Niedersächsisches Kultusministerium Einheitliche ...
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EPA in der Abiturprüfung für die Unterrichtsfächer BW mit REW/C, IV, VW im FG – Wirtschaft –<br />
Aufgabe 2.5<br />
Es sollen die wesentlichen Anspruchsgruppen des Unternehmens (Sharehoder/Stakeholder)<br />
und ihre jeweiligen Interessen erläutert und analysiert werden.<br />
Aufgabe 2.6<br />
Aufgabe 2.6.1<br />
Die beiden Konzepte „Profitcenter“ und „Outsourcing“ sollen als alternative Lösungen<br />
für die geplante Umstrukturierung der DV-Abteilung in Form einer Kurzpräsentation<br />
erläutert werden. Dabei sind die grundlegenden Unterschiede herauszuarbeiten.<br />
Profitcenter sind organisatorische Einheiten innerhalb des Unternehmens, die<br />
mittels Kosten- und Leistungsvorgaben gesteuert werden. Sie sind Verantwortungs-<br />
und Abrechnungseinheiten, deren Beitrag zum Gesamtergebnis durch<br />
eine Kosten-Leistungs-Gegenüberstellung aufgezeigt wird. Grundvoraussetzung<br />
ist, dass sowohl die Kosten als auch die Leistungen von den Verantwortungsträgern<br />
der Profit-Center beeinflussbar sind. Nur so kann die Basis für unternehmerisches<br />
Handeln der Verantwortlichen und die Motivation zur Eigeninitiative<br />
gesichert werden. Die Centerausrichtung des Unternehmens bietet<br />
zum einen die Chance, sich selbst steuernde organisatorische Strukturen zu<br />
bilden, zum anderen die Formen der Zusammenarbeit zwischen den betrieblichen<br />
Teileinheiten neu anzulegen. Längerfristig stellt der Centeransatz die neuen<br />
Formen der Zusammenarbeit auf eine markt- und kundenbezogene sowie<br />
für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter motivierende Erfolgsbasis. Außerdem wird<br />
das Kostenbewusstsein der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter verstärkt und die Unternehmensleitung<br />
entlastet von Koordinierungsaufgaben. Kritisch zu betrachten<br />
ist die sich in der Unternehmenspraxis oft einstellende Situation des „jeder<br />
gegen jeden“ aufgrund der Form des Erfolgsausweises.<br />
Weitere typische Widerstände und Handlungsbarrieren für die Umsetzung des<br />
Centerkonzeptes können gesehen werden in einem zu stark ausgeprägten<br />
Konkurrenzdenken der Bereiche, der Furcht vor Kompetenzverlust und Ablehnung<br />
der Verantwortung. Ob das Centerprinzip Gewähr für ein effizienteres<br />
Wirtschaften ist, ist auch eine Frage der individuellen Eignung des jeweiligen<br />
Center-Managements.<br />
Outsourcing: dauerhafte Auslagerung von bisher intern wahrgenommenen<br />
Unternehmenstätigkeiten und anschließender Bezug dieser Dienstleistungen<br />
von externen Zulieferern, die für die ausgelagerten Tätigkeiten eine Kernkompetenz<br />
besitzen; Leitidee: langfristig beiderseitiger Erfolg (Win-Win-Strategie);<br />
Beschränkung auf Unternehmensbereiche mit der höchsten Wertschöpfung<br />
(Kernkompetenzen); ausgelagerte Unternehmensbereiche (DV) werden rechtlich<br />
selbstständig und müssen sich am Markt behaupten; auslagerndes Unternehmen<br />
ist nicht automatisch Kunde.<br />
In der Stärken-Schwächen-Analyse ist z. B. darauf einzugehen, dass beim Outsourcing<br />
einerseits Kostensenkungen erwartet werden können, da externe<br />
Dienstleister in der Regel ein überlegenes Erfahrungs- und Prozesswissen haben,<br />
Kostenbelastungen für einen Ausgleich von Kapazitätsschwankungen<br />
übernehmen und schließlich nur die real erbrachten Leistungen in Rechnung<br />
stellen (Variabilisierung der Kosten). Andererseits gehen mit dem Outsourcing<br />
nicht automatisch Kostensenkungen einher; im Gegenteil, nicht wenige Unternehmen<br />
sehen sich nach einer Auslagerung sogar mit höheren Kosten konfrontiert.<br />
Zum einen lassen sich Kosten der Eigenerstellung selten exakt mit denen<br />
der Fremderstellung vergleichen, außerdem sind langfristige Kostenentwicklungen<br />
häufig schwer planbar, und die Kosten für das Outsourcing selbst<br />
werden unterschätzt.<br />
Weiterhin wird das Outsourcing als attraktiver Weg hin zu einer Konzentration<br />
auf Kernkompetenzen gesehen. Idealerweise bringt in einer solchen Konstellation<br />
jeder eine Leistung ein, die sonst kein anderer besser beherrscht. Die Meschall<br />
GmbH könnte sich auf die unternehmenseigenen Wissens- und Ressourcenpotenziale<br />
konzentrieren und trotzdem – über die Nutzung der externen<br />
Kernkompetenz – weiterhin ein breites Leistungsspektrum anbieten und die Innovationsbedürfnisse<br />
ihrer Kunden erfüllen. Gleichzeitig entstehen auf der an-<br />
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