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Optionen, Chancen und Rahmenbedingungen ... - Ecologic Institute

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versorger den günstigsten Beitrag zur Zielerreichung leisten können - finanziell honoriert<br />

werden, wobei die erforderlichen Mittel aus dem allgemeinen Steueraufkommen<br />

aufzubringen sind. Da die Leistungserstellung auch bislang nicht kostenlos erfolgt, ist<br />

eine zusätzliche Belastung der Bürger als Folge dieser Politik ist nicht zu erwarten.<br />

Ausweisung von Wasserschutzgebieten<br />

Ein großer Teil des Wassers für die öffentliche Versorgung in Deutschland wird derzeit<br />

aus Vorkommen in der Nähe der versorgten Gebiete gewonnen. Die Tendenz zur ortsnahen<br />

Wassergewinnung wird durch entsprechende Regelungen in einigen Landeswassergesetzen<br />

sowie durch die Ortsgeb<strong>und</strong>enheit der kommunalen Leistungsverwaltung (kommunalwirtschaftliches<br />

Örtlichkeitsprinzip) gefördert. Aus umweltpolitischer Sicht ist sie insofern<br />

bedeutsam, als<br />

• die Akzeptanz der Bevölkerung für die Ausweisung von Wasserschutzgebieten <strong>und</strong><br />

damit verb<strong>und</strong>ene Nutzungsbeschränkungen erhöht wird,<br />

• die Ausweisung einer Vielzahl von Wasserschutzgebieten in Ermangelung eines flächendeckenden<br />

Gewässerschutzes dem Gewässer-, Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz dient,<br />

• die Kosten des Transportes von Wasser über größere Distanzen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Umweltfolgen vermieden werden.<br />

In Abschnitt III.2.1 wurde darauf hingewiesen, dass ein Wasserversorger, der auf lokale<br />

Wasservorkommen zugreift, wegen der hohen Kosten des Wassertransports im allgemeinen<br />

über Wettbewerbsvorteile gegenüber Anbietern verfügt, die weiter entfernt liegende<br />

Vorkommen nutzen. Im Falle eines stärkeren Wettbewerbs im Markt ist dennoch nicht<br />

auszuschließen, dass überregionale Wasserversorger mit Zugriff auf entfernter liegende<br />

Vorkommen Marktanteile gewinnen. Eine entsprechende Entwicklung, bei der auf die ortsnahe<br />

Wassergewinnung dann verzichtet wird, wenn sich diese als besonders teuer erweist,<br />

ist ökonomisch erwünscht. 6 Aus Sicht der Umwelt werden gegen die Zunahme an<br />

Fernwasserversorgung eine Reihe Bedenken vorgetragen. Befürchtet wird eine stärkere<br />

Nutzung einzelner Wasservorkommen mit negativen Auswirkungen auf Natur <strong>und</strong> Umwelt<br />

in den Wasserliefergebieten sowie ein Absinken des politischen Drucks, Wasserschutzgebiete<br />

auszuweisen. Werden diese nicht als Wasserschutzgebiete für künftige Gewinnungen<br />

erhalten, dürfte die Option auf ihre Nutzung zur Trinkwassergewinnung in der Zukunft<br />

verloren gehen. In Ermangelung eines flächendeckenden Gewässerschutzes könnte sich<br />

der Verlust von Wasserschutzgebieten besonders schwer auf den Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

auswirken.<br />

Hierzu ist folgendes anzumerken:<br />

• Um kurz- oder mittelfristig nicht mehr benötigte Wassergewinnungsgebiete für eine<br />

künftige Nutzung zu erhalten (Versorgungssicherheit für jüngere <strong>und</strong> künftige Generationen),<br />

können <strong>und</strong> sollten die wasserrechtlichen Möglichkeiten genutzt werden,<br />

Wasserschutzgebiete auch dann beizubehalten, wenn sie gegenwärtig nicht der Was-<br />

6 Dies gilt zumindest so lange, wie die Fernwasserversorgung auch dann die überlegene Versorgungslösung<br />

darstellt, wenn in einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung auch die bislang allenfalls unvollständig angelasteten<br />

Umweltkosten des Transports Berücksichtigung finden.<br />

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