BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Je nach Teilchenart werden Signale in verschiedenen<br />
Detektorschichten aufgezeichnet. Anhand der Lage der<br />
Signale lassen sich Rückschlüsse auf das Teilchen<br />
ziehen (siehe Abb. 13 13 ).<br />
Bevor die Daten eines Ereignisses dann abgespeichert<br />
werden und somit den zukünftigen Analysen der<br />
Physiker zur Verfügung stehen, müssen sie noch den<br />
Trigger passieren. In diesem Fall durchsucht der Trigger<br />
die Daten und selektiert interessante Ereignisse. Schon<br />
bekannte und ausreichend untersuchte Prozesse<br />
werden nicht mehr abgespeichert. Stattdessen wird der<br />
Speicherplatz für interessantere Ergebnisse<br />
freigehalten.<br />
1.8. Standardmodell der Teilchenphysik<br />
„Die Bezeichnung Standardmodell bezieht sich normalerweise auf eine unter Experten allgemein<br />
anerkannte Sammlung von Theorien, Annahmen und experimentellen Ergebnissen.“ 14<br />
Das Standardmodell der Teilchenphysik ist experimentell bisher hervorragend bestätigt und zählt zu<br />
den erfolgreichsten naturwissenschaftlichen Theorien überhaupt. Es gab bisher noch keine<br />
Phänomene, die den Aussagen des Standardmodells widersprochen haben, obwohl ständig nach<br />
solchen gesucht wird. Ein großes Manko ist allerdings die Frage nach der Herkunft der Masse der<br />
Teilchen (siehe Kapitel „Die Gravitation“). Die besondere Stärke des Standardmodells ist, dass sich<br />
sein Inhalt in wenigen Zeilen mathematisch beschreiben lässt. Für den Status „Weltformel“ reicht es<br />
bisher allerdings nicht, da noch zu viele Annahmen und Konstanten in das Standardmodell einfließen.<br />
Außerdem birgt es noch zu viele offene Fragen, z. B.:<br />
• Wie entsteht Masse?<br />
• Wieso gibt es drei Generationen der Materieteilchen?<br />
• Wieso existieren die Quarks nicht frei?<br />
• Warum haben die Naturkonstanten den Wert, den sie nun einmal haben?<br />
• Warum besitzen Proton und Elektron genau die gleiche Ladung, nur mit entgegengesetztem<br />
Vorzeichen?<br />
Weitere Problemstellen sind:<br />
• die Vereinigung aller Kräfte (die Gravitation ist im Standardmodell nicht berücksichtigt),<br />
• die Vorgänge während des Urknalls werden nicht behandelt,<br />
• das Phänomen der Dunklen Materie.<br />
13 Bildunterschrift zitiert nach CD-ROM: Hands on Particle Physics.<br />
14 zitiert nach Waloschek (1996): Besuch im Teilchenzoo, S. 41<br />
18<br />
Abb. 13: Der Querschnitt durch einen<br />
Teilchendetektor. Man blickt in die Richtung, in der<br />
die kollidierenden Teilchen im Strahlrohr laufen, d. h.<br />
senkrecht zur Zeichenebene. Deutlich erkennt man,<br />
dass die unterschiedlichen Teilchen durch<br />
Kombination der Information von verschiedenen<br />
Detektorschichten nachgewiesen werden.