ist<br />

vorzuziehen, weil sie den Einfluss und Beitrag klarer identifiziert.<br />

9. Für verschiedene Anwender könnte es angebracht und hilfreich sein, den Kodes jedes Items andere<br />

Arten von Informationen hinzuzufügen. Es gibt verschiedene zusätzliche Beurteilungsmerkmale,<br />

die nützlich sein könnten. Tabelle 3 zeigt die Einzelheiten der Beurteilungsmerkmale für jede<br />

Komponente sowie zusätzliche Beurteilungsmerkmale, deren Entwicklung vorgeschlagen wird.<br />

10. Die Beschreibungen der Gesundheits- und gesundheitsbezogenen Domänen beziehen sich auf einen<br />

gegebenen Zeitpunkt (z.B. als eine Momentaufnahme). Es ist jedoch möglich, die Beschreibungen<br />

zu verschiedenen Zeitpunkten zu wiederholen, um die Entwicklung im Zeitverlauf darzustellen.<br />

11. Der Gesundheitszustand und die mit Gesundheit zusammenhängenden Zustände einer Person<br />

werden in der <strong>ICF</strong> in einer Reihe von Kodes abgebildet, welche die beiden Teile der Klassifikation<br />

umfassen. Aus diesem Grund ist die maximale Zahl von Kodes pro Person auf der einziffrigen Ebene<br />

(erste Gliederungsstufe) gleich 34 (8 Kodes für Körperfunktionen, 8 für Körperstrukturen, 9 für<br />

Leistung und 9 für Leistungsfähigkeit). Auf der dreiziffrigen Ebene (zweite Gliederungsstufe) ist die<br />

Gesamtzahl der Kodes gleich 362. Auf den stärker detaillierten Gliederungsstufen kann die<br />

Gesamtzahl der Kodes bis zu 1424 anwachsen. In der praktischen Anwendung der <strong>ICF</strong> dürfte eine<br />

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