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Zetrix - Energieweb

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Bild: EBG Haustechnik<br />

Bild: stadt Linz<br />

smartelösungen<br />

GEBÄUDEAUTOMATISIERUNG OPTIMIERT RAUMKLIMA + SPART ENERGIE<br />

Was tun, wenn sich das<br />

Gebäude aufheizt?<br />

Angesichts großer Glasfronten in modernen Gebäuden stellt sich<br />

immer die Frage, wie man dieses vor zu viel Sonneneinstrahlung schützt<br />

und den Kühlungsaufwand so gering wie möglich hält. In der Linzer<br />

Stelzhamerschule wurde diese Frage clever gelöst. Eine intelligente<br />

Gebäudeautomatisierung auf der Basis von Beckhoff-Komponenten<br />

ist nicht nur für die Beleuchtungssteuerung zuständig, sondern auch<br />

für das Zusammenspiel zwischen Lüftungsanlage, natürlicher Nachtkühlung<br />

und Beschattung.<br />

Um das Aufheizen der Klassenräume zu verhindern, stehen die Jalousien auf der gesamten<br />

Gebäudefront in exakt gleicher Höhe auf „halbmast“. Der Befehl zum Ausfahren und Stoppen<br />

erfolgt vollautomatisch.<br />

74<br />

Die Stelzhamerschule<br />

in Linz wurde<br />

generalsaniert:<br />

Entstanden ist<br />

ein moderner,<br />

dreigeschossiger<br />

Bau<br />

mit großen<br />

Fensterflächen,<br />

die für<br />

lichtdurchflutete<br />

Räume<br />

und Treppenaufgänge<br />

sorgen.<br />

1-2/2013 Heizung . Lüftung . KLimatecHniK<br />

Die stelzhamerschule in Linz wurde in den<br />

1970er-Jahren erbaut und war sowohl<br />

funktionell als auch hinsichtlich ihrer Wärmedämmung<br />

nicht mehr zeitgemäß. Daher entschied<br />

sich die stadt Linz für eine Generalsanierung<br />

des ca. 5.100 m² großen Gebäudes. Bei<br />

einem EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb<br />

setzte sich der Entwurf des Wiener Architekturbüros<br />

DI Clemens kirsch gegen 25 Mitbewerber<br />

durch. Entstanden ist ein moderner, dreigeschossiger<br />

Bau mit großen fensterflächen,<br />

die für lichtdurchflutete räume sorgen.<br />

Intelligenter Sonnenschutz für<br />

angenehmes Raumklima<br />

Glas erhitzt die Gemüter – und das nicht nur,<br />

wenn die tatsächliche sonneneinstrahlung<br />

teilweise mehr als 600 Watt/ m² beträgt. Während<br />

dieser Werkstoff in der modernen Architektur<br />

bevorzugt genutzt wird, um offenheit,<br />

klarheit und transparenz zu vermitteln, stellt<br />

er Planer und techniker vor besondere Herausforderungen.<br />

„Die Überhitzung bzw. die sommertauglichkeit<br />

von Gebäuden ist mittlerweile<br />

ein riesenthema für uns“, schildert Wolfgang<br />

Pichler, Mitarbeiter der Abteilung Gebäudemanagement<br />

des Magistrats der stadt Linz.<br />

„Große fensterflächen verlangen nach einem<br />

intelligenten sonnenschutz, dabei wollen wir<br />

in schulen, kindergärten oder -Horten grundsätzlich<br />

ohne aktive kühlung auskommen.“<br />

Beim Projekt stelzhamerschule wurde diese<br />

Aufgabenstellung durch das clevere Zusammenspiel<br />

von Lüftungsanlage, natürlicher<br />

nachtkühlung und Beschattung gelöst. Erklärtes<br />

Ziel der der Abteilung Gebäudemanagement<br />

der stadt Linz und der ausführenden firma<br />

Albrecht Gebäudeautomation war es, die<br />

raumtemperatur, selbst an sehr heißen tagen,<br />

bei maximal 26° C zu halten.<br />

Automatisches kippen der fenster bei nacht<br />

sorgt dafür, dass kühlere Luft in das Gebäude<br />

strömt. tagsüber schützen Jalousien vor einer<br />

Überhitzung der Unterrichtsräume. Die steuerung<br />

der Jalousien erfolgt in drei stufen über<br />

das Zusammenspiel zwischen der Automatisierungssoftware<br />

twinCAt und dem sMI-Bussystem:<br />

Ab einer gewissen Grenzeinstrahlungstemperatur<br />

wird die Glasfläche verringert,<br />

indem der sonnenschutz rund ein Drittel nach<br />

unten gefahren wird. Blockt der sonnenschutz<br />

der stufe eins zu wenig Einstrahlung, erhält die<br />

Jalousie den Befehl zum gänzlichen Absenken,<br />

allerdings mit geöffneten Lamellen. Erst bei einer<br />

Bestrahlungsstärke von mehr als 550 W/ m²<br />

werden auch die Lamellen geschlossen. „Wir<br />

haben die Erfahrung gemacht, dass eine Jalousie,<br />

die im geschlossenen Zustand nach unten<br />

fährt und den raum verdunkelt, von den nutzern<br />

nicht angenommen wird. Deshalb wurde<br />

gemeinsam mit dem Jalousienhersteller ein<br />

Prototyp entwickelt, bei dem die Lamellen bei<br />

der fahrbewegung offen bleiben“, beschreibt<br />

Wolfgang Pichler eine auf den ersten Blick<br />

simpel anmutende Lösung, die jedoch mechanisch<br />

gar nicht so einfach zu bewerkstelligen<br />

war. „Da war unser Jalousienhersteller ziemlich

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