Region Bliesgau - Saarpfalz-Kreis
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ILEK-<strong>Bliesgau</strong><br />
Wie die Stärken-Schwächen-Analyse zeigt, liegt ein Schwerpunkt des Handwerks im <strong>Bliesgau</strong> im<br />
Bau- und Ausbaugewerbe. In Verbindung mit den bereits dargestellten Herausforderungen des Leerstandsmanagements<br />
kann eine Profilierung der Handwerksbetriebe in Hinblick auf nachhaltiges<br />
Bauen und Sanieren eine Zukunftsperspektive für einige Betriebe bieten. Auch die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien erfordert qualifiziere Handwerksbetriebe für die Installation und Wartung entsprechender<br />
Anlagen, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Das Umweltzentrum des<br />
Handwerks in Saarbrücken hat sich in den vergangenen Jahren sehr im <strong>Bliesgau</strong> engagiert. Diese<br />
enge Zusammenarbeit soll zukünftig ausgebaut werden.<br />
Neben dem Handwerk spielt das Dienstleistungsgewerbe bei der Erhaltung und Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen<br />
sowohl was die Alterung als auch, was die Berufstätigkeit von Frauen angeht, eröffnen<br />
sich neue Bedarfe im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen. Ältere Menschen werden voraussichtlich<br />
zunehmend Unterstützung bei der Instandhaltung ihrer Häuser oder der Erledigung von<br />
Besorgungen haben. Wenn die engere Familie dies nicht mehr leisten kann, sind zuverlässige<br />
Dienstleistungsunternehmen gefragt, die solche Aufgaben übernehmen können. Bei jungen Familien,<br />
in denen beide Elternteile berufstätig sind, ist ebenfalls ein erhöhter Bedarf an solchen haushaltsnahen<br />
Dienstleistungen zu erkennen. Dieser reicht von zuverlässiger und kompetenter Kinderbetreuung<br />
über Reinigungsdienstleistungen bis hin zur Gartenpflege. Gerade in diesen Bereichen<br />
sind erhebliche Potenziale für Existenzgründungen auf dem Lande zu sehen.<br />
Existenzgründungen bieten Entwicklungsmöglichkeiten im und für den ländlichen Raum. Verschiedene<br />
Studien belegen, dass Frauen ein anderes Gründungsverhalten zeigen als Männer. So stellt<br />
z.B. die Handelskammer Hamburg fest, dass Frauen häufiger als Männer im Nebenerwerb oder in<br />
Teilzeit gründen und mit der Doppelbelastung Beruf und Familie zurechtkommen müssen. Einer vom<br />
rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie zum Thema „Gründen auf<br />
dem Land“ zufolge, erscheinen Frauen als Zielgruppe für Gründungsförderung auf dem Land<br />
attraktiv. Potentielle Existenzgründerinnen stellen laut der Studie ein „bislang lediglich rudimentär<br />
genutztes Potenzial dar“ 61 .<br />
Im Bereich Freizeit und Tourismus bestehen ebenfalls Erwerbsmöglichkeiten, die es weiterzuentwickeln<br />
gilt. Die attraktive Kulturlandschaft und das kulturelle Erbe gehören zum touristischen<br />
Potenzial der <strong>Region</strong>, das noch stärker in Wert gesetzt werden kann. Neue Angebote im Bereich<br />
„Ferien auf dem Land“ und „Reittourismus“ können zur Einkommensdiversifizierung der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe beitragen. Die Nutzung erneuerbarer Energien, kann über den gezielten Anbau<br />
von Pflanzen zur energetischen Verwertung ebenfalls neue Einkommensmöglichkeiten für die Landwirtschaft<br />
eröffnen.<br />
61 Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier 2006.<br />
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