Zeitschrift für Archivwesen - Archive in Nordrhein-Westfalen
Zeitschrift für Archivwesen - Archive in Nordrhein-Westfalen
Zeitschrift für Archivwesen - Archive in Nordrhein-Westfalen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
che mit der Denkmalbehörde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Ursprungsform zurückgeführt.<br />
An die Halle schließt sich e<strong>in</strong>e Informationsloge an, die ständig<br />
während der Öffnungszeiten besetzt ist. Sie dient allen ankommenden<br />
Besuchern als erste Anlaufstelle, um Orientierung zu<br />
erhalten. Sie dient aber auch der Sicherheit im Gebäude. So<br />
werden hier auch die Überwachungsbilder aus den Ausstellungsräumen<br />
aufgespielt.<br />
Von der Empfangshalle zweigt e<strong>in</strong>e „Cafeteria“ ab, die mit Tischen<br />
und Stühlen ausgestattet ist und die durch den Hausmeister<br />
der Schule versorgt wird. Hier können Besucher<strong>in</strong>nen und<br />
Besucher des Hauses der Essener Geschichte / Stadtarchiv und<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler Getränke und Brötchen kaufen<br />
und verzehren.<br />
In diesem Raum ist auch e<strong>in</strong> Teil der Schließfächer untergebracht.<br />
Lesesaal<br />
Der Lesesaal bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe des Magaz<strong>in</strong>s,<br />
sodass die Magaz<strong>in</strong>er von den kurzen Wegen profitieren. Der<br />
zweigeteilte Raum ist 240 qm groß. In e<strong>in</strong>em Bereich ist e<strong>in</strong> Teil<br />
des ehemals zur Bibliothek gehörigen Bücherbestands <strong>in</strong><br />
Freihand aufgestellt. (Diese Bücher sowie die anderen, die aus der<br />
Bibliothek gekommen s<strong>in</strong>d, können weiterh<strong>in</strong> ausgeliehen werden.<br />
Das Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv hat den<br />
Status e<strong>in</strong>er Außenstelle der Stadtbibliothek.) Dieser Bereich, <strong>in</strong><br />
dem sich auch der Readerpr<strong>in</strong>ter bef<strong>in</strong>det, wird videoüberwacht,<br />
da er vom Aufsichtspersonal nicht e<strong>in</strong>zusehen ist.<br />
Der eigentliche Lesesaal bietet 20 ständige Benutzerplätze. Der<br />
Zugang ist nur durch e<strong>in</strong>e Tür möglich, an der auch e<strong>in</strong>e Buchsicherungsanlage<br />
angebracht ist. Die Aufsichts- und Verbuchungstheke,<br />
an der die Aktenaus- und -rückgabe erfolgt und an der die<br />
Bücherausleihe abgewickelt wird, steht <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe<br />
dieses E<strong>in</strong>- und Ausganges.<br />
In e<strong>in</strong>em abgesonderten Raum, der nur vom Lesesaal aus zugänglich<br />
ist, stehen die F<strong>in</strong>dmittel des Archivs. Hier erfolgt auch die<br />
ausführliche Benutzerberatung, ohne dass die anderen Lesesaalbesucher<br />
gestört werden, und hier kann am Computer <strong>in</strong> den<br />
Beständen des Archivs recherchiert werden.<br />
Ausstellungsräume<br />
E<strong>in</strong> gewichtiger Teilbereich des neuen Instituts ist die Dauerausstellung<br />
zur Essener Geschichte im 20. Jahrhundert, die im<br />
Erdgeschoss 340 qm beanspruchen wird. H<strong>in</strong>zu kommen die<br />
Kellerräume (150 qm), die während des Zweiten Weltkriegs als<br />
Luftschutzräume genutzt worden s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> denen teilweise<br />
noch die alte Ausrüstung erhalten geblieben ist. In diesen Bunkerräumen,<br />
die nur sehr vorsichtig modernisiert worden s<strong>in</strong>d, um<br />
den alten Charakter nicht zu zerstören, wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich das<br />
Themenfeld Zweiter Weltkrieg (Bombenkrieg, Bunkersituation,<br />
Zwangsarbeit, K<strong>in</strong>derlandverschickung) behandelt.<br />
Die zweite Hälfte der Kellerräume kann aus Kostengründen noch<br />
nicht bespielt werden. Geplant ist hier, e<strong>in</strong>e Dauerausstellung<br />
zum Thema „Jugend und Schule im 20. Jahrhundert“ zu realisieren.<br />
Im Herbst 2010 wird <strong>in</strong> diesen Räumen e<strong>in</strong>e Ausstellung zur<br />
Jugend im „Dritten Reich“ gezeigt, die Mart<strong>in</strong> Rüther vom EL-<br />
DE-Haus <strong>in</strong> Köln konzipiert und der Landschaftsverband Rhe<strong>in</strong>land<br />
f<strong>in</strong>anziell unterstützt hat.<br />
383<br />
E<strong>in</strong> weiterer Raum im Erdgeschoss ist den Wechselausstellungen<br />
vorbehalten. So wird hier 2010 die von Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern des Carl-Humann-Gymnasiums erarbeitete Ausstellung<br />
zur Geschichte ihrer Schule <strong>in</strong> der NS-Zeit 5 ebenso zu sehen se<strong>in</strong><br />
wie e<strong>in</strong>e Präsentation von Plakaten, Flugblättern und Karikaturen<br />
aus der Zeit der Ruhrbesatzung (1923–1925).<br />
Vortrags- und Sem<strong>in</strong>arräume<br />
Das Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv möchte se<strong>in</strong>e<br />
historische Bildungsarbeit am neuen Standort <strong>in</strong>tensivieren.<br />
Geplant ist neben den Unterrichtsveranstaltungen <strong>für</strong> Schulen<br />
und den <strong>Archive</strong><strong>in</strong>führungen <strong>für</strong> Universitätssem<strong>in</strong>are und<br />
andere Gruppen e<strong>in</strong>e Vortragsreihe zur Begleitung der Dauerausstellung.<br />
Für all diese Aktivitäten s<strong>in</strong>d unterschiedliche Räumlichkeiten<br />
vorhanden.<br />
Im Vortragsraum im Erdgeschoss (90 qm) s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>er Reihenbestuhlung<br />
80 Plätze vorhanden. Genutzt wird er nicht nur vom<br />
Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv, sondern auch vom<br />
Essener Historischen Vere<strong>in</strong> und der Westdeutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Familienkunde. Auch andere Vere<strong>in</strong>e haben bereits ihr Interesse<br />
bekundet, ihre Vere<strong>in</strong>saktivitäten hierh<strong>in</strong> zu verlegen.<br />
Für größere Veranstaltungen steht die Aula im 2. Obergeschoss<br />
mit 250 Plätzen zur Verfügung.<br />
Für e<strong>in</strong>e Nachbetrachtung nach e<strong>in</strong>er Ausstellungsführung, aber<br />
auch <strong>für</strong> Arbeitsgruppen von Schülern oder Studenten ist der<br />
Sem<strong>in</strong>arraum im Untergeschoss vorgesehen.<br />
Im Untergeschoss wird auch e<strong>in</strong> Computerarbeitsraum e<strong>in</strong>gerichtet,<br />
<strong>in</strong> dem Schülergruppen eigenständig recherchieren und<br />
arbeiten sollen. Allerd<strong>in</strong>gs haben wir noch nicht die personellen<br />
Ressourcen, um die entsprechenden Daten e<strong>in</strong>zugeben.<br />
Büros<br />
Die Büroräume im Erdgeschoss s<strong>in</strong>d aus ehemaligen Klassenzimmern<br />
entstanden und weisen daher teilweise etwas längliche<br />
Zuschnitte auf. Wichtig war uns, dass alle Räume e<strong>in</strong> nah gelegenes<br />
Waschbecken besitzen.<br />
5 Die Ausstellung ist entstanden im Rahmen des Wettbewerbs „Archiv und Jugend“.<br />
Siehe Monika Josten / Klaus Wisotzky: E<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />
vielen E<strong>in</strong>zelschicksalen. Ordnung und Auswertung des Schularchivs des<br />
Carl-Humann-Gymnasiums <strong>in</strong> Essen-Steele. In: Industriedenkmalpflege und<br />
Geschichtskultur (2009) H. 1, S. 46-48.<br />
ARCHIVAR 62. Jahrgang Heft 04 November 2009