ICF - Agogis
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d4500.2_ mäßige Einschränkung in der Geh-Leistung auf kurze Entfernungen<br />
Für das Beurteilungsmerkmal für Leistungsfähigkeit bezieht sich diese Domäne auf die Fähigkeit einer<br />
Person, sich ohne Hilfsmittel oder Assistenz zu Fuß fortzubewegen. Um die unterschiedlichen Einflüsse<br />
der verschiedenen Umweltbedingungen auszuschalten, kann diese Fähigkeit in einer „standardisierten“<br />
Umwelt beurteilt werden. Die standardisierte Umwelt kann sein: (a) eine tatsächliche Umwelt, wie sie<br />
üblicherweise zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit im Rahmen von Tests verwendet wird; (b) sofern<br />
dies nicht möglich ist, eine hypothetische Umwelt, von der angenommenen wird, dass sie einen<br />
einheitlichen Einfluss ausübt. Zum Beispiel wird die tatsächliche Leistungsfähigkeit der oben genannten<br />
Person, in einer standardisierten Umwelt (wie in einer mit ebenen und nicht glatten Oberflächen) ohne<br />
Gehstütze zu gehen, sehr eingeschränkt sein. Deshalb kann die Leistungsfähigkeit der Person wie folgt<br />
kodiert werden:<br />
d4500._3 erhebliche Einschränkung in der Leistungsfähigkeit des Gehens auf kurze<br />
Entfernungen<br />
Anwender, welche die übliche oder standardisierte Umwelt bei der Verwendung des Beurteilungsmerkmals<br />
für Leistung bzw. des für Leistungsfähigkeit spezifizieren möchten, sollten die Klassifikation<br />
der Umweltfaktoren benutzen (vgl. die Kodierungskonvention 3 für Umweltfaktoren im Abschnitt 3<br />
oben).<br />
4.4 4.4 4.4 4.4 Kodierung Kodierung Kodierung Kodierung der der der der Umweltfaktoren<br />
Umweltfaktoren<br />
Umweltfaktoren<br />
Umweltfaktoren<br />
Definitionen<br />
Umweltfaktoren Umweltfaktoren bilden die materielle, soziale und einstellungsbezogene Umwelt ab, in der Menschen<br />
leben und ihr Dasein entfalten.<br />
Verwendung der Umweltfaktoren<br />
Umweltfaktoren sind eine Komponente des Teils 2 (Kontextfaktoren) der Klassifikation.<br />
Umweltfaktoren müssen für jede Komponente der Funktionsfähigkeit in Betracht gezogen und im<br />
Hinblick auf die drei im obigen Abschnitt 3 beschriebenen Konventionen kodiert werden.<br />
Umweltfaktoren müssen aus der Sicht der Person, deren Situation beschrieben werden soll, kodiert<br />
werden. Zum Beispiel können Bordsteinabsenkungen ohne besonderen Belag für einen Rollstuhlfahrer<br />
als Förderfaktor, jedoch für eine blinde Person als Barriere kodiert werden.<br />
Das Beurteilungsmerkmal gibt an, in welchem Ausmaß ein Faktor ein Förderfaktor oder eine Barriere<br />
ist. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Umweltfaktor ein Förderfaktor oder eine Barriere sein kann<br />
und in welchem Ausmaß dies der Fall ist. Im Hinblick auf Förderfaktoren sollte der Kodierer<br />
Gegebenheiten wie Zugang zu Ressourcen berücksichtigen und ob er davon abhängt oder damit variiert,<br />
dass dessen Qualität gut oder schlecht ist, usw. Im Fall von Barrieren könnte es wichtig sein, wie oft ein<br />
Faktor eine Person behindert, ob das Hindernis groß oder klein ist oder ob es vermeidbar ist oder nicht.<br />
Es sollte auch bedacht werden, dass ein Umweltfaktor eine Barriere deshalb darstellt, weil er vorhanden<br />
ist (z.B. negative Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen) oder weil er nicht vorhanden<br />
ist (z.B. Nichtverfügbarkeit eines benötigten Dienstes). Die Effekte, die Umweltfaktoren auf das Leben<br />
von Menschen mit Gesundheitsproblemen haben, sind vielfältig und komplex. Es ist zu hoffen, dass<br />
zukünftige Forschung zu einem besseren Verständnis dieser Wechselwirkung führen und<br />
möglicherweise die Nützlichkeit eines zweiten Beurteilungsmerkmals zeigen wird.<br />
Erstes Beurteilungsmerkmal<br />
Die folgende negative und positive Skala bezeichnet das Ausmaß, zu welchem ein Umweltfaktor als<br />
Barriere oder Förderfaktor wirkt:<br />
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