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BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy

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Spurkammer / -detektor<br />

In der innersten Detektorschicht direkt um das Strahlrohr wird die Flugbahn von geladenen Teilchen<br />

gemessen, sie werden in einem Magnetfeld auf einer Kreisbahn gekrümmt und ionisieren das<br />

Detektormaterial. In älteren Spurkammern hinterlassen die Teilchen im gasgefüllten Raum kleine<br />

Ionisationswölkchen. In modernen Detektoren bestehen die Spurkammern meist aus Silizium-<br />

Halbleitern. Aus der Krümmung und Richtung der Kreisbahn kann Impuls und Ladung des Teilchens<br />

bestimmt werden.<br />

Kalorimeter<br />

Außerhalb der Spurdetektoren befinden sich Kalorimeter, um die Energie der Teilchen zu erfassen.<br />

Mit Kalorimetern kann die Energie sowohl von geladenen als auch von neutralen Teilchen gemessen<br />

werden.<br />

Wenn ein Teilchen in ein Kalorimeter eintritt, kollidiert es mit dem dichten Material des Detektors.<br />

Die Kollisionen verursachen einen Schauer von sekundären Teilchen, wobei die gesamte Energie des<br />

ursprünglichen Teilchens im Kalorimeter absorbiert wird. Dabei ist die kinetische Energie des<br />

einfallenden Teilchens proportional zur Heftigkeit des ausgelösten Teilchenschauers, was<br />

Rückschlüsse auf die in der Kollision erhaltene bzw. verlorene Energie des Teilchens erlaubt.<br />

Kalorimeter sind deswegen außerhalb der Spurdetektoren angeordnet, da so die Flugbahn des<br />

Teilchens bereits registriert werden kann, bevor es im Kalorimeter absorbiert wird.<br />

Das Kalorimeter besteht wiederum aus zwei Lagen. In der inneren Lage, dem elektromagnetischen<br />

Kalorimeter, werden z. B. Elektronen absorbiert. In der äußeren Lage, dem hadronischen<br />

Kalorimeter, werden schwerere Teilchen mit einer höheren Durchschlagskraft, wie z. B. Protonen,<br />

absorbiert.<br />

Normalerweise sind Myonen und Neutrinos die einzigen Teilchen, die die Kalorimeter durchdringen<br />

und zu den Myondetektoren gelangen.<br />

Myonkammer<br />

Myonen, die massereicheren Partner der Elektronen aus der zweiten Familie im Standardmodell<br />

(siehe Kapitel „Standardmodell der Teilchenphysik“), hinterlassen in allen bisher besprochenen<br />

Detektorkomponenten nur eine Ionisationsspur, und verlassen diese fast ungebremst. Für die<br />

Absorption im elektromagnetischen Kalorimeter sind sie zu schwer. Danach passieren sie, weil sie<br />

genau wie Elektronen nicht der Starken Wechselwirkung unterliegen, auch das hadronische<br />

Kalorimeter nahezu ungehindert. Außerhalb des hadronischen Kalorimeters registrieren<br />

Myonenkammern dann die Ionisation dieser durchdringenden Teilchen. Myonen sind die einzigen<br />

messbaren Teilchen, die es vom Wechselwirkungspunkt bis nach hier außen in die Myonenkammern<br />

(und noch viel weiter) schaffen.<br />

Neutrinos wechselwirken fast überhaupt nicht mit Materie. Sie können nur indirekt nachgewiesen<br />

werden, indem zur Erfüllung der Erhaltungssätze auf sie rückgeschlossen wird.<br />

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