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BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

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1.2. Geschichte der Erforschung der Struktur der Materie<br />

Abbildung 2 „Vom Kristall zum Quark“ zeigt die Größendimensionen und das Verhältnis der<br />

Größendimensionen untereinander. Wie die Wissenschaft zu immer kleineren Strukturen vordringen<br />

konnte, ist nebenstehend erläutert.<br />

Der Großteil der festen Materie besteht aus Kristallen, welche<br />

wiederum aus Atomen aufgebaut sind. Neben Kristallen bilden<br />

Atome auch Moleküle.<br />

Moleküle entstehen durch Bindungen der Elektronen der<br />

beteiligten Atome. Moleküle und Atome wurden bereits sehr<br />

gut im 19. Jahrhundert erforscht. Längst hat sich herausgestellt,<br />

dass das Atom nicht unteilbar ist, doch der Name blieb.<br />

Hier ist nun eine sehr bedeutende Grenze erreicht: Zwischen<br />

den Größendimensionen der Moleküle und Atome, zwischen<br />

Nano- und Picometer, liegt die physikalische Grenze zwischen<br />

groß und klein. Sie ist deshalb so wichtig, da im Kleinen, im<br />

Mikrokosmos, mit der Gültigkeit der Quantenmechanik andere<br />

Gesetze als die der klassischen Physik herrschen.<br />

Atome bestehen aus dem Atomkern und der ihn umgebenden<br />

Atomhülle. Letztere ist nach dem Atommodell von Bohr-<br />

Sommerfeld eine Wolke aus den Elektronen, die um den Kern<br />

schwirren. Mit den Elektronen wurde sich Ende des 19.<br />

Jahrhunderts viel beschäftigt, sodass damals mehr über sie<br />

bekannt war als über die anderen Bausteine des Atoms. Bis<br />

heute gelten sie als elementar, als nicht mehr teilbar.<br />

Ein klarer Nachweis der Atomkerne erfolgte 1911 durch<br />

Rutherford (siehe Abb. 3): Dieser beschoss eine dünne Goldfolie<br />

mit α-Teilchen und leitete aus der erfolgten Ablenkung dieser<br />

die Erkenntnis ab, dass das Atom zu großen Teilen leer ist. In der<br />

Mitte befindet sich der positiv geladene Atomkern, der fast die<br />

gesamte Masse des Atoms in sich vereinigt. Aufgrund der<br />

Eigenschaft der positiven Ladung war so ein Beweis für das –<br />

etwa einen Femtometer große – Proton gefunden. Zur<br />

Abb. 3: Versuchsanordnung von Rutherfords<br />

Streuexperiment.<br />

Abb. 2: Größenordnungen auf dem Weg<br />

vom Kristall zum Quark.<br />

Veranschaulichung: Wäre das Atom so groß wie ein<br />

Fußballfeld, hätte der Atomkern die Größe einer Erbse.<br />

1920 postulierte Rutherford die Existenz eines anderen<br />

Teilchens im Atomkern. 1932 bewies James Chadwick, dass es<br />

sich dabei um das ungeladene Neutron handelt.<br />

Nun beginnt die moderne Teilchenphysik: Lange Zeit galten<br />

Protonen und Neutronen ebenfalls als elementar, bis sich in<br />

sogenannten Streuexperimenten die Hinweise auf eine innere<br />

Struktur mehrten. Schon 1964 wurden die Quarks als<br />

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