BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
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• Warum haben z. B. alle Elektronen die gleiche Masse, sie könnten ja auch ein<br />
Massenspektrum haben?<br />
• Warum sind Energie und Masse äquivalent?<br />
• Wie entsteht Masse?<br />
• Was sind Raum und Zeit aus physikalischer Sicht? Wie entsteht Raum und Zeit?<br />
Bei einigen dieser Fragen stellt sich auch die Problematik der naturgegebenen Grenzen der<br />
menschlichen Erkenntnis. Ob die Teilchenphysik je genaue Aussagen über das, was während des<br />
Urknalls geschah, machen kann, ist stark bezweifelt – sie wird wohl eher darüber, was kurz danach<br />
geschah, Kenntnis erlangen. Vor allem die Raum-und-Zeit-Fragen besitzen eine Brisanz auch in der<br />
Philosophie, sodass bei der Thematik „Weltformel“ auch die Philosophie in gewisser Weise berührt<br />
wird und noch nicht einmal klar ist, ob die Physik solche Fragen mit ihren Methoden je abschließend<br />
beantworten kann.<br />
1.4. Notwendigkeit hoher Energien<br />
Häufig wird Hochenergiephysik als Synonym für Teilchenphysik gebraucht. Wie hängt das<br />
zusammen? 4<br />
Die immer tiefere Erforschung der Struktur der Materie erforderte immer bessere Messapparaturen<br />
(siehe Abb. 5). Die „Mikroskope“ (diesen Begriff bitte nicht nur im Zusammenhang mit dem<br />
gewohnten Lichtmikroskop aus dem Biologieunterricht sehen) mussten immer höhere Auflösungen<br />
vollbringen. Mit dem sichtbaren Licht ging dies nur solange, bis die zu untersuchenden Strukturen<br />
nicht kleiner waren als dessen Wellenlänge. Nach der Formel<br />
c = λ ⋅ f (mit λ : Wellenlänge, f: Frequenz) kam das sichtbare Licht mit einem Spektrum zwischen 380<br />
und 780 nm schon im Bereich der Moleküle an die Grenzen. Neue Untersuchungsmethoden mussten<br />
h ⋅ c<br />
her. Nach der Formel E = (mit h: Planckkonstante, c: Lichtgeschwindigkeit) lässt sich ableiten,<br />
λ<br />
dass für kleine Wellenlängen viel Energie benötigt<br />
wird. Für kleinere Dimensionen werden daher in<br />
der Teilchenphysik künstlich Teilchen mit hoher<br />
Energie erzeugt.<br />
Die Verwendung der beschleunigten Teilchen als<br />
„Abtaster“ der Strukturen etablierte sich.<br />
Dies wird durch die Beschleunigung von Teilchen<br />
(Erhöhung der Bewegungsenergie) möglich. Da in<br />
den Beschleunigern sehr hohe Energien erzielt<br />
werden, spricht man auch von Hochenergiephysik.<br />
Mittlerweile wurden so kleine Wellenlängen<br />
erreicht, dass man mit dem Beschleuniger HERA<br />
am DESY das Proton (etwa einen Femtometer<br />
groß) abtasten konnte.<br />
4 Der hier vorgestellte Gedankengang der Mikroskope<br />
stammt aus einem Interview mit Prof. Caren Hagner.<br />
Abb. 5: Verschiedene „Mikroskope“ – vom Teleskop zum<br />
Hochenergiebeschleuniger – erschließen Objekte von der Größe<br />
einer Galaxie bis zu den elementaren Bausteinen der Materie, den<br />
Quarks. Zwischen diesen beiden Extremen liegen mehr als 10 40<br />
Größenordnungen.<br />
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