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Handbuch Um.Welt - Klimawandel, Biodiversität und ... - VNB

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<strong>Biodiversität</strong>skonvention<br />

Das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt, das auch <strong>Biodiversität</strong>skonvention – oder<br />

von den „Insidern“ auch knapp „Biodiv-Konvention“ – genannt wird, verfolgt drei Ziele:<br />

· Den Erhalt der Biologischen Vielfalt.<br />

· Die nachhaltige Nutzung der Biologischen Vielfalt.<br />

· Den gerechten Vorteilsausgleich aus der Nutzung der Biologischen Vielfalt.<br />

Dabei ist die Konvention über die Biologische Vielfalt keineswegs nur eine „Artenschutz-Konvention“.<br />

Die Konvention beinhaltet darüber hinaus ausdrücklich den „nachhaltigen Nutzen“ dieser Vielfalt<br />

sowie den sogenannten „Vorteilsausgleich“.<br />

1.3 Kulturelle Vielfalt<br />

Eine weitere Auswirkung des <strong>Klimawandel</strong>s <strong>und</strong> dem damit einhergehenden Verlust von<br />

Biologischer Vielfalt ist auch der Verlust von traditionellem Wissen bzw. von Kultureller<br />

Vielfalt. Hierzu gehören neben dem speziellen Wissen über die Nutzung von Heilpflanzen, wilden<br />

oder domestizierten Tieren, auch kulturelle Elemente, die sich in Gesang, Sprache, Literatur oder<br />

Tänzen widerspiegeln.<br />

Begriffsbestimmung Kulturelle Vielfalt<br />

„Kulturelle Vielfalt bezieht sich auf die mannigfaltige Weise, in der die Kulturen von Gruppen <strong>und</strong><br />

Gesellschaften zum Ausdruck kommen. Diese Ausdrucksformen werden innerhalb von Gruppen<br />

<strong>und</strong> Gesellschaften sowie zwischen ihnen weitergegeben.<br />

Die Kulturelle Vielfalt zeigt sich nicht nur in der unterschiedlichen Weise, in der das Kulturerbe der<br />

Menschheit durch eine Vielzahl kultureller Ausdrucksformen zum Ausdruck gebracht, bereichert<br />

<strong>und</strong> weitergegeben wird, sondern auch in den vielfältigen Arten des künstlerischen Schaffens, der<br />

Herstellung, der Verbreitung, des Vertriebs <strong>und</strong> des Genusses von kulturellen Ausdrucksformen,<br />

unabhängig davon, welche Mittel <strong>und</strong> Technologien verwendet werden.“ 23<br />

Kultur ist entscheidende Voraussetzung dafür, dass aufstrebende Gesellschaften ihr Selbstbewusstsein<br />

erhalten <strong>und</strong> wiedergewinnen, denn künstlerisches Schaffen fördert Kreativität.<br />

Kultur beeinflusst soziales Handeln, Regeln <strong>und</strong> Entscheidungsprozesse einer Gesellschaft. Sie<br />

spielt somit eine zentrale Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung jenseits politischer, rechtlicher<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlicher Aspekte. Kulturschaffende sind MitgestalterInnen gesellschaftlicher Veränderungen<br />

<strong>und</strong> können die künftige Situation eines Landes beeinflussen. 24<br />

Außerdem schafft Kulturelle Vielfalt eine reiche <strong>und</strong> vielfältige <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> stärkt dadurch<br />

Demokratie, Toleranz, soziale Gerechtigkeit <strong>und</strong> gegenseitigen Respekt. Kulturelle Vielfalt erhöht<br />

die Wahlmöglichkeiten, bereichert die menschlichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Werte <strong>und</strong> ist deshalb<br />

Hauptantriebskraft nachhaltiger Entwicklung. 25<br />

23 Deutsche UNESCO-Kommission (2009): Kulturelle Vielfalt gestalten – Weissbuch, S. 30.<br />

24 E+Z Nr.1/2010: Rollen von Kulturschaffenden, S. 18.<br />

25 Deutsche UNESCO-Kommission (2009): Kulturelle Vielfalt gestalten – Weissbuch, S. 2.<br />

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