Niedersächsisches Kultusministerium Einheitliche ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

EPA in der Abiturprüfung für die Unterrichtsfächer BW mit REW/C, IV, VW im FG – Wirtschaft – 2.1.2.2 Aufgabenbeispiele für die schriftliche Prüfung In den nachfolgenden drei Prüfungsvorschlägen soll die Umsetzung der vorangestellten Anforderungen an die Erstellung von Abiturprüfungsaufgaben beispielhaft dargestellt werden, ohne den Anspruch zu erheben, das Spektrum der möglichen Inhalte und Methoden des Unterrichtsfaches Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen/Controlling erschöpfend darzustellen. Die Beispiele sind nicht als verbindliche Muster, sondern als Anregungen für eigene Aufgabenkonstruktionen zu verstehen. Eine einheitliche Norm für die schriftliche Prüfung soll hierdurch nicht festgelegt werden. Die Darstellung der erwarteten Leistungen und der Bezug der Aufgabenteile zu den drei Anforderungsbereichen sind vor dem Hintergrund bestimmter unterrichtlicher Voraussetzungen vorgenommen worden. Bei anderen Voraussetzungen können sich andere Einstufungen ergeben. Jedes Aufgabenbeispiel ist in folgender Weise gegliedert: A. Problem- und Aufgabenstellung (mit Materialvorlagen und Quellenangaben) B. Schwerpunkt des Aufgabenvorschlages und unterrichtliche Voraussetzungen C. Erwartungshorizont D. Zuordnung der Teilaufgaben zu den Anforderungsbereichen Das erste Abiturvorschlagsbeispiel ist im Fach Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen/Controlling zusätzlich mit einer Musterlösung versehen. 8
EPA in der Abiturprüfung für die Unterrichtsfächer BW mit REW/C, IV, VW im FG – Wirtschaft – Aufgabenbeispiel 1: Unternehmensstrategische Positionierung des Automobilzulieferers „AUTOLUX AG“ A. Problem und Aufgabenstellung 1. Problemstellung Die ökonomische Situation des Automobilzulieferers AUTOLUX AG lässt sich folgendermaßen beschreiben (unter Verwendung der Quellen „Handelsblatt“, 15.01.2002 und „Die Zeit“, 06.12.2001): Knecht und König zugleich – die Rolle der Autozulieferer wächst. Die AUTOLUX AG sieht sich mit ihrem Industriebetrieb als „der Lichttechnikspezialist“ unter den Zulieferern der Automobilindustrie. Wichtigstes Unternehmensziel der nächsten Jahre ist – lt. Vorstandsmitglied Axel Burckhardt – die weitere Verbesserung der Ertragssituation. Seine Zuversicht basiert auf einer neuen Generation von Scheinwerfern, die künftig verstärkt an die Kunden aus der Automobilindustrie ausgeliefert werden. Die AUTOLUX AG konzentriert sich auf die Fertigung neuartiger Scheinwerfer, die etwa in Kurven die Bewegungen des Lenkrades mitmachen. Bei künftigen Automobilgenerationen werden diese Scheinwerfer zum Standard. Auf jeden Fall sieht Burckhardt die Autolux AG bzgl. des Marktanteiles in Europa auf der Überholspur (derzeit ca. 20 Prozent; nur ein gleichwertiger französischer Wettbewerber). Spektakulären Zukäufen steht die AUTOLUX AG allerdings grundsätzlich skeptisch gegenüber. Burckhardt sieht allerdings auch den Trend, „dass es immer größere Zulieferer geben wird“. Auslöser dafür ist die veränderte Politik der Automobilhersteller, die umfangreiche Fertigungsprozesse zu den Zulieferern verlagern. „Die mittelständischen Zulieferer stehen unter einem enormen Wachstumsdruck“, sagt Ferdinand Mittendorf, Professor an der Fachhochschule Gießen. Häufig können sie nicht allein das Kapital aufbringen, das sie für die von den Herstellern gestellten Aufgaben benötigen. Alle Direktlieferanten müssen sich in eine weltumspannende Kette eingliedern lassen. „Ob sie wollen oder nicht, die müssen“, befürchtet Professor Mittendorf. Dadurch geraten „vor allem die Mittelständler in die Abhängigkeit“. Wer sich diesem Supply Chain Management genannten Diktat beugt, hat andererseits gute Aussichten, im Verdrängungswettbewerb zu bestehen und noch kräftig zu wachsen. Das zeigt die Studie der Fachhochschule Gießen zu Chancen und Risiken der Automobilzulieferer. Dieser kann danach selbst stark genug werden und seinerseits kleinere Zulieferer gängeln und den Preisdruck an sie weitergeben. Doch dazwischen liegt ein gutes Stück Weg. Existentiell gefährdet sind vor allem die Mittelständler – sie müssen künftig den Automanagern ihre Wünsche von den Augen ablesen. Der fränkische Beleuchtungsspezialist AUTOLUX hat dies offenbar schon getan und rückt nun seine Fabriken näher an die seiner Auftraggeber heran. Zum Beispiel die Fertigung so genannter „Frontends“. Das ist der komplette vordere Fahrzeugteil mit Scheinwerfern, Motorkühlung, Geräteträger und Stoßfänger. Diese müssen im Umkreis von nur 30 bis 50 Kilometern zur Endmontage gefertigt werden. Die Großkunden wollen „das genau passende Frontend innerhalb von 180 Minuten am Band haben“, berichtet Autolux Vertriebschef Bernhard Warneke. Da diese Komponenten in tausend verschiedenen Varianten gewünscht und nur 360 Minuten vor der Montage abgerufen werden, „ist das eine logistische Meisterleistung“, freut sich Warneke. „Die Erwartung der Hersteller, dass die Lieferanten Innovationen in großem Umfang vorfinanzieren, übersteigt allerdings zunehmend die Finanzierungskraft der Zulieferer“, hält Axel Burckhardt fest. „Auch die Kapitalausstattung der Zulieferer spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle“. Die IKB Deutsche Industriebank AG hat die Konsequenzen für die Zulieferer in einer Branchenstudie untersucht. „Kooperationen und strategische Allianzen mit komplementären Technologieträgern im In- und Ausland bieten sich als sinnvolle Lösungen an“, schlägt die IKB-Expertin Cynthia Sarantilis den mittelständischen Unternehmen vor. AUTOLUX-Vorstandsmitglied Burckhardt sieht mit diesem strategischen Ansatz recht gute Chancen, trotz aller Fusionsbestrebungen in der Branche die Unabhängigkeit seines mittelständischen Unternehmens zu wahren. Er weiß sich dabei in guter Gesellschaft: 80 Prozent der rund tausend Kernlieferanten wollen selbstständig bleiben. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass sich zur Zeit die Aktien der AUTOLUX AG weitgehend im Streubesitz befinden; nur die Hausbank „Commerzbank AG“ besitzt ca. 30 Prozent des gezeichneten Kapitals. Diese Aussage muss allerdings für die Zukunft mit einem Fragezeichen versehen werden, da die Commerzbank AG bzgl. ihrer Marktposition auf Konsolidierungskurs läuft und derzeit in verstärktem Maße Aktienpakete abstößt. Die Selbstständigkeitsbestrebungen der AUTOLUX AG könnten dadurch einen entscheidenden Dämpfer erhalten. Überleben werden vor dem Hintergrund der geschilderten Fakten- und Entwicklungslage im Automobilzulieferbereich laut Professor Mittendorf bis 2010 nur rund 300 Spezialisten. Der Ausleseprozess ist knallhart. Wer in den nächsten 8 Jahren nicht um mindestens 60 Prozent wächst, muss weichen! 9
Seite 1 und 2: Niedersächsisches Kultusministeriu
Seite 3: An der Erarbeitung dieser Einheitli
Seite 7 und 8: EPA in der Abiturprüfung für die
Seite 13: EPA in der Abiturprüfung für die
Seite 27 und 28: Musterlösung Anlage zu 2.2.1 EPA i
Seite 37 und 38: ANLAGE 1 Aufbereiteter Betriebsabre
Seite 65 und 66:
EPA in der Abiturprüfung für die
Seite 67 und 68:
Seite 69 und 70:
Seite 71 und 72:
Seite 73 und 74:
Seite 75 und 76:
Seite 77 und 78:
Seite 79 und 80:
Seite 81 und 82:
Seite 83 und 84:
Seite 85 und 86:
Seite 87 und 88:
Seite 89 und 90:
Seite 91 und 92:
Seite 93 und 94:
Seite 95 und 96:
Seite 97 und 98:
Seite 99 und 100:
Seite 101 und 102:
Seite 103 und 104:
Seite 105 und 106:
Seite 107 und 108:
Seite 109 und 110:
Seite 111 und 112:
Seite 113 und 114:
Seite 115 und 116:
Seite 117 und 118:
Seite 119 und 120:
Seite 121 und 122:
Seite 123 und 124:
Alle anzeigen

Niedersächsisches Kultusministerium Einheitliche ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?