Region Bliesgau - Saarpfalz-Kreis
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ILEK-<strong>Bliesgau</strong><br />
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Bild 5: Strukturreiche Kulturlandschaft<br />
Die Kulturlandschaft des <strong>Bliesgau</strong>s ist abwechslungs- und strukturreich. Dadurch bietet sie Lebensraum<br />
für viele verschiedene Lebensgemeinschaften. Zur Vielfalt der <strong>Bliesgau</strong>-Landschaft gehören<br />
unter anderem die Buchenwaldgesellschaften des Saarbrücken-Kirkeler-Waldes, Streuobstbestände,<br />
Heckenstrukturen und extensiv genutzte Grünlandflächen. Zu den Besonderheiten des <strong>Bliesgau</strong>s<br />
zählen die orchideenreichen Kalk-Halbtrockenrasen sowie die artenreichen Salbei-Glatthaferwiesen.<br />
Aber auch Lebensgemeinschaften, in denen das Wasser das prägende Element ist, gehören zur<br />
naturräumlichen Ausstattung des <strong>Bliesgau</strong>s. Die Blies und ihre Aue zieht sich als grünes Band durch<br />
den Landschaftsraum. Zu den Besonderheiten der Fauna zählen die Vogelvorkommen (z.B. Roter<br />
Milan, Schwarzer Milan, Wespenbussard) sowie die Vorkommen geschützter Tagfalterarten (z.B.<br />
Goldener Skabiosen Scheckenfalter, Dunkler Ameisen-Wiesenknopf-Bläuling).<br />
Der Erhalt und die Weiterentwicklung dieser artenreichen Kulturlandschaft gehört zu den Kernaufgaben<br />
der Biosphäre <strong>Bliesgau</strong>. Hierzu können die zahlreich vorhandenen Schutzgebiete (Naturschutzgebiete<br />
und NATURA 2000 - Gebiete) wie beispielsweise das Naturschutzgroßvorhaben Saar-<br />
Blies-Gau/Auf der Lohe auch zukünftig einen wichtigen Beitrag leisten. Einen entscheidenden Beitrag<br />
für den Naturschutz wird auch die Ausweisung der Kern- und Pflegezonen im Zusammenhang mit<br />
der Einrichtung des geplanten Biosphärenreservates darstellen.<br />
Ausschlaggebend für den Erhalt der Kulturlandschaft ist deren nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung,<br />
wie sie im Moment größtenteils noch praktiziert wird. Positiv ist, dass bisher erst relativ<br />
wenige Flächen aus der Nutzung gefallen sind und der <strong>Bliesgau</strong> weitgehend durch extensive Bewirtschaftungsweisen<br />
geprägt ist. Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Trägern des Naturschutzes.<br />
Landschaft verändert sich mit ihrer Nutzung fortwährend. Land- und Forstwirtschaft sind<br />
auch deshalb wichtige Bausteine für die zukünftige Entwicklung des <strong>Bliesgau</strong>s. Im <strong>Bliesgau</strong> gibt es<br />
Landschaftselemente, die von der Nutzungsgeschichte in der <strong>Region</strong> zeugen, heute aber kaum noch<br />
wirtschaftlich gewinnbringend genutzt werden können, wie beispielsweise die Kalk-Halbtrockenrasen<br />
und die Streuobstbestände. Diese Zeugen der Nutzungsgeschichte bieten Lebensraum für bedrohte<br />
Arten wie beispielsweise verschiedene Tagfalter.