Zetrix - Energieweb
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Heizungstechnik<br />
1. WÄRME UND STRoM ERZEUGENDE PELLETSHEIZUNG<br />
Innovation aus OÖ<br />
revolutioniert die<br />
Energieerzeugung<br />
Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober und ÖkoFEN Geschäftsführer<br />
Herbert Ortner informierten Ende Jänner 2013 darüber, dass die 1. Wärme<br />
UND Strom erzeugende Pelletsheizung von ÖkoFEN in Betrieb ist.<br />
Eine oberösterreichische Innovation revolutioniert die Energieerzeugung.<br />
Große Freude über die 1. Strom erzeugende Pelletsheizung (v. l.): Stefan Pumberger (ÖkoFEN Technik),<br />
Roland Pargfrieder (ÖkoFEN Technik), Stefan Ortner (GF ÖkoFEN), Herbert Ortner (GF ÖkoFEN),<br />
Vroni und Willi Hopfner (Besitzer der Feldtestanlage), Miriam Gahleitner (ÖkoFEN_e Projektleitung),<br />
Michael Mayr (ÖkoFEN Technik).<br />
Oberösterreichs Energielandesrat Rudi<br />
Anschober lobte die oberösterreichischen<br />
Hersteller von Biomasse-Heizkesseln,<br />
die Weltmarktführer seien.<br />
Oberösterreich ist Spitze<br />
Die heimischen Hersteller haben im Vorjahr<br />
rund 37.000 Kessel ins Ausland exportiert. In<br />
den beiden größten Märkten Deutschland<br />
und Frankreich beträgt der Marktanteil oberösterreichischer<br />
Pelletskessel-Hersteller mehr<br />
als 50 %.<br />
Mit mehr als einem Viertel aller österreichweit<br />
installierten automatischen Kleinfeuerungsanlagen<br />
– das sind etwa 20.600 Hackgutanlagen<br />
und 21.600 Pelletsanlagen – liegt Oberösterreich<br />
bei dieser modernen Heiztechnologie<br />
österreichweit im Spitzenfeld. Zusätzlich sind<br />
etwa 12.000 moderne Scheitholzanlagen installiert<br />
und im Bereich der Biomasse- Großanlagen<br />
gibt es in Oberösterreich mehr als 1.270<br />
Projekte, davon 321 Nahwärmeprojekte.<br />
Die neue Innovation von ÖkoFEN − ein Biomasse-Heizkessel,<br />
der gleichzeitig Wärme UND<br />
Strom produziert – könne auch Oberösterreich<br />
bei der Energiewende wesentlich weiterbringen.<br />
Daher hat sich das Energieressort des<br />
Landes OÖ im Vorjahr zu einer neuen Landesförderung<br />
entschlossen, die den Start genau<br />
dieser Art von wärme- und stromerzeugenden<br />
Biomasseheizkesseln firmenunabhängig<br />
fördert. Dieses Impulsförderprogramm für 20<br />
Anlagen soll als Anreizprogramm den Markteinstieg<br />
der neuen Technologie – natürlich<br />
unabhängig von der produzierenden und lie-<br />
32<br />
Bild: ÖkoFEN<br />
fernden Firma – unterstützen. Dadurch sollen<br />
vor allem Erfahrungen und Kenntnisse über<br />
Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen<br />
im kleinen Leistungsbereich im Praxisbetrieb<br />
gesammelt und die Weiterentwicklung der<br />
Technologie vorangetrieben werden.<br />
Der Weg zum Pellets microKWK von ÖkoFEN<br />
2010 startete der in Niederkappel/OÖ ansässige<br />
Hersteller das Entwicklungsprojekt<br />
„ÖkoFEN_e“. Das Projekt-Ziel: eine Pelletsheizung<br />
für den Ein- bzw. Zweifamilienhaushalt<br />
zu entwickeln, die Wärme und Strom aus Holzpellets<br />
produziert. Den Ingenieuren der Firma<br />
ÖkoFEN stand zur Integration in den Pellets-<br />
Die Pellematic<br />
Smart_e<br />
ist die erste<br />
typengeprüfte<br />
Pelletsheizung<br />
von<br />
ÖkoFEN mit<br />
Stirlingmotor,<br />
die Strom und<br />
Wärme aus<br />
Holzpellets<br />
produziert.<br />
1-2/2013 Heizung . Lüftung . KLimatecHniK<br />
Bild: ÖkoFEN<br />
Bild: Kerstin Hainzl<br />
OÖ Landesrat Rudi Anschober und ÖkoFEN-GF<br />
Herbert Ortner bei der Pressekonferenz in Linz.<br />
kessel ein serienreifer Stirlingmotor der englischen<br />
Firma Microgen zur Verfügung.<br />
Nach einjähriger Entwicklungszeit konnten im<br />
November 2011 alle notwendigen Typenprüfungen<br />
abgeschlossen werden. Weitere Tests<br />
am Prüfstand folgten, ehe nach einem weiteren<br />
Jahr Vorbereitung die erste Feldtestanlage<br />
in Betrieb genommen wurde.<br />
„Neben den technischen Herausforderungen<br />
war es auch organisatorisch eine große Aufgabe,<br />
die erste Anlage ans Netz zu bringen“, so<br />
ÖkoFEN Geschäftsführer Stefan Ortner. „Wir<br />
haben hier wirklich etwas geschafft, das viele<br />
Firmen vor uns schon erfolglos versucht haben.<br />
Wir sind stolz auf diesen wichtigen Schritt<br />
und unser engagiertes Team!“<br />
1.ÖkoFEN Pelletsheizung mit Stirlingmotor<br />
Der steinige Entwicklungsweg ist Geschichte:<br />
Mit der Inbetriebnahme eines Stirlingmotors<br />
in der ÖkoFEN Pelletsheizung ging am 5. Dezember<br />
2012 die erste Strom erzeugende Pelletsheizung<br />
von ÖkoFEN in Lembach im Mühlkreis<br />
ans Netz.<br />
Die „Pellematic Smart_e“, wie die stromproduzierende<br />
Pelletsheizung bei ÖkoFEN getauft<br />
wurde, nutzt das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK). Der Stirlingmotor ist<br />
zusammen mit dem serienmäßig integrierten<br />
Pellets-Brennwertmodul in einem Schichtspeicher<br />
mit 600 l Volumen eingebaut. Das System<br />
produziert Wärme mit 14 kW thermischer Leistung<br />
und Strom mit 1 kW elektrischer Leistung<br />
(kWe).<br />
Mit einer Leistung von 1 kWe werden bei einem<br />
Volllastbetrieb von 24 Stunden täglich<br />
24.000 Wh elektrische Energie erzeugt; pro<br />
Jahr kann die mikroKWK-Anlage zwischen<br />
1.500 und 7.000 kWh Strom produzieren – je<br />
nachdem wie lange die Heizung in Betrieb ist.<br />
Um den Stirlingmotor in die Pelletsheizung zu<br />
integrieren, musste auch eine eigene, vollautomatische<br />
Reinigungseinrichtung für den Erhitzerkopf<br />
des Stirlingmotors entwickelt werden.<br />
In der ersten Feldtestanlage wurde zusätzlich<br />
zur Pellematic Smart_e und der bereits bestehenden<br />
20 m² großen thermischen Solaranlage<br />
ein 800 Liter Pufferspeicher installiert, um<br />
die Laufzeiten zu optimieren. Der Eigenverbrauch<br />
im Haus soll nun vorwiegend mit dem<br />
eigenen, im Keller erzeugten Strom abgedeckt<br />
werden; überschüssiger Strom wird ins Netz<br />
eingespeist. K<br />
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