Niedersächsisches Kultusministerium Einheitliche ...
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EPA in der Abiturprüfung für die Unterrichtsfächer BW mit REW/C, IV, VW im FG – Wirtschaft –<br />
Aufgabe 2.2<br />
Aufgabe 2.2.1<br />
Die in der Anlage befindlichen Exceltabellen (Bilanz und GuV-Rechnung) müssen<br />
über die Verwendung von Formeln genutzt werden, um die geforderten<br />
Kenngrößen zu ermitteln. Dabei wird folgende Lösung erwartet (vgl. Excel-<br />
Tabelle im Anhang).<br />
Aufgabe 2.2.2<br />
Sowohl die Kennzahlen von L I und von L II als auch der Branchenvergleich<br />
weisen auf eine angespannte bzw. bedrohliche Liquiditätslage hin; die Zahlungsfähigkeit<br />
ist als sehr schlecht einzuschätzen. Als zusätzliches Beurteilungskriterium<br />
können z. B. die Empfehlungen des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
herangezogen werden (L II größer als 100 %).<br />
Die Problematik der AUTOLUX AG besteht nun zusätzlich darin, dass es für das<br />
Verhindern einer Übernahme z. B. durch Konkurrenten notwendig wäre, in erheblichem<br />
Maße zu investieren. Hierdurch würde ein weiterer Liquiditätsbedarf<br />
in erheblichem Umfang entstehen. Wenn keine Eigenfinanzierungsmöglichkeiten<br />
bestehen sollten, würden sich durch die Aufnahme von zusätzlichem<br />
Fremdkapital die Kennzahlen L I und L II weiterhin verschlechtern; auch hervorgerufen<br />
durch zusätzlichen laufenden Liquiditätsbedarf für die Zinszahlungen.<br />
Bezüglich der Kennzahlenaussagekraft wären als Punkte zu nennen:<br />
- Stichtagsbezug<br />
- fehlende konkrete Zahlungsgrößen mit Terminangaben aus Kreditoren, Debitoren<br />
- fehlende konkrete Zahlungsgrößen bzgl. geplanter Auszahlungen für Investitionen.<br />
Im Rahmen einer aussagekräftigen unternehmensinternen Liquiditätsbeurteilung<br />
wäre auf folgende Punkte hinzuweisen:<br />
- Zahlungszeitpunkte im Rahmen der Debitoren- und Kreditorenrechnung<br />
- Zahlen aus der kurzfristigen und langfristigen Liquiditätsplanung (einschließlich<br />
geplanter Investitionen).<br />
Aufgabe 2.3<br />
Wichtig ist, dass die Prüflinge darlegen, dass die folgenden Maßnahmen zu einer<br />
Verbesserung der tatsächlichen Liquiditätslage führen, es aber gleichzeitig nicht in<br />
jedem Falle zu einer Verbesserung der Kennzahlen L I und L II kommt.<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung der Liquiditätslage:<br />
Verlängerung von Zahlungszielen bei den Kreditoren<br />
Verkürzung der Zahlungsziele bei den Debitoren, z. B. durch Skontogewährung<br />
Anzahlung/Teilzahlung auf der Debitorenseite vereinbaren<br />
Ausstehende Forderungen, z. B. durch Factoring–Unternehmen hereinholen<br />
Forderungen an ein Kredit-/Finanzierungsinstitut abtreten<br />
Verkauf von nicht benötigtem Betriebsvermögen<br />
Verkauf von AV (z. B. Fuhrpark und Maschinen, ggf. Gebäude) unter gleichzeitiger<br />
Nutzung von Leasingverträgen („sale and lease back“)<br />
Nichtausschüttung von Bilanzgewinnen (Bilanzgewinn als kurzfristige Verbindlichkeit)<br />
Ausgabe neuer Aktien (Kapitalerhöhung).<br />
Aufgabe 2.4<br />
Die Prüflinge müssen zunächst darlegen, dass es sich beim Cash flow um den tatsächlichen<br />
Finanzmittelüberschuss eines Unternehmens handelt, der die Zahlungswirksamkeit<br />
von Erträgen und Aufwendungen mit einbezieht. Dadurch ist er bzgl.<br />
der „Kapitaldienstfähigkeit“ aussagekräftiger als die Kennzahlen L I und L II. Bei der<br />
Berechnung wird das Jahresergebnis nämlich um die zahlungsunwirksamen Positionen<br />
bereinigt, so dass der Cash flow tatsächlich z. B. für Tilgungsleistungen, Investitionen<br />
und Gewinnausschüttungen verwendet werden kann.<br />
Wie bei den Kennzahlen L I und L II ist auch beim Cash flow die eingeschränkte<br />
Aussagekraft hinsichtlich der Stichtagsproblematik und des Problems der fehlen-<br />
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