20.04.2013 Aufrufe

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wozu wird die Energie der Teilchen erhöht?<br />

Eine Erhöhung der Energie bringt eine Erhöhung<br />

der Frequenz (und somit eine Verkleinerung der<br />

Wellenlänge) des Teilchens, was dem Prinzip der<br />

Streuexperimente dienlich ist (siehe Abb. 6 5 ).<br />

Sind die Energien der Teilchen niedrig genug,<br />

sodass keine Zerstörung der Teilchen erfolgt,<br />

funktionieren die Teilchen wie ein Lichtstrahl, der<br />

das zu untersuchende Teilchen „durchleuchtet“.<br />

Dabei werden sie gestreut, und dieses<br />

Streuungsbild wird nachher von den Detektoren<br />

aufgezeichnet und anschließend mithilfe von<br />

Computern analysiert. Werden höhere Energien<br />

verwendet, werden die kollidierten Teilchen<br />

zerstört und ihre Energie wird in Masse<br />

umgewandelt. Dies ist möglich durch die<br />

Äquivalenz von Energie und Masse,<br />

von Einstein formuliert in<br />

Darüber hinaus erfolgt teilchenphysikalische<br />

Forschung mit Experimenten mit der kosmischen<br />

Strahlung (siehe Unterpunkt „Kosmische<br />

Strahlung“) und in geringem Maße mit der Untersuchung von seltenen Zerfällen.<br />

Anmerkung: Quantenmechanische Grundlagen<br />

Abb. 6: „Energiereiche Teilchen sehen mehr.<br />

Oben: Überträgt das ausgetauschte Lichtteilchen (Photon)<br />

zwischen den Stoßpartnern nur wenig Impuls (Q 2 klein), dann<br />

besitzt es eine große Wellenlänge. Ist diese größer als die<br />

Ausdehnung des Protons, so "sieht" das Photon das Proton nur<br />

als einen Punkt: Das von den Physikern gemessene Streubild<br />

entspricht dem Zusammenstoß von zwei punktförmigen<br />

Teilchen.<br />

Mitte: Der Zusammenstoß zwischen Elektron und Proton wird<br />

2<br />

E = m ⋅ c mit (m: Masse, c: Lichtgeschwindigkeit). heftiger, die Auflösung Q<br />

Eine hohe Bewegungsenergie beim<br />

Zusammenstoß führt zur Erzeugung von<br />

schwereren Teilchen. Die so neu erzeugten<br />

Teilchen werden ebenfalls im Detektor<br />

nachgewiesen.<br />

2 größer. Dementsprechend wird die<br />

Wellenlänge des Photons kleiner, bis sie dem Durchmesser des<br />

Protons entspricht. Für das Photon nimmt das Proton nun<br />

Konturen an, es "sieht" das Proton als ein ausgedehntes Objekt.<br />

Eventuelle Strukturen innerhalb des Protons lassen sich mit<br />

diesem Photon allerdings noch nicht ausmachen.<br />

Unten: Bei Zusammenstößen mit höchster Energie ist die<br />

Wellenlänge des Photons so klein, dass das Proton als Ganzes<br />

irrelevant wird. Das Photon dringt in das Proton ein und macht<br />

dort die winzigen Unterstrukturen sichtbar - die Quarks. Das<br />

gemessene Streubild entspricht - so weit HERA blicken kann -<br />

wieder dem Zusammenstoß von punktförmigen Teilchen.“<br />

Teilchenphysik spielt sich in den Dimensionen der Quantenwelt ab. Im Mikrokosmos herrschen<br />

Gesetze, die anders sind als in der „normalen“ Welt und teilweise unserem Alltagsverständnis<br />

entgegenlaufen.<br />

Die Beschäftigung mit dieser Thematik erfordert das Überwinden von gewohnten Denkmustern und<br />

Offenheit für die Vorgänge der Quantenwelt. Das Loslösen von Begriffen wie „logisch“ und<br />

„unlogisch“ ist erforderlich.<br />

Welle-Teilchen-Dualismus: „die für die moderne Physik grundlegende Tatsache, dass in der<br />

mikroskopischen Welt jedes Objekt sowohl Eigenschaften einer Welle als auch solche von Teilchen<br />

aufweist. […] In einer pragmatischen Sichtweise beschreibt man mikrophysikalische Objekte je<br />

nachdem, welche Eigenschaften in einem speziellen Experiment zutage treten bzw. interessieren, im<br />

Wellenbild oder im Teilchenbild: Licht als elektromagnetische Welle oder als Photon (Ruhemasse<br />

null), Elektronen als Punktladung oder als De-Broglie- oder Materiewelle. Man muss dabei aber<br />

5 Bildunterschrift zitiert nach Deutsches Elektronen-Synchrotron: Das Supermikroskop HERA, S.60<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!