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6.3 Wasseranalyse 247<br />
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• Industrieabwässer mit Schwermetallionen und Cyaniden wirken toxisch auf die Mikro-<br />
organismen in der Kläranlage.<br />
• Die Reproduzierbarkeit der Methode ist sehr schlecht, da der Probe keine gleichartigen<br />
Impfmengen einer standardisierten Mikroorganismenkultur zugegeben werden,<br />
sondern mit den gerade adaptierten Mikroorganismen gearbeitet werden muß.<br />
Der BSB5-Wert sagt jedoch zumindestens größenordnungsmäßig etwas über die Möglichkeit<br />
des biologischen Abbaus eines Abwassers aus. In diesem Sinne erfüllt auch die manometrische<br />
Bestimmungsmethode ihren Zweck, da sie im Vergleich zur<br />
Verdünnungsmetho-de der Deutschen Einheitsverfahren (DEV) einfach, schnell und sicher<br />
in der Handhabung ist. Als biologischer Test kann die BSB-Bestimmung nicht durch<br />
physikalische oder che-mische Messungen ersetzt werden.<br />
Einen Ausweg weist die BSB-Kurzzeitmessung unter Verwendung mikrobieller Sensoren.<br />
In einem Feldgerät mit der Bezeichnung BODypoint (von Biochemical Oxygen Demand<br />
an ausgewählten Meßpunkten) [15, 19] sind immobilisierte Mikroorganismen in einer<br />
Membran vor einer Sauerstoffmeßsonde (Clark-Zelle) fixiert. Ihre Stoffwechseltätigkeit<br />
wird am Verbrauch von gelöstem Sauerstoff über die Sauerstoffmeßsonde erfaßt. Der<br />
Sauerstoffverbrauch erweist sich als proportional zum BSB-Wert des Abwassers. Die<br />
Einhaltung optimaler Meßbedingungen wie Temperatur, pH-Wert und Einwirkzeit von<br />
Meßflüssigkeit, Nähr-, Spül- und Reinigungsmedien sowie Probennahme, Probenaufbereitung<br />
und Kalibrierung sind automatisiert. Da die Meßwertgewinnung etwa alle 3 bis 5<br />
Minuten erfolgt, erlaubt diese Kurzzeitmeßmethode eine quasikontinuierliche Meßwertgewinnung<br />
im On-line-Betrieb und damit die Aufnahme von Tagesgängen des BSB-<br />
Wertes zur Ermittlung der BSB-Fracht in kommunalen Klärwerken (Bild 6.3-27).<br />
In einer Mischkammer (Bild 6.3-28) wird die Meßflüssigkeit durch Zudosieren eines pH-<br />
Puffers so verdünnt, daß der Biosensor im linearen Bereich seiner Kennlinie arbeiten kann.<br />
Zusammen mit Luft und weiterer Pufferlösung gelangt die aufbereitete Meßflüssigkeit in<br />
die Durchflußzelle mit dem Biosensor. Das Meßsignal der Sauerstoffmeßsonde wird<br />
elektro-nisch aufbereitet und in einem Mikrorechner ausgewertet. Mit der in der<br />
Standardflüssigkeit gemäß DIN 38 409, Teil 51 benutzten D(+)-Glucose, die auf dem<br />
gleichen Wege wie die Meßflüssigkeit zum Biosensor gelangt, wird dieser zyklisch<br />
kalibriert.