20.04.2013 Aufrufe

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

daher, dass immer ein Teil der im Proton vorhandenen Gluonen in Form des Quark-Antiquark-Paares<br />

existiert. Noch mehr über die Unterstruktur des Protons zu erfahren, ist Gegenstand aktueller<br />

Forschungen.<br />

1.10.6. Kosmische Strahlung<br />

Im Weltall gibt es quasi riesige Teilchenbeschleuniger. In Sternen werden verschiedene Teilchen<br />

durch verschiedene Prozesse auf äußerst hohe Energien beschleunigt. Unsere Erde wird jede<br />

Sekunde von einem Teilchenstrom getroffen, viele davon stammen aus dem Sonnenwind. Wenn sie<br />

in die Erdatmosphäre eintreten, kommt es in den oberen Schichten der Atmosphäre zu<br />

verschiedenen Reaktionen. Treffen Teilchen der kosmischen Strahlung auf Moleküle der<br />

Atmosphäre, kommt es z. B. zu Zertrümmerungen (siehe Abb. 26). Dabei entstehen sogenannte<br />

Teilchenlawinen. Die hochenergetischen Teilchen übertragen beim Zerfallen ihre Energie nach dem<br />

Energieerhaltungssatz an die neu entstehenden Teilchen, welche dann noch relativ viel Energie<br />

besitzen und wiederum zerfallen, sodass eben eine<br />

Lawine von Zerfallsprozessen entsteht, die allein auf die<br />

hohe Energie der ankommenden Teilchen aus dem All<br />

zurückzuführen ist. Auf Höhe der Erdoberfläche<br />

kommen dann neben einer großen Anzahl nur schwach<br />

wechselwirkender Neutrinos nur noch Myonen an. Um<br />

die Teilchen aus den kosmischen Weiten und deren<br />

Reaktionen aber trotzdem untersuchen zu können, ging<br />

man denen dann entgegen: Auf hohen Bergen und in<br />

Ballons, die man zuvor in die oberen Gebiete der<br />

Atmosphäre entsandt hatte, wurden mit Blasen- und<br />

Nebelkammern die Spuren der ankommenden und<br />

entstehenden Teilchen registriert.<br />

Die Spuren wurden später im Labor ausgewertet. In<br />

dieser Zeit wurden viele neue Teilchen entdeckt, die<br />

dann später mit dem Standardmodell eine Ordnung<br />

erfuhren.<br />

Da die kosmische Strahlung immer noch die Teilchen<br />

mit den höchsten Energien beinhaltet, wäre es natürlich<br />

ein Traum der Physiker, einfach diese Teilchen für die<br />

Experimente zu benutzen. Neben der Tatsache, dass<br />

sich das ingenieurstechnisch wohl kaum realisieren<br />

lässt, mindert auch der Umstand, dass diese Reaktionen<br />

rein zufällig und nicht geregelt stattfinden, die<br />

Attraktivität dieser Idee.<br />

Trotzdem gibt es aber einige Experimente mit<br />

kosmischer Strahlung. So wird bei „IceCube“ am Südpol<br />

der kosmische Neutrinostrom erforscht.<br />

32<br />

Abb. 26: Einige Zerfallsmechanismen eintreffender<br />

kosmischer Strahlung. Die aus dem All kommende<br />

Strahlung ist die primäre kosmische Strahlung, wobei<br />

die auf der Erde ankommenden Teilchen, die aus<br />

Zertrümmerungen entstehen, sekundäre kosmische<br />

Strahlung heißen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!