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Handbuch Um.Welt - Klimawandel, Biodiversität und ... - VNB

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1.2 <strong>Biodiversität</strong><br />

Diese ‚Vielfalt des Lebens auf der Erde‘ wird mit dem Begriff Biologische Vielfalt bzw. <strong>Biodiversität</strong><br />

zusammengefasst.<br />

Begriffsbestimmung: <strong>Biodiversität</strong><br />

„<strong>Biodiversität</strong> oder Biologische Vielfalt meint die Vielfalt der Lebensformen der Biosphäre<br />

in allen ihren Ausprägungen <strong>und</strong> Beziehungen untereinander. Sie steht für die Bandbreite an<br />

Variationen in <strong>und</strong> Variabilität zwischen Systemen <strong>und</strong> Organismen auf drei Ebenen:<br />

1. Ökologische Diversität – Vielfalt von Biomen 17 , Landschaften <strong>und</strong> Ökosystemen bis hin zu<br />

ökologischen Nischen<br />

2. Diversität zwischen Organismen – Vielfalt zwischen taxonomischen Gruppen (z. B. Familien,<br />

Gattungen) bis hin zur Artenvielfalt<br />

3. Genetische Diversität – Vielfalt von Populationen über Individuen bis hin zu Genen.“ 18<br />

Auf der internationalen Agenda dieses Jahrh<strong>und</strong>erts steht neben Klimaschutz <strong>und</strong> Ressourcen-<br />

schonung auch der Erhalt der Artenvielfalt. <strong>Biodiversität</strong> ist die Vielfalt des Lebens <strong>und</strong> zugleich die<br />

Gr<strong>und</strong>lage unseres menschlichen Lebens. Ohne sie fehlten uns nicht nur atemberaubende Anblicke<br />

<strong>und</strong> unvergessliche Naturerlebnisse, sondern auch die Luft zum Atmen, sauberes Trinkwasser,<br />

Rohstoffe, Medizin <strong>und</strong> Nahrung. Das alles stellt eine intakte Natur dem Menschen immer wieder<br />

neu zur Verfügung. Die Ökosysteme stellen für den Menschen alljährlich Leistungen im Wert von<br />

r<strong>und</strong> 26 Trillionen Euro bereit. Das ist weit mehr als der Wert der Güter, die die Menschen r<strong>und</strong> um<br />

den Globus selbst produzieren. Eine große <strong>Biodiversität</strong> stärkt die Stabilität der Ökosysteme <strong>und</strong><br />

hält Optionen für künftige Nutzungen offen. 19<br />

Die <strong>Biodiversität</strong> ist für alle Bereiche der menschlichen Existenz von großer Bedeutung: Menschen<br />

brauchen Nahrung, fruchtbare Böden, sauberes Wasser, Brenn- <strong>und</strong> Baumaterialien, Heilpflanzen<br />

für die Herstellung von Medikamenten <strong>und</strong> nicht zuletzt ges<strong>und</strong>e Luft zum Atmen.<br />

Die Biologische Vielfalt oder <strong>Biodiversität</strong> umfasst die genetische Vielfalt, die Vielfalt der Arten <strong>und</strong><br />

die der Ökosysteme. Sie bezeichnet damit die Dynamik, die zwischen Pilzen, Insekten, Pflanzen,<br />

Tieren, Mikroorganismen <strong>und</strong> auch dem Menschen in den jeweiligen Lebensräumen besteht. Dabei<br />

ist die in Naturräumen wild vorkommende <strong>Biodiversität</strong> ebenso wichtig wie die von Menschen in<br />

Kulturräumen erhaltene, etwa die Agrobiodiversität für Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft (Kultur-<br />

pflanzen, Nutztiere <strong>und</strong> Landschaften) oder jene in städtischen Grünzügen. Innerhalb von Arten<br />

sorgt die genetische Vielfalt für die Fülle von Pflanzensorten oder Tierrassen. Von den geschätzten<br />

15 Millionen Arten weltweit sind erst etwa 1,7 bis 2 Millionen wissenschaftlich erfasst. Geringer noch<br />

17 Ein Biom ist ein Großlebensraum der Biosphäre, zur Abgrenzung werden die Pflanzenformationen herangezogen. Es handelt<br />

sich um eine physiognomische Klassifikation, die Gebiete mit einem einheitlichen Spektrum an Lebensformen der Pflanzen<br />

zusammenfasst. Durch einheitliche äußere Bedingungen wie Klima oder Boden entstehen diese charakteristischen Lebens-<br />

formen des Pflanzenwachstums, die wiederum Auswirkung auf die dort lebenden Tiere <strong>und</strong> sonstigen Lebewesen haben. Be-<br />

trachtet werden dabei diejenigen Pflanzenformationen, die sich unter dem jeweiligen Makroklima großräumig einstellen oder<br />

einstellen würden (Potenzielle natürliche Vegetation).<br />

18 Simonis, Udo E. (2003): Öko Lexikon. München: Verlag C.H. Beck, S. 35f.<br />

19 Troge, Andreas (2008): Zeit zu handeln. In: Le Monde diplomatique/taz: Atlas der Globalisierung – Klima, S. 4.<br />

15

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