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Zeitschrift für Archivwesen - Archive in Nordrhein-Westfalen

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Außenansicht des Landesarchivs NRW Abt. <strong>Westfalen</strong> mit Alt- und Neubau (Foto: Peter Fröhlich/Landesarchiv NRW)<br />

Alum<strong>in</strong>ium bestehenden Fensterkonstruktion moniert. Im Jahre<br />

1999 wurde erstmals über das Projekt e<strong>in</strong>er Grundsanierung<br />

gesprochen, jedoch ohne konkrete Folgen. Im Zuge des Übergangs<br />

der Immobilie an den aus dem Staatshochbauamt Münster<br />

hervorgegangenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW,<br />

Niederlassung Münster, wurde 2002 e<strong>in</strong> Begehungsprotokoll zum<br />

Mietvertrag erstellt, das die vielen, zum Teil gravierenden Mängel<br />

detailliert auflistete.<br />

Nachdem die Abteilungsleitung Anfang 2004 das Thema<br />

Grundsanierung auf die Agenda gesetzt und die Zentrale des<br />

LAV <strong>in</strong> Düsseldorf und den BLB mit <strong>in</strong>s Boot geholt hatte,<br />

dauerte es bis Mai 2007, bis die Zusage des F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isteriums<br />

vorlag, die veranschlagten Kosten von 3,5 Millionen Euro zu<br />

übernehmen. Es folgten 11 Monate der konkreten Vorbereitung<br />

durch den BLB <strong>in</strong> enger und kooperativer Abstimmung mit dem<br />

Nutzer, bevor im April 2008 die Grundsanierung begann. Sie war<br />

auf e<strong>in</strong> Jahr angelegt und dauerte de facto zwei Monate länger.<br />

Die Planung wurde auf sechs, später fünf Bauabschnitte im<br />

Verwaltungstrakt ausgerichtet, während Dienst- und Lesesaalbetrieb<br />

aufrecht erhalten blieben.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem BLB kann man aus archivischer<br />

Sicht während der Planungs- und während der Ausführungsphase<br />

nur mit dem Prädikat „sehr gut“ beschreiben, e<strong>in</strong> „sehr gut“,<br />

das auch der durch den Brand im Lesesaal hervorgerufenen Krise<br />

(siehe dazu unten) standhielt. Der BLB nahm alle Nutzerwünsche<br />

konstruktiv auf und realisierte sie im Rahmen des Möglichen.<br />

Monatliche Regelbesprechungen mit allen Verantwortlichen<br />

gehörten genauso wie die tägliche Baubegleitung durch den BLB<br />

und die dauernde Fe<strong>in</strong>abstimmung mit dem Archiv <strong>in</strong> allen<br />

Fragen, die zwischen den Regelbesprechungen bei bis zu sieben<br />

parallelen Baustellen im Haus zwangsläufig auftraten, zum fest<br />

verabredeten Kommunikationsgerüst. Die Fäden liefen auf Seiten<br />

des BLB wie des Archivs <strong>in</strong> jeweils e<strong>in</strong>er Hand zusammen, so<br />

437<br />

dass es vergleichsweise wenig Informationsverlust und wenige<br />

Missverständnisse gab. Die Verwaltung des Archivs sorgte im<br />

Haus durch „Emails an alle“ immer zeitnah <strong>für</strong> Transparenz,<br />

wenn über neue Entwicklungen, Term<strong>in</strong>pläne, Term<strong>in</strong>verschiebungen<br />

etc. zu berichten war. Stellt man <strong>in</strong> Rechnung, dass die<br />

vielen Umzüge <strong>in</strong>nerhalb des Hauses vom Archivpersonal selbst<br />

zu bewerkstelligen waren, stellt man darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> Rechnung,<br />

dass das Kollegium über vierzehn Monate Lärm, Staub<br />

und e<strong>in</strong>er mit jedem Umzug größer werdenden Unordnung<br />

ausgesetzt war, dann ist es erstaunlich, dass die ganze Maßnahme<br />

mit viel Gleichmut und unerwartet wenig Kritik ertragen, da<strong>für</strong><br />

aber mit vielen konstruktiven Vorschlägen begleitet wurde.<br />

SANIERUNG DES BÜROTRAKTS<br />

Fünf Bauabschnitte: das bedeutete, dass die Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

Etappen jeweils e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Provisorium umzogen. Unabhängig<br />

vom Verwaltungstrakt wurden Alt- und Neubaumagaz<strong>in</strong>e, der<br />

Lesesaal, der Vortragsraum, Foyer und Pforte sowie Flure und<br />

Kellerräume saniert. Im Verwaltungstrakt begannen die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bauabschnitte jeweils mit e<strong>in</strong>er Asbestsanierung. Die Asbest <strong>in</strong><br />

1 Zum Gebäude vgl. Mart<strong>in</strong> D. Sagebiel, Preußische Verwaltungsbauten <strong>in</strong><br />

Münster 1814-1918 <strong>in</strong> Karten und Plänen (Veröffentlichungen der staatlichen<br />

<strong>Archive</strong> des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-<strong>Westfalen</strong>, Reihe D,Ausstellungskataloge staatlicher<br />

<strong>Archive</strong> 26), Münster 1992, S. 77-83.<br />

2 Vgl. Gabriele Kießl<strong>in</strong>g und Beate Dördelmann, Zwei neue Außenstellen des<br />

Staatsarchivs Münster „so wie es Akten mögen“, <strong>in</strong>: Der Archivar 60 (2007),<br />

S. 46-50.<br />

ARCHIVAR 62. Jahrgang Heft 04 November 2009

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