Optionen, Chancen und Rahmenbedingungen ... - Ecologic Institute
Optionen, Chancen und Rahmenbedingungen ... - Ecologic Institute
Optionen, Chancen und Rahmenbedingungen ... - Ecologic Institute
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
leitungen oder durch die Erweiterung der Möglichkeiten von Großverbrauchern, sich<br />
für die Wassergewinnung in eigenen Anlagen zu entscheiden greift, betrifft der Bedarf<br />
an flankierenden Maßnahmen die Schaffung rechtlicher Voraussetzungen zur Gewährleistung<br />
von Systemstabilität sowie gegebenenfalls von Transferzahlungen für<br />
den Fall, dass Änderungen der Tarifstrukturen im Einzelfall zu sozialen Härten führen.<br />
Für den Wettbewerb durch gemeinsame Netznutzung gilt, dass die Besonderheiten<br />
der Trinkwasserversorgung im Vergleich zu Strom <strong>und</strong> Gas der Aufhebung rechtlicher<br />
Markteintrittsbarrieren nicht entgegenstehen. Der Netzbetreiber kann die Durchleitung<br />
verweigern, wenn sie wasserchemisch <strong>und</strong>/oder hygienisch bedenklich ist. Sofern die<br />
Durchleitung wegen der damit verb<strong>und</strong>enen Kosten (Transport, technische Vorkehrungen)<br />
einzelwirtschaftlich unattraktiv ist, wird sie unterbleiben. Da davon auszugehen<br />
ist, dass diese Wettbewerbsform sowohl wegen der bestehenden Marktzutrittsschranken<br />
als auch wegen der Besonderheiten der Trinkwasserversorgung <strong>und</strong> ihrer<br />
Bedeutung für die Kostenstrukturen nur langsam greift, gibt dies Zeit, bestehende<br />
Lücken im umweltpolitischen Ordnungsrahmen <strong>und</strong> Defizite bei der Durchsetzung<br />
geltenden Rechts, die bei dieser Wettbewerbsform möglicherweise an Bedeutung<br />
gewinnen könnten, zu beseitigen. Neben der Durchsetzung der oben angeführten<br />
flankierenden Maßnahmen, sollte das Minimierungsgebot in der Trinkwasserverordnung<br />
gegebenenfalls konkretisiert werden.<br />
Die vorgeschlagenen Maßnahmen bedeuten keine Zerschlagung gewachsener Versorgungsstrukturen.<br />
Vielmehr wird eine systemkonforme Öffnung für mehr Wettbewerb empfohlen.<br />
Der in Deutschland eingeschlagene Weg der Pluralität der Lösungswege in unterschiedlichen<br />
Gemeinden kann fortgesetzt werden, wobei sich effiziente Versorgungslösungen<br />
im Wettbewerb der Systeme durchsetzen werden. Das Selbstverwaltungsrecht<br />
der Gemeinden bleibt dabei gr<strong>und</strong>sätzlich unangetastet.<br />
9