20.04.2013 Aufrufe

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

XXV<br />

Desweiteren dient mir die Überprüfung der Satzlänge als Kriterium. Dazu habe ich an drei<br />

verschiedenen Stellen des Lehrbuches die Wörter von zehn hintereinanderstehenden Sätzen<br />

gezählt und den Mittelwert gebildet. Nach einem Fachbuch zur Schulbuchanalyse XXXV gilt<br />

„für Erwachsene: Sätze mit bis zu 13 Wörtern sind sehr leicht, mit 14-18 Wörtern immer noch<br />

relativ leicht, mit 19-25 mittelmäßig gut verständlich. Ab etwa 30 Wörtern pro Satz wird das<br />

Verstehen schwer.“ XXXVI Den in der Oberstufe durchschnittlich 17- bis 18-jährigen Leser<br />

ordne ich den Erwachsenen zu, sodass hier diese Daten angewendet werden dürfen. Ich habe<br />

in jeder Kategorie einmal zehn Sätze ausgewählt. Für die Kategorie „Physikalischer Inhalt“<br />

betrifft dies die ersten zehn Sätze vom Kapitel „Die Mikroskope der Teilchenphysiker -<br />

Teilchenbeschleuniger“, für „Wissenschaftstheorie“ das Kapitel „Simulationen“ und für<br />

„Arbeitswelt“ das Kapitel „Die Messung“. Dabei komme ich durchschnittlich auf 14,9 Wörter<br />

pro Satz, somit sind meine Sätze relativ leicht. Diese Tatsache zeigt, dass die Satzlänge<br />

altersgemäß gestaltet wurde und ich somit meinem Anspruch in diesem Bereich<br />

nachgekommen bin.<br />

7.3.2. Abwechslungsreicher Wortschatz<br />

Für einen guten Ausdruck und damit einhergehender Erhaltung des Leseflusses ist ein<br />

abwechslungsreicher Wortschatz anstatt der Verwendung der immer gleichen Wörter sehr<br />

wichtig. Die ausgetauschten Wörter sollten aber trotzdem noch geläufig sein. Ein Beispiel<br />

hierfür ist, wie in jedem dieser drei Sätze jeweils einmal das Wort „erreicht“ auftaucht: „Dies<br />

wird durch die Beschleunigung von Teilchen (Erhöhung der Bewegungsenergie) erreicht. Da<br />

in den Beschleunigern sehr hohe Energien erreicht werden, spricht man auch von<br />

Hochenergiephysik.<br />

Mittlerweile wurden so kleine Wellenlängen erreicht, dass man so bei DESY das Proton<br />

(etwa einen Femtometer groß) abtasten konnte.“ Dies habe ich umformuliert in: „Dies wird<br />

durch die Beschleunigung von Teilchen (Erhöhung der Bewegungsenergie) möglich. Da in<br />

den Beschleunigern sehr hohe Energien erzielt werden, spricht man auch von<br />

Hochenergiephysik. Mittlerweile wurden so kleine Wellenlängen erreicht, dass man so bei<br />

DESY das Proton (etwa einen Femtometer groß) abtasten konnte.“<br />

Die Abwechslung im Wortschatz bezieht sich aber nicht auf die Verwendung von<br />

Fachbegriffen. Mehr dazu weiter unten.<br />

7.3.3. Notwendigkeit und rechtzeitige Erklärung von Fachbegriffen<br />

Das Prinzip, zur Erhöhung des Leseflusses einen abwechslungsreichen Wortschatz zu<br />

verwenden, lässt sich nicht auf die Verwendung von Fachbegriffen anwenden. Hier verhält es<br />

sich gegenteilig: Wenn ein Fachbegriff vorher einmal erklärt wurde, so ist es sinnvoll, diesen<br />

auch weiter zu verwenden, damit der Leser nicht verwirrt wird. Beispielsweise gibt es für die<br />

Eichbosonen verschiedene in der Fachwelt anerkannte Begriffe wie Botenteilchen,<br />

Austauschteilchen oder Trägerteilchen. Ich habe mich für den Begriff „Eichbosonen“<br />

entschieden und ihn im Kapitel „Standardmodell der Teilchenphysik“ eingeführt: „Die<br />

Wechselwirkungsteilchen sind elementare Bosonen und heißen Eichbosonen.“ Einen Satz<br />

zuvor habe ich den Begriff „Bosonen“ erklärt, das Wort „elementar“ wird im ersten Kapitel<br />

XXXV Berck (1999): Biologiedidaktik<br />

XXXVI ebenda S. 118

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!