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6.3 Wasseranalyse 255<br />

_________________________________________________________________________<br />

Dafür existieren handelsübliche Geräte. Der bereits erwähnte Prozeß-TOC-Analysator<br />

TOCOR 200 [23] z. B. kann mit einem Zusatzanalysator NITOR zur simultanen Erfassung<br />

von TNb aufgerüstet werden (Bild 6.3-31).<br />

Der Anwendungsbereich dieser Geräte liegt etwa zwischen 0,1 mg/l und 1 g/l. Das Funk-<br />

tionsprinzip ähnelt dem der TOC-Bestimmung. Die Wasserprobe wird in den Reaktor do-<br />

siert und dort bei Temperaturen von über 700 °C in Anwesenheit von Katalysatoren zu<br />

NOx oxidiert, in einem Wärmeleitungs-Detektor (z. B. NITOR R) erfaßt und in TNb<br />

umge-rechnet angezeigt.<br />

Im Stickstoffanalysator (Modell DN-1000) von Rosemount [24] wird das beim<br />

thermischen Aufschluß entstehende Stickoxid (NO) mit Ozon gemischt. Die Reaktion des<br />

Stickoxides zu Stickstoffdioxid ist von einer Lichtemission begleitet (Chemolumineszenz).<br />

Das Licht wird mittels empfindlicher fotoelektrischer Empfänger (Fotomultiplier) erfaßt.<br />

Ein Austausch der Detektoreinheit gegen einen Mikrocoulometer-Detektor erlaubt den<br />

Einsatz des Gerätes auch als Schwefel- oder Chloranalysator.<br />

Die DIN 38409, Teil 29 läßt sowohl den oxidierenden Aufschluß als auch einen<br />

reduzieren-den Aufschluß der Stickstoffverbindungen zu.<br />

In vielen Normen wird auf den Kjedahl-Stickstoff Bezug genommen. Darunter versteht<br />

man die Summe aus Ammonium-Stickstoff und dem organisch gebundenen Stickstoff. Der<br />

Kjedahl-Stickstoff kennzeichnet die Stickstofffracht im kommunalen Rohabwasser. Die<br />

Bezeichnung deutet auf die von Kjedahl 1883 eingeführte Bestimmungsmethode hin.<br />

Diese Methode ist jedoch chemikalienintensiv und wird deshalb heute in der<br />

Prozeßanalytik möglichst vermieden.<br />

Für die biologische Abwasserreinigung ist die separate Erfassung von Ammonium- bzw.<br />

Nitratstickstoff von Bedeutung. Beide können als Regelgröße im Reinigungsprozeß<br />

benutzt werden. In der biologischen Reinigungsstufe einer Kläranlage liegt Stickstoff<br />

überwiegend als Ammonium vor, da aus Eiweiß, Harnstoff usw. bei Vorhandensein von<br />

Sauerstoff auf dem Weg zur Kläranlage und während der mechanischen Reinigung<br />

Ammonium (NH 4 +) bzw. Ammoniak (NH 3) entsteht. Nitrat wird durch industrielle<br />

Abwässer eingetragen. Die Elimination von Stickstoff erfolgt in zwei Schritten. Bei der<br />

Nitrifikation wird Ammonium durch bestimmte Bakterienarten über Nitrit (NO 2 - ) zu Nitrat<br />

(NO 3 - ) oxidiert:<br />

+ Nitrosomas<br />

−<br />

3NH4 + 6 O2 ⎯⎯⎯⎯⎯ → 3NO2 + 6H2O<br />

Nitrobakter<br />

2 NO2 + O2 ⎯⎯⎯⎯⎯→ 2 NO3<br />

− −

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