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Optionen, Chancen und Rahmenbedingungen ... - Ecologic Institute

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werden. Bei der Mischung verschiedener Wässer muss vermieden werden, dass die<br />

Anforderungen der Trinkwasserverordnung <strong>und</strong> der technischen Regelwerke für Werkstoffe<br />

nicht eingehalten <strong>und</strong> die Gebrauchsfähigkeit sowie die Qualitätsbewertung durch die<br />

davon betroffenen Verbraucher durch eine Umstellung der Wasserqualität oder stärkere<br />

Schwankungen beeinträchtigt wird. Diese Probleme sind durchaus beherrschbar, wenn<br />

das Fremdwasser dem Netzbetreiber an einem bestimmten definierten Punkt (z.B. Speicherbehälter)<br />

übergeben, erforderlichenfalls in einem speziellen Bauwerk nach den Regeln<br />

der Technik gemischt <strong>und</strong> aufbereitet <strong>und</strong> unter der Verantwortung des Netzbetreibers<br />

verteilt wird.<br />

Die Einspeisung <strong>und</strong> Mischung von Wässern in bestehende Netze gehört zur täglichen<br />

Praxis der Wasserversorgung (bei unterschiedlichen Wasservorkommen innerhalb geschlossener<br />

Gebiete, bei der Abgabe an benachbarte Versorger, bei Fernwasserversorgungssystemen).<br />

Sie erfolgt innerhalb kooperativer Verträge, nicht aber im Wettbewerb.<br />

Die jahrzehntelangen wasserchemischen <strong>und</strong> hydraulischen Erfahrungen sind in technischen<br />

Regelwerken festgehalten (u.a. DVGW-Arbeitsblatt W 216).<br />

Die möglichen Qualitätsprobleme der Mischung beruhen auf drei unterschiedlichen<br />

Gr<strong>und</strong>vorgängen, die miteinander gekoppelt ablaufen:<br />

• hydraulische Veränderungen in Fließrichtung, Druck <strong>und</strong> Fließgeschwindigkeit, wodurch<br />

Ablösungen von Inkrustationen auftreten können oder die technische Versorgungssicherheit<br />

beeinträchtigt wird,<br />

• wasser- <strong>und</strong> korrosionschemische Reaktionen, die insbesondere zur Korrosion von<br />

Werkstoffen <strong>und</strong> zur Abgabe von Korrosionsprodukten führen können,<br />

• mikrobielle Vorgänge im Verteilungsnetz, die sich in der Verkeimung des Wassers<br />

bemerkbar machen können.<br />

Das vorhandene technische Regelwerk zur hydraulischen <strong>und</strong> wasserchemischen Gestaltung<br />

der Mischung, Aufbereitung <strong>und</strong> Verteilung von Wässern sollte ausreichen, um<br />

die gemeinsame Netznutzung fachgerecht zu gestalten. Zum Problem der Wiederverkeimung<br />

von Trinkwasser nach Mischung unterschiedlicher Wasserqualitäten gibt es dagegen<br />

bisher kein spezielles technisches Regelwerk. Die Wiederverkeimung von Trinkwasser<br />

ist aber ein häufig auftretendes Problem, so dass über ihre Voraussetzungen <strong>und</strong> begünstigenden<br />

Faktoren ebenfalls langjährige Erfahrungen vorliegen. Teilweise werden sie<br />

in der Wasserinformation 25 (1990) des DVGW mit dem Titel „Wiederverkeimung von<br />

Trinkwasser <strong>und</strong> nicht ausreichend durchflossene Trinkwasserleitungen“ behandelt. Wesentliche<br />

Faktoren, welche die Wiederverkeimung begünstigen, sind die Temperatur des<br />

Wassers, die Verweilzeit in den Leitungen <strong>und</strong> Behältern, der Nährstoffgehalt <strong>und</strong> das<br />

Redoxpotenzial des Wassers, gegebenenfalls auch Nährstoffe, die aus dem Material der<br />

Leitungen, Behälter <strong>und</strong> Armaturen eingetragen werden, die Vorbehandlung des Wassers<br />

(z.B. kann eine Behandlung mit Ozon vorher nicht bakteriell angreifbare Substanzen zu<br />

mikrobiell verwertbaren Substanzen umwandeln) sowie die mikrobielle Qualität bei der<br />

Übergabe. Eine zuverlässige Vorhersage der mikrobiellen Vorgänge nach der Mischung<br />

verschiedener Wässer ist auf der Basis der bisher vorliegenden Kenntnisse nicht möglich.<br />

Mikrobielle Probleme der Mischung sind bisher von Fall zu Fall empirisch untersucht <strong>und</strong><br />

mit unterschiedlichen Mitteln <strong>und</strong> Verfahren gelöst worden. Veränderungen im Verteilungssystem<br />

stellen sich wegen des langsamen Wachstums der Organismen zum Teil<br />

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