BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
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„Build your own particle“<br />
Mit ein paar Überlegungen und Berücksichtigen des Gesetzes, dass nur farbneutrale Teilchen mit<br />
ganzzahliger Ladung frei existieren können, kann man sich selbst reale Quarkverbindungen herleiten.<br />
Teilchen, die aus Quarks bestehen, heißen Hadronen.<br />
Abbildung 17 bietet eine Übersicht von existierenden Verbindungen aus up- und down-Quarks.<br />
Baryonen bestehen aus drei Quarks. Die bekanntesten Vertreter sind das Proton und das Neutron.<br />
Das Proton ist aus zwei up-Quarks (zweimal die Ladung 2<br />
+ ) und einem down-Quark (Ladung<br />
3<br />
1<br />
− )<br />
3<br />
⎛ 2 ⎞ ⎛ 1 ⎞<br />
zusammengesetzt, 2⋅ ⎜ + ⎟ + 1⋅⎜ − ⎟ = + 1.<br />
⎝ 3 ⎠ ⎝ 3 ⎠<br />
Beim Neutron führen ein up- und zwei down-<br />
Quarks zur Gesamtladung 0.<br />
Das Gleiche gilt natürlich auch für die<br />
Kombinationen aus Antiquarks: Hierbei<br />
entstehen Antibaryonen mit der betragsmäßig<br />
gleichen Ladung, aber entgegengesetztem<br />
Vorzeichen.<br />
Die Farbe Weiß wird durch die jeweilige<br />
Kombination aller Farben bzw. aller Antifarben<br />
erreicht.<br />
Baryonen sind immer Fermionen.<br />
Mesonen bestehen aus einem Quark-<br />
Antiquark Paar. Das Quark trägt eine bestimmte Farbe, das Antiquark die jeweilige Antifarbe. Sie<br />
können elektrisch positiv, neutral oder negativ geladen sein.<br />
Mesonen sind Bosonen, denn ihr Spin ist ganzzahlig.<br />
Da Mesonen aus einem Quark und Antiquark bestehen, zerfallen sie meist sehr schnell.<br />
Die leichtesten Mesonen sind die Pionen.<br />
Die geladenen Pionen (up-Anti-down bzw. down-Anti-up) zerstrahlen nicht sofort, da sie aus einem<br />
Quark und einem andersartigen Antiquark bestehen. Dafür ist zunächst eine Teilchenumwandlung<br />
vonnöten, ehe die Annihilation folgen kann.<br />
Eine Sonderstellung nimmt das neutrale Pion ein.<br />
Beispiel: Aus einem up-Anti-up Pion wird ein Gluon, das aber sofort wieder in ein Pion, diesmal ein<br />
down-Anti-down, umgewandelt wird. „Wenn man also ein neutrales Pion in Gedanken fotografiert,<br />
wird es zu 50 Prozent in dem einen und zu 50 Prozent in dem zweiten Zustand erscheinen. In der<br />
Quantentheorie kann man solche Mischzustände verstehen und beschreiben.“ 17<br />
Wichtig ist noch die Einsicht, dass sich die Gesetze von Farbneutralität und ganzzahliger Ladung<br />
gegenseitig ergänzen. Aus der Sicht der ganzzahligen Ladung spricht nichts dagegen, dass es eine<br />
Verbindung aus zwei up-Quarks, einem down-Quark und einem Anti-up-Quark existiert. Jedoch kann<br />
dieses Teilchen aufgrund der erforderlichen, aber nicht vorhandenen Farbneutralität nicht existieren.<br />
17 zitiert nach Waloschek (1996): Besuch im Teilchenzoo, S. 191<br />
23<br />
Abb. 17: Im oberen Teil sind die Baryonen, im unteren die Mesonen gezeigt.