Handbuch Um.Welt - Klimawandel, Biodiversität und ... - VNB
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2.1 Lebensraum Sibirien<br />
2.1.1 Geografische Informationen zu Sibirien<br />
Sibirien ist ein Teil Russlands. Das Wort Sibirien stammt aus der Sprache der Kosaken <strong>und</strong> bedeutet<br />
„das schlafende Land“. Es erstreckt sich über zehn Millionen km² vom Ural im Westen bis zu den<br />
Gebirgen der pazifischen Wasserscheide im Osten <strong>und</strong> von der Küste des Nordpolarmeers bis an<br />
die Grenzen zur Mongolei <strong>und</strong> zu China im Süden. Lange kalte Winter (bis -70°C), kurze heiße<br />
Sommer (bis +40°C) <strong>und</strong> eine mittlere Jahrestemperatur von unter 0°C zeugen von einem extremen<br />
Kontinentalklima. Für seine Größe ist Sibirien mit einer Bevölkerungsdichte von 2,7 Einwohnern/<br />
km² relativ schwach besiedelt. Jedoch konzentrieren sich 90% der sibirischen Bevölkerung auf 10%<br />
des Territoriums. Die größte Stadt Sibiriens ist Novosibirsk mit 1,4 Millionen Einwohnern. Ganz<br />
Russland hat elf, Sibirien davon neun Zeitzonen. In der polaren Zone liegen die Kältewüste mit<br />
den Permafrostböden <strong>und</strong> die baumlose T<strong>und</strong>ra. In der kaltgemäßigten Klimazone wachsen boreale<br />
Wälder (sibirische Taiga), die vorwiegend aus Nadelbäumen bestehen. 29<br />
Quelle: wikipedia: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/0b/Rs-map.png<br />
In dem Projekt um.welt haben wir schwerpunktmäßig zu Westsibirien gearbeitet.<br />
Die westsibirische Tiefebene ist eines der größten Sumpfgebiete der Erde. Geprägt wird die<br />
Landschaft durch den borealen Wald, der über 25 Millionen ha einnimmt. Nadelbäume wie Fichte,<br />
Kiefer, Weißtanne, Zirbelkiefer, Tanne <strong>und</strong> Lärche bedecken große Flächen <strong>und</strong> wechseln sich mit<br />
Birken, Espen <strong>und</strong> Weiden ab. Im rauen Klima des Nordens wachsen die Bäume sehr langsam; sie<br />
bleiben ziemlich klein, liefern aber gutes, hartes Holz. Trotz der extremen Bedingungen kommen<br />
hier auch unzählige Pilz-, Farn-, Flechten- <strong>und</strong> Moosarten vor. 30 Die Sümpfe sind von Bächen <strong>und</strong><br />
Flüssen durchzogen <strong>und</strong> mit tausenden Seen durchsetzt, an deren Ufern sich Gebüsche <strong>und</strong> dichter<br />
29 Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ): Natur & Mensch im <strong>Klimawandel</strong>. Beilage: Länderprofile. In:<br />
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter, Nr. 8, S. 27f.<br />
30 Greenpeace (2004): Urwälder Sibiriens. Schwindendes Revier des Sibirischen Tigers.<br />
http://www.greenpeace.de/themen/waelder/urwaelder_sibiriens/artikel/urwaelder_sibiriens/.