BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
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XVII<br />
Quarkverbindungen herleiten kann. Kann er dies, so ist das dahinterstehende gedankliche<br />
Konzept ausreichend vermittelt worden.<br />
Der letzte Aspekt ist direkt auf den Inhalt bezogen. „Die größte Schwierigkeit bei der<br />
Didaktik im Mikrokosmos ist das Problem mit der Anschaulichkeit und dass die Modelle<br />
manchmal unserer Intuition entgegenlaufen.“ XXIX Teilchenphysik spielt sich in Dimensionen<br />
ab, in denen die Gesetze der Quantenmechanik wirksam werden, und ist allein schon deshalb<br />
didaktisch betrachtet heikel. Die Phänomene der Quantenwelt sind mit unserer<br />
Alltagserfahrung nicht vereinbar. Axel Cholewa hat mir den Hinweis gegeben, trotz oder eben<br />
gerade wegen dieser Tatsache bei quantenphysikalischen Erscheinungen nicht mit Begriffen<br />
wie „logisch“ oder „unlogisch“ zu arbeiten. XXX Noch dazu sind die Dimensionen so extrem<br />
klein, dass die Forderung nach Anschaulichkeit und Vorstellbarkeit berechtigt, aber auch<br />
nicht leicht zu erfüllen ist. Von daher erhielt ich von Karen Ong und Prof. Caren Hagner den<br />
Hinweis, viele Vergleiche beim Umgang mit diesen Größenordnungen zu verwenden. XXXI<br />
Im Kapitel „Vorangestellte Bemerkungen“ habe ich im letzten Unterpunkt darauf<br />
hingewiesen, „dass gerade in der Teilchenphysik, die den Gesetzen der Quantenmechanik<br />
gehorcht, nicht alles allzu wörtlich genommen werden und Alltagserfahrungen und<br />
Alltagsvorstellungen zurückgenommen werden sollten.“ Dieser Gedanke findet in der<br />
„Anmerkung: Quantenmechanische Grundlagen“ im Kapitel „Notwendigkeit hoher Energien“<br />
eine weitere Vertiefung, außerdem wird hier das Ablösen von den Begriffen „logisch“ und<br />
„unlogisch“ gefordert. Zur besseren Anschaulichkeit habe ich das Kapitel „Geschichte der<br />
Erforschung der Struktur der Materie“ bereits ganz am Anfang eingefügt, da so eine<br />
Grundlage für die Vorstellung der betreffenden Größenordnungen geschaffen werden soll.<br />
Hier verdeutlicht die Grafik „Vom Kristall zum Quark“ die Größendimensionen und das<br />
Verhältnis zueinander. Im mit der Grafik korrespondierenden Text soll der Satz „Zur<br />
Veranschaulichung: Wäre das Atom so groß wie ein Fußballfeld, hätte der Atomkern die<br />
Größe einer Erbse.“ eben genau dieses fördern. In der Tabelle „Einheitenvorsätze“ werden die<br />
Einheitenvorsätze übersichtlich dargestellt. Ein weiteres Beispiel, in dem ich zur besseren<br />
Verständlichkeit Vergleiche und Bilder eingesetzt habe, ist die Erklärung des Higgs-<br />
Mechanismus im Unterkapitel „Die Gravitation“ im Kapitel „Wechselwirkungen“. Der<br />
Higgs-Mechanismus ist eine sehr komplexe mathematische Struktur. Ich vermittle den<br />
Mechanismus durch eine kurze Zusammenfassung des dahinterliegenden Gedankens: „Peter<br />
Higgs postulierte den Higgs-Mechanismus: Masse ist ihm zufolge keine Teilcheneigenschaft,<br />
sondern das Ergebnis einer Wechselwirkung mit dem Higgs-Feld. Dabei entspricht eine<br />
stärkere Wechselwirkung einer größeren Masse.“ Veranschaulicht wird dies durch die Grafik,<br />
die auf unterhaltsame Weise eine einfache Vorstellung ermöglicht. Ein letztes Beispiel ist im<br />
Kapitel „Large Hadron Collider (LHC) – Die Erkenntnismaschine für die Teilchenphysiker“<br />
in den beiden Abbildungen mit der Bildunterschrift „Fakten zum LHC“ der Text in den<br />
orangen Kreisen: Hier werden sehr viele Vergleiche mit alltäglichen Maßstäben gezogen und<br />
vermitteln so eine bessere Vorstellung.<br />
XXIX zitiert nach Cholewa (2009)<br />
XXX vgl. Cholewa (2009)<br />
XXXI vgl. Hagner (2009) und Ong (2009)