BeLL Katrin Kröger endgültig - Desy
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Behandlung einiger zum Standardmodell führenden Entdeckungen, Gesetzmäßigkeiten und<br />
Gedanken. Wie in meiner Analyse bereits erwähnt, halte ich diese Darstellung der Thematik<br />
für unübersichtlich. Ich sehe bei der historischen Darstellung die Schwierigkeit, dass sich die<br />
klare und eindeutige Übermittlung von den Ordnungsstrukturen nicht so leicht mit der<br />
historischen Herangehensweise vereinbaren lässt, da sich diese eben auch im Laufe der Zeit<br />
entwickelt haben. Der Doktorand am DESY Hannes Schettler erzählte mir im Interview seine<br />
Erfahrungen mit der historischen Darstellung während seines Studiums: „Der historische<br />
Aspekt hat einen relativ starken Schwerpunkt, der interessant sein mag, aber der manchmal –<br />
gerade, wenn man es neu lernt, finde ich zumindest – verwirrend ist.“ XXXIV Aus meinen<br />
Erfahrungen heraus kann ich diese Aussage bekräftigen. Sicherlich ist es interessant zu<br />
erfahren, wie sich alles mit der Zeit entwickelt hat, jedoch bedarf diese Darstellung einer<br />
guten Vorbereitung, um den Lernenden nicht zu überfordern oder zu verwirren. Da es mir vor<br />
allem um die Darstellung aktueller Physik und Forschungsmethoden geht, wäre für mein<br />
Vorhaben der historische Weg nur umständlich.<br />
Stattdessen bediene ich mich der logisch-orientierten Herangehensweise. Diese behandelt<br />
keine historischen Entwicklungen (höchstens in weiterführenden Exkursen), sondern geht<br />
direkt vom Standardmodell aus und erklärt mithilfe von diesem die Phänomene in der Welt<br />
der kleinsten Teilchen. Im Interview mit Prof. Caren Hagner erfuhr ich, dass momentan in der<br />
Lehre die logisch-orientierte Betrachtung die historische Betrachtung ablöst, welche früher<br />
üblich war.<br />
Historisches findet sich bei mir da, wo es sich gut mit dem Inhalt vereinbaren lässt: Im<br />
Kapitel „Die Mikroskope der Teilchenphysiker – Teilchenbeschleuniger“ lässt sich die<br />
historische Entwicklung gut zur Erklärung der Entwicklung der Methoden der<br />
Teilchenbeschleunigung nutzen. Der Unterpunkt „Entstehungsgeschichte“ im Kapitel<br />
„Standardmodell der Teilchenphysik“ ist auch deswegen sinnvoll, um etwas zur Entstehung<br />
der Theorie und zu den mit der Einführung dieser einhergehenden Erleichterungen zu sagen.<br />
Dies soll ein wenig über Theoriebildung in der Physik aufklären und lässt sich gut mit der<br />
Kategorie Wissenschaftstheorie verbinden.<br />
7.1.5. Erkennbarer roter Faden in den Ausführungen<br />
Neben einer sinnvoll aufgebauten Struktur zählt für mich zu einem „roten Faden“ auch eine<br />
gewisse Zielgerichtetheit. Ersteres habe ich bereits unter „Struktur“ behandelt. In Hinblick auf<br />
Zielführung zeigt sich dieser Aspekt z. B. darin, dass der Leser sich nicht zu lange bei solchen<br />
Aspekte wie der Gründungsgeschichte des CERN oder der Biografie von beispielsweise Peter<br />
Higgs aufhalten muss. Dies ist zwar auch interessant, jedoch ist die Gründungsgeschichte des<br />
CERN größtenteils mit politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Prozessen<br />
verwoben und hat dadurch natürlich keine allzu große Schnittmenge mit den Informationen,<br />
die durch mein Lehrbuch vermittelt werden sollen. Genauso wäre die Behandlung der<br />
Biografie von Peter Higgs für meine Thematiken auch nicht zielführend.<br />
XXXIV zitiert nach Schettler (2009)<br />
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