Handbuch für Parlamentarier - Übereinkommen des Europarats zum ...

gefährden, vor einer unmündigen Person oder einer seiner Erziehung,
Ausbildung oder Aufsicht unterstehenden Person unter sechzehn
Jahren vornimmt, um dadurch sich oder einen Dritten geschlechtlich
zu erregen oder zu befriedigen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem
Jahr zu bestrafen, es sei denn, dass nach den Umständen des Falles
eine Gefährdung der unmündigen oder Person unter sechzehn Jahren
ausgeschlossen ist.
2. Übersteigt das Alter des Täters im ersten Fall des Abs. 1 das Alter der
unmündigen Person nicht um mehr als vier Jahre, so ist der Täter nicht
zu bestrafen, es sei denn, die unmündige Person hätte das zwölfte
Lebensjahr noch nicht vollendet.
Die sittliche Gefährdung von Kindern kann ihrer psychischen Gesundheit
schaden und ihre Haltung im Hinblick auf Sexualität und persönliche
Beziehungen verzerren. Die Formulierung„veranlasst anwesend zu sein“
könnte jede Art einschließen, auf die das Kind gezwungen wird, die
Handlungen zu erleben, sei es durch Nötigung, Zwang, Überredung oder
Versprechungen.
Großbritannien
Der britische Sexual Offences Act 2003 bietet ein gutes Beispiel für eine
Gesetzgebung über das unsittliche Einwirken auf Kinder für sexuelle
Zwecke.
11 Sexuelle Handlungen in Gegenwart eines Kindes
(1) Eine Person von 18 Jahren oder mehr (A) begeht eine Straftat, wenn:
(a) sie vorsätzlich an einer Handlung teilnimmt,
(b) diese Handlung sexueller Natur ist,
(c) diese Handlung zum Zweck der Erlangung sexueller Befriedigung
begangen wird, und sie sich an dieser beteiligt:
(i) wenn eine andere Person (B) anwesend ist oder die sich an einem
Ort befindet, von dem aus sie A beobachten kann, und
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