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6.3 Wasseranalyse 209<br />
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zwischen den beiden Grenzflächen ausbildende Potentialdifferenz ist damit ein Maß für<br />
den pH-Wert der zu untersuchenden Lösung.<br />
Bild 6.3-2: Prinzip einer pH-Meßzelle<br />
Zur Ableitung der Potentiale auf beiden Seiten der Glasmembran können identische<br />
Elektro-den verwendet werden. Diese sind im Prinzip ähnlich aufgebaut wie die<br />
Meßelektrode. Sie besitzen eine durchlässige Membran, ein Diaphragma (z. B. aus<br />
Keramik), durch die ein gel-artiger Elektrolyt (Kaliumchlorid bei der Kalomelelektrode) in<br />
die Meßlösung diffundieren kann. Dadurch wird ein sicherer elektrischer Kontakt zur<br />
Meßlösung hergestellt. Dieser Elektrolyt wird auch als Brückenelektrolyt bezeichnet. Ein<br />
erhöhter Druck im Inneren der Elektrode sorgt dafür, daß sich die Fließrichtung des<br />
Elektrolyten nicht umkehrt. Das kann schon dadurch erreicht werden, daß der<br />
Elektrolytspiegel höher liegt als der Meßwasser-spiegel. Um die im Gebrauch<br />
unvermeidliche Verschmutzung oder gar Verstopfung des Diaphragmas zu umgehen, sind<br />
Elektroden entwickelt worden, bei denen durch eine offene Kanüle oder einen<br />
ringförmigen Spalt ein kontinuierlicher Fluß der Elektrolytlösung ge-sichert ist [18]. Das<br />
erlaubt eine genauere Messung, bedingt eine kürzere Ansprechzeit der Elektrode und eine<br />
längere Lebensdauer. Die Elektrolytlösung muß von Zeit zu Zeit nach-gefüllt werden,<br />
sofern es sich nicht um einen gelartigen Elektrolyten handelt.<br />
Die Glaselektrode bildet im Kontakt mit Wasser eine wasserhaltige Gelschicht. Diese be-<br />
wirkt eine Sensibilisierung der Elektrode. Der Aufbau dieser Schicht kann mehrere<br />
Stunden dauern. Neue Elektroden müssen deshalb vor der 1. Messung entsprechend<br />
vorbereitet wer-den. Nach Gebrauch werden die Elektroden in destilliertem Wasser<br />
aufbewahrt, um das Austrocknen der Gelschicht zu verhindern (Konditionierung). Die<br />
Einstellkinetik einer Elek-trode bei der pH-Wert-Bestimmung kann wesentlich verbessert<br />
werden, wenn die Elektrode in 3-molarer wäßriger KCL-Lösung aufbewahrt wird [26]. Die<br />
entsprechenden Behältnisse erfüllen gleichzeitig eine Schutzfunktion. Die DIN 38 404,Teil<br />
6 empfielt die Aufbewahrung in einer KCl-Lösung der gleichen Konzentration wie sie im<br />
Inneren der Elektrode vorliegt.