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6.3 Wasseranalyse 223<br />
_________________________________________________________________________<br />
Bild 6.3-10:<br />
Sauerstoffsensor mit integrierter<br />
potentiostatischer Schaltung [26]<br />
Als Referenzverfahren zur Bestimmung von gelöstem<br />
Sauerstoff in Wasser dient das iodometrische Verfahren<br />
nach Winkler (DIN 38 408, Teil 21). Der gelöste<br />
Sauerstoff wird in einer alkalischen Iodid-Azid-Lösung<br />
mit Mangan(II)-Ionen zur Reaktion gebracht (fixiert).<br />
Der Niederschlag aus Mangan-Oxidhydraten ist mengen-<br />
proportional zur ursprünglich im Wasser gelösten Sauer-<br />
stoffmenge. Durch anschließendes Ansäuern wird eine<br />
dem ursprünglich enthaltenen Sauerstoff proportionale<br />
Menge an Iod frei, die mittels Titration bestimmt wird.<br />
Im Abwasserbereich und bei anderen schwierigen<br />
Medien [27] eignet sich für die Sauerstoffbestimmung<br />
ein von Toedt angegebenes Verfahren. Zwischen zwei<br />
Elektroden aus verschieden edlen Metallen (z. B. Blei<br />
und Silber) in einem Elektrolyten bildet sich ein<br />
galvanisches Element aus. Der Stromfluß kommt infolge<br />
von Polarisation an den Elektroden zum Stillstand.<br />
Sauerstoff als Depo-larisator hält einen Stromfluß<br />
proportional zu seiner Konzentration im Wasser aufrecht. Die Metallelektroden können z.<br />
B. konzentrisch gegeneinander isoliert angeordnet werden. Ihre Stirnflächen stehen mit der<br />
Meßflüssigkeit direkt in Berührung. Sie können durch Abschleifen (automatisch) gesäubert<br />
werden und ermöglichen so einen kontinuierlichen Betrieb mit hohen Standzeiten der<br />
Elektroden auch unter schwierigen Bedingungen.<br />
Andererseits wird dieses Meßprinzip auch zur Spurenanalyse von Sauerstoff in Gasen bis<br />
herunter zu < 10 ppm im Meßgas eingesetzt [16]. Dazu wird das Gas in Wasser gelöst.<br />
Durch Rühren wird dafür gesorgt, daß die Flüssigkeit an den Elektroden ständig in Bewe-<br />
gung ist.<br />
6.3.4.5 Bestimmung von freiem Chlor<br />
Die pH-Wert-Messung, die Redoxspannungsmessung und die Konzentrationsmessungen<br />
ausgewählter Substanzen mit ionenselektiven Elektroden beruhen im wesentlichen auf<br />
Potentialmessungen in den Meßzellen mit Meß- und Bezugselektrode und einer wäßrigen<br />
Lösung als Elektrolyt. Durch den hochohmigen Eingang des Meßverstärkers im<br />
eigentlichen Meßgerät wird ein Stromfluß durch die Meßzelle verhindert.<br />
Ein Stromfluß verändert den Elektrolyten, also die zu messende Lösung. Er führt aber auch<br />
zu Polarisationserscheinungen an den Elektroden. Das sich an der Kathode abscheidende<br />
Wasserstoffgas bildet mit der Elektrode selbst wieder ein galvanisches Element innerhalb