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6.3 Wasseranalyse 211<br />
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Der in der Praxis durch unterschiedliche Bedingungen auf beiden Seiten der Membran un-<br />
vermeidbare sogenannte Asymmetriepotentialfehler (Nullpunktabweichung), der erkennbar<br />
wird, wenn die Meßlösung ebenso wie die Pufferlösung im Inneren einen pH-Wert von 7<br />
besitzt, kann durch Änderung des Offsetwertes korrigiert werden. Der Steilheitsfehler wird<br />
durch Kalibrierung mit Pufferlösungen mit stark von pH 7 abweichenden pH-Werten kor-<br />
rigiert. Technisch realisierte Glaselektroden besitzen eine etwas geringere Steilheit als<br />
theo-retisch zu erwarten ist. Zusätzlich zum pH-Wert selbst hängt auch die Steilheit der<br />
Kenn-linie von der Temperatur ab. Die Glaselektrode z. B. besitzt bei 18 °C auch<br />
theoretisch nur eine Steilheit von -0,0578 V/pH. Die Notwendigkeit der<br />
Temperaturkompensation vor der Messung wird damit verständlich. Bei pH-Wert-<br />
Messungen im Abwasser und Temperatur-schwankungen zwischen 10 °C und 20 °C kann<br />
auf Temperaturkompensation verzichtet werden. Die daraus resultierende pH-Wert-<br />
Ungenauigkeit liegt im Bereich von Hundertstel pH [26]. Da die Temperaturabhängigkeit<br />
des pH-Wertes der Meßflüssigkeit i. a. nicht bekannt ist, kann auf die Angabe der<br />
Meßtemperatur nicht verzichtet werden.<br />
Das Ergebnis ist in der Form "pH (elektrometrisch) bei 25 °C 9,2" anzugeben, wenn der<br />
pH-Wert 9,2 beträgt und bei 25 °C elektrometrisch gemessen wurde.<br />
Die heute auf dem Markt erhältlichen pH-Meßgeräte bestehen aus dem eigentlichen<br />
Meßge-rät (Meßumformer, Stromversorgung, Anzeige) mit einem hochohmigen Eingang<br />
(>1012 Ω) und den über Kabel ansteckbaren Elektroden (Bild 6.3-4 und 6). Sie arbeiten im<br />
Netzbetrieb oder auch netzunabhängig. Es gibt sie als Präzisionsgeräte für den<br />
Laborbetrieb, für den Prozeßeinsatz und als tragbare, robuste Geräte für den Feldeinsatz<br />
und auch als Taschen-pH-Meter. Meß- und Bezugselektrode (und mitunter auch der<br />
Temperaturmeßfühler) sind körperlich häufig in einer "Elektrode" vereinigt. So entstehen<br />
die sogenannten Einstab-meßketten (Bild 6.3-3 bis 5). Sie sind die heute vorwiegend<br />
verwendete Bauform und eignen sich sehr gut für den mobilen Einsatz (Bild 6.3-7).