Handbuch Um.Welt - Klimawandel, Biodiversität und ... - VNB
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Wald entlang ziehen. Auf trockenen, sandigen Höhen wächst ein lichter Nadelwald, der reich an<br />
Rentierflechte ist. Durch den Rückstau des Wassers an der nördlichen Eisbarriere sind im Frühjahr<br />
weite Areale überschwemmt. Erst im August erreichen die Flüsse ihren normalen Wasserstand, um<br />
ab Oktober wieder zuzufrieren. Braunbär, Elch, das wilde Rentier <strong>und</strong> der Wolf sind die größten<br />
Säugetiere des Waldes. 31<br />
<strong>Biodiversität</strong><br />
Etwa 80% der arktischen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten kommen in Russland vor. 40% der weltweit<br />
wertvollsten Nadelwaldbestände befinden sich in Russland. 32<br />
In Sibirien fördert der russische Staat Erdöl <strong>und</strong> Erdgas, aber auch Rohstoffe wie Gold, Diamanten,<br />
Silber <strong>und</strong> Kupfer. In Westsibirien, dem Zentrum der russischen Ölindustrie, wurden in 40 Jahren<br />
mehr als 70 Milliarden Barrel Öl gefördert. 33 In diesem Gebiet kommt es zu schweren ökologischen<br />
Schäden durch die rücksichtslose Gas- <strong>und</strong> Ölförderung der sowjetischen Regierung <strong>und</strong> seit der<br />
politischen Wende auch vermehrt durch ausländische Unternehmen. 34<br />
Weitere <strong>Um</strong>weltprobleme werden durch Bodenerosion, illegalen Holzeinschlag, Luftverschmutzung<br />
durch Emissionen aus Kohlekraftwerken, der Schwerindustrie <strong>und</strong> aus dem Transportverkehr<br />
in den großen Städten sowie industrielle, städtische <strong>und</strong> landwirtschaftliche Verschmutzung<br />
der Binnengewässer <strong>und</strong> Küsten <strong>und</strong> durch kontaminierte Böden durch Agro-Chemikalien <strong>und</strong><br />
verlassene Lager veralteter Pestizidvorräte hervorgerufen. Gebiete mit zuweilen hoher radioaktiver<br />
Kontamination, Gr<strong>und</strong>wasserkontaminierung sowie toxischem Abfall sind unbewohnbar. 35<br />
Sibirien ist die Heimat der indigenen Bevölkerung Russlands, die sich aus 45 Völkern mit insgesamt<br />
240.000 Angehörigen zusammensetzt, deren Kultur <strong>und</strong> Aktivitäten durch die arktische <strong>Um</strong>gebung<br />
geprägt sind. 36 Die indigenen Völker Russlands, bewohnen etwa zwei Drittel der Fläche des Landes. 37<br />
31 AG Westsibirien: Leben mit der Taiga. http://www.projekte.kreckow.de/sibirien/#%C3 %96l.<br />
32 Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ): Natur & Mensch im <strong>Klimawandel</strong>. Beilage: Länderprofile. In:<br />
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter, Nr. 8, S.28.<br />
33 Starobin, Paul (2008): Ab nach Sibirien! Öl lässt Russlands Norden leuchten. In: National Geographic Deutschland, Juni<br />
2008, S. 69.<br />
34 Gesellschaft für bedrohte Völker (2006): Indigene Völker – ausgegrenzt <strong>und</strong> diskriminiert, S. 5f.<br />
35 Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ): Natur & Mensch im <strong>Klimawandel</strong>. Beilage: Länderprofile. In:<br />
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter, Nr. 8, S. 29.<br />
36 Gesellschaft für bedrohte Völker (2006): Indigene Völker – ausgegrenzt <strong>und</strong> diskriminiert, S. 5f. <strong>und</strong> Deutsche Gesellschaft<br />
für Technische Zusammenarbeit (GTZ): Natur & Mensch im <strong>Klimawandel</strong>. Beilage: Länderprofile. In: Nachhaltigkeit hat viele<br />
Gesichter, Nr. 8,S. 27f.<br />
37 Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ): Natur & Mensch im <strong>Klimawandel</strong>. Beilage: Länderprofile. In:<br />
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter, Nr. 8, S. 27f.<br />
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