Grundrechte - Marcel Küchler
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Prof. Dr. Walter Kälin SS 1998<br />
<strong>Grundrechte</strong><br />
• Anfechtungsobjekt Verfügungen, die sich auf öffentliches Recht des<br />
Bundes stützen; möglich auch bei letztinstanzlichen<br />
kantonalen Entscheiden.<br />
• Beschwerdegründe − Verletzung von Bundesrecht (auch von verfassungsmässigen<br />
Rechten der BV und von Garantien<br />
der Staatsverträge)<br />
− Unrichtige oder unvollständige Feststellung des<br />
Sachverhalts<br />
− Unangemessenheit<br />
• Beschwerdeberechtigung Wer ein schutzwürdiges Interesse rechtlicher oder<br />
tatsächlicher Natur hat.<br />
• Wirkung des Urteils Bei Gutheissung der Beschwerde entscheidet das<br />
Bundesgericht in der Sache (reformatorisches Urteil).<br />
III.Verfassungsgerichtsbarkeit auf Bundesebene<br />
a) Art. 191 [113 III] BV<br />
Art. 191 [113 III] BV verpflichtet das Bundesgericht, Gesetze, Bundesbeschlüsse und<br />
Staatsverträge auch dann anzuwenden, wenn sie verfassungswidrig sind.<br />
Dieses Anwendungsgebot schliesst es aber nicht aus, von mehreren denkbaren Auslegungen<br />
diejenige zu wählen, die am ehesten den Anforderungen der Bundesverfassung<br />
entspricht (verfassungskonforme Auslegung).<br />
Art. 189 BV<br />
1 Das Bundesgericht beurteilt:<br />
a. Beschwerden wegen Verletzung verfassungsmässiger Rechte;<br />
(...)<br />
b. Beschwerden wegen Verletzung von Staatsverträgen oder von Verträgen der Kantone;<br />
2 (...)<br />
Art. 191 BV<br />
3 Bundesgesetze und Völkerrecht sind für das Bundesgericht und die andern rechtsanwendenden Be-<br />
hörden massgebend.<br />
b) Art. 178 VE 96 (Justizreform)<br />
Art. 178 (Normenkontrolle)<br />
1 Das Bundesgericht prüft im Zusammenhang mit einem Anwendungsakt, ob ein Bundesgesetz oder ein<br />
allgemeinverbindlicher Bundesbeschluss gegen verfassungsmässige Rechte oder gegen Völkerrecht<br />
verstösst.<br />
2 Auf Begehren eines Kantons prüft das Bundesgericht im Zusammenhang mit einem Anwendungsakt,<br />
ob ein Bundesgesetz oder ein allgemeinverbindlicher Bundesbeschluss die verfassungsmässig gewährleisteten<br />
Zuständigkeiten der Kantone verletzt.<br />
iii