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Region Bliesgau - Saarpfalz-Kreis

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3.4 Natur und Landschaft<br />

ILEK-<strong>Bliesgau</strong><br />

Der <strong>Bliesgau</strong> besitzt eine attraktive, abwechslungsreiche Kulturlandschaft und ein reiches kulturhistorisches<br />

Erbe. Die Attraktivität der Landschaft als Stärke der <strong>Region</strong> <strong>Bliesgau</strong> spielt in der<br />

Selbstwahrnehmung der <strong>Region</strong> eine große Rolle. In einer schriftlichen Befragung von Ortsvorstehern,<br />

Bürgermeistern und Vereinsvorsitzenden zu den Stärken und Schwächen der <strong>Region</strong><br />

wurde dieser Punkt als einziger, mit dem höchsten zu vergebenden Wert im Rahmen der Umfrage<br />

bewertet. 36<br />

3.4.1 Naturräumliche Besonderheiten<br />

Die Landschaft gliedert sich in die Buntsandsteingebiete im Norden und die Muschelkalkgebiete im<br />

Süden. Der Naturraum Saar-Blies-Gau besticht durch sein Nutzungsmosaik aus Grünland, Äckern<br />

und gliedernden Gehölzstrukturen. Die Charakteristik und Attraktivität dieser Landschaft ist besonders<br />

durch die Streuobstbestände geprägt. Arten- und blütenreiche Grünlandbestände sind im<br />

<strong>Bliesgau</strong> wegen einer extensiven Grünlandnutzung noch verhältnismäßig häufig anzutreffen, dazu<br />

gehören z.B. Salbei-Glatthaferwiesen. Der Zweibrücker Westrich weist gegenüber dem Saar-Blies-<br />

Gau einen höheren Anteil an Ackerland und einen geringeren Anteil an Grünland auf. Zu den Besonderheiten<br />

der Muschelkalkgebiete gehören die Kalk-Halbtrockenrasen mit z.T. individuenreichen<br />

Orchideenbeständen. Insgesamt ist die extensiv genutzte und sehr reich strukturierte<br />

Kulturlandschaft des <strong>Bliesgau</strong>s von bundesweiter Bedeutung, was sich insbesondere in der<br />

Ausweisung des Naturschutzgroßvorhabens „Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe“ durch das Bundesamt für<br />

Naturschutz auf mittlerweile über 2000 ha zeigt. Zu den geologischen Besondertheiten in den<br />

Muschelkalkgebieten gehören die Dolinen (runde oder ovale Hohlformen im Gelände).<br />

Große Teile der Waldbestände in den Buntsandsteingebieten können als „naturnah“ betrachtet werden.<br />

Dabei handelt es sich vor allem um verschiedene Buchenwaldgesellschaften. Eine Besonderheit<br />

im Norden der <strong>Region</strong> <strong>Bliesgau</strong> sind die Flugsanddünen und –felder.<br />

Die Blies und ihre Zuflüsse sowie die Bickenalb verlaufen wie Lebensadern durch den <strong>Bliesgau</strong>. Ihr<br />

Verlauf ist in der Landschaft meist durch die gewässerbegleitende Vegetation ablesbar. Die Blies tritt<br />

in den meisten Jahren etwa ein- bis dreimal über ihre Ufer, wobei sich in den letzten Jahrzehnten die<br />

Höchstwasserstände durch eine Zunahme der Winterniederschläge erhöht haben. 37<br />

Zu den Besonderheiten der Fauna im <strong>Bliesgau</strong> zählen faunistisch bundes- und europaweit<br />

bedeutende Vogel- und Tagfaltervorkommen wie z.B. Wachtelkönig und Roter Milan sowie der<br />

Dunkle Ameisen-Wiesenknopf-Bläuling und der Goldene Scabiosen Scheckenfalter. Zur Erhaltung<br />

der zuletzt genannten Art trägt der <strong>Bliesgau</strong> nach Aussage der Fachleute eine europaweite<br />

Verantwortung. 38<br />

36 FUTOUR 2002, S. 17.<br />

37 Wild 2006, S. 21.<br />

38 Ulrich 2006<br />

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