Grundrechte - Marcel Küchler
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Prof. Dr. Walter Kälin SS 1998<br />
4., überarbeitete Version 2001 <strong>Grundrechte</strong><br />
• wenn die kantonale Behörde kommunales, kantonales oder eidgenössisches Recht<br />
willkürlich anwendet bzw. kantonales oder eidgenössisches Verfassungsrecht falsch<br />
anwendet;<br />
• wenn die kantonale Behörde durch anderweitige Anordnungen die Entscheidungsbefugnisse<br />
der Gemeinde rechtswidrig beeinträchtigt (z.B. rechtswidriger Erlass einer kantonalen<br />
Planungszone).<br />
1.5 Indirekte und direkte Drittwirkung<br />
Grundsätzlich gelten <strong>Grundrechte</strong> nur im Verhältnis zwischen Staat und Individuum.<br />
Zwischen Privaten gelten sie nicht. Ausnahmen werden unter dem Titel der sog. Drittwirkung<br />
abgehandelt (vgl. MÜLLER, Einleitung, 58 ff.; ders., <strong>Grundrechte</strong>, 245 f., 453 ff. [97, 225,<br />
272] 2 ).<br />
1.5.1 Indirekte Drittwirkung<br />
<strong>Grundrechte</strong> haben insofern einen Einfluss auf die Verhältnisse zwischen Privaten als<br />
auch das Zivilrecht von den Gerichten verfassungskonform auszulegen ist. Ausserdem<br />
kann das Privatrecht selbst entsprechende Bestimmungen enthalten (z.B. Art. 336 OR,<br />
Art. 303 ZGB).<br />
1.5.2 Direkte Drittwirkung<br />
Ausnahmsweise haben <strong>Grundrechte</strong> einen direkten Einfluss auf Verhältnisse zwischen<br />
Privaten (z.B. Lohngleichheit, Art. 8 III [4 II] BV, vgl. auch GlG).<br />
2 Die Seitenangaben in eckigen Klammern bei MÜLLER, <strong>Grundrechte</strong> beziehen sich auf die zweite Auflage<br />
(1991) des Buches. Die Seiten ohne Klammern auf die aktuelle dritte Auflage (1999).<br />
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