BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Drei Familien<br />
Die Fermionen werden in drei Familien eingeteilt. Diese unterscheiden sich nur in ihrer Masse: Die<br />
Teilchen der ersten Familie sind die leichtesten, die der dritten die schwersten. Die uns umgebende<br />
Materie ist nur aus den Teilchen der ersten Familie aufgebaut. Teilchen aller drei Familien<br />
entstanden beim Urknall. Teilchen der zweiten und dritten Familie existierten im frühen Universum,<br />
zerfielen aber dann in die leichteren Teilchen der ersten Familie.<br />
Quarks<br />
Murray Gell-Mann sagte 1964 die Existenz der Quarks voraus.<br />
Die Ladung der Quarks ist nicht ganzzahlig. Jedoch wurden in der Natur (bisher) nur ganzzahlige<br />
Ladungen frei beobachtet. Quarks schließen sich daher immer so zusammen, dass eine ganzzahlige<br />
Ladung entsteht.<br />
Elektron, Myon, Tau<br />
Die Verwandten Elektron, Myon und Tau unterscheiden sich lediglich in ihrer Masse. Damit<br />
verbunden ist das leichteste Teilchen der drei am stabilsten. Das Elektron ist somit ein mögliches<br />
Produkt, wenn ein Myon zerfällt. Das Tau wiederum zerfällt in das Myon. Das Myon wurde 1937 in<br />
der Höhenstrahlung, das Tau 1975 an Teilchenbeschleunigern entdeckt.<br />
Neutrino<br />
Neutrinos wechselwirken nur äußerst selten mit ihrer Umgebung. Ihre Detektion ist sehr schwer,<br />
denn sie sind elektrisch neutral und besitzen nur eine verschwindend geringe Masse. Daher wurden<br />
sie auch erst 1956 entdeckt. 1930 postulierte Wolfgang Pauli deren Existenz, damit das Prinzip der<br />
Energierhaltung bei der schwachen Wechselwirkung eingehalten wird.<br />
Punktförmigkeit<br />
Die Teilchen im Standardmodell sind nach heutigem Kenntnisstand punktförmig. „Punktförmig“<br />
bedeutet in der Sprache der Physiker, dass Größe und Form des Teilchens bisher nicht messbar<br />
waren, da sie so klein sind. Es ist lediglich festgestellt, dass sie kleiner als 10 -18 m sind. Bei<br />
Rechnungen werden sie dann als geometrischer Punkt aufgefasst. Sollte mit besseren<br />
Messmethoden eines Tages die Größe eines Teilchens im Standardmodell identifiziert werden, so<br />
bedeutet das, dass das Teilchen eine innere Struktur<br />
besitzt, somit ist es nicht mehr elementar. Das<br />
Gegenteil von punktförmig ist im physikalischen<br />
Sprachgebrauch „verschmiert“.<br />
Ein anderes Einordnungsmittel sind die<br />
Wechselwirkungen (siehe Abb. 15): Auf die Teilchen<br />
der jeweiligen Ebene wirken sowohl die<br />
Wechselwirkung, auf deren Stufe sie stehen, als auch<br />
die weiter unten stehenden Wechselwirkungen.<br />
Abb. 15: Die Teilchen aus dem Standardmodell und die<br />
Wechselwirkungen, die auf sie wirken.<br />
21