Zetrix - Energieweb
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ancHenfocus<br />
QUALTITÄT UND HANDLING VON KUNDENBEZIEHUNGEN<br />
Ohne Beziehungsmana-<br />
gement geht nichts mehr<br />
Hervorragende Produkte werden heute vorausgesetzt. Um Kunden zu<br />
lukrieren und zu halten, muss man sie auch begleiten, betreuen und vor<br />
allem immer wieder aufs Neue begeistern.<br />
Kunden sind Menschen, die auch mit ihren Emotionen ernst genommen werden wollen.<br />
Ilse Königstetter<br />
Die Märkte verändern sich mit einer enormen<br />
Geschwindigkeit. Parallel dazu<br />
wächst auch die Macht der Kunden und deren<br />
Bedürfnisse. Sowohl im Business-to-Business-<br />
(b2b) wie auch im Business-to-Consumer-<br />
Geschäft (b2c) sind Unternehmen heute mit<br />
einem völlig neuen Kunden-Typ konfrontiert:<br />
Für den anspruchsvollen Kunden ist schon lange<br />
nicht mehr allein das Produkt entscheidend,<br />
viel mehr zählen die Vorteile, die er durch die<br />
Beziehung zum Anbieter erhält. Kunden sind<br />
Menschen, die auch mit ihren Emotionen ernst<br />
genommen werden wollen. Diese Erfahrung<br />
kann Alexander Schell, Leiter des europäischen<br />
Instituts für Kundenmanagement, aus<br />
seiner langjährigen Erfahrung als Trainer und<br />
Unternehmensberater, bestätigen: „Kunden<br />
sind anspruchsvolle Persönlichkeiten, die man<br />
nur noch begeistern kann, wenn man ihre individuellen<br />
Erwartungen übertrifft.“ Gute Produkte<br />
werden vorausgesetzt. Heute sind die<br />
Qualität und der Nutzen der Beziehungen zu<br />
den richtigen und wichtigen Kunden für den<br />
Unternehmenserfolg entscheidend. „Kunden<br />
denken vor allem an sich selbst und suchen<br />
sich Geschäftsbeziehungen, die ihnen möglichst<br />
lange einen hohen Nutzen versprechen,“<br />
charakterisiert Alexander Schell den neuen<br />
Kunden-Typus. Kann er immer wieder überzeugt<br />
werden, wirkt er als wertvoller Promoter.<br />
90<br />
Kundenverwaltung war gestern<br />
Intelligentes Kundenmanagement muss daher<br />
in den Mittelpunkt des Marketings gestellt<br />
werden. Im besten Fall ermöglicht es einen<br />
„360°-Blick“ auf den Kunden und seine Welt.<br />
Wettbewerbsdifferenzierung funktioniert nur<br />
noch über eine Individualisierung der Angebote,<br />
über eine persönliche Adressierung,<br />
eine kundenlebensweltgerechte Ansprache<br />
und über eine intensive Emotionalisierung der<br />
Kundenkommunikation. In den letzten Jahren<br />
hat sich Customer Relationship Management<br />
(CRM) zu dem überzeugendsten und erfolgreichsten<br />
Marketing-Ansatz entwickelt. Richtig<br />
angewendet verspricht die fälschlicherweise<br />
oft mit einem IT-Tool gleichgesetzte Management-Philosophie<br />
nicht allein begeisterte und<br />
loyale Kunden, sondern vor allem mehr Kosteneffizienz<br />
und eine höhere Wertschöpfung<br />
pro Kunde – also vor allem einen echten Mehrwert<br />
für das Unternehmen.<br />
CRM muss von allen „gelebt“ werden<br />
Natürlich bekam der Begriff „Kundenorientierung“<br />
in den letzten Jahren einen prominenten<br />
Platz in den Strategie-Papieren zahlreicher<br />
Betriebe. Natürlich wird der Kunde inzwischen<br />
regelmäßig nach seiner Zufriedenheit gefragt.<br />
Manchmal sogar so oft, dass sein Wohlwollen<br />
und die Toleranz schon darunter leiden. Doch<br />
das allein reicht nicht, wenn man weiß, dass<br />
nur Begeisterung Menschen zu loyalen Kun-<br />
1-2/2013 Heizung . Lüftung . KLimatecHniK<br />
Alexander Schell, Leiter<br />
des europäischen<br />
Instituts für Kundenmanagement:<br />
„Kunden<br />
sind anspruchsvolle<br />
Persönlichkeiten,<br />
die man nur noch<br />
begeistern kann, wenn<br />
man ihre individuellen<br />
Erwartungen übertrifft.“<br />
den werden lässt. Wer seine Schwerpunkt-Kundenzielgruppen<br />
wirklich ernsthaft in die Unter-nehmensorganisation<br />
integrieren möchte,<br />
muss die Unternehmens- und<br />
Personalentwicklung radikal auf mehr Kundennähe<br />
trimmen, alle Prozesse und Abläufe<br />
im Unternehmen zur Disposition stellen und<br />
das Denken und Verhalten aller Menschen unter<br />
dem Dach des Unternehmens überprüfen.<br />
Das bedeutet, dass jeder Mensch im Unternehmen<br />
das „richtige Kundenverständnis“ vor<br />
Augen hat und CRM im Unternehmen von allen<br />
Mitarbeitern verstanden und „gelebt” wird.<br />
Wurde eine deutliche Wertsteigerung für die<br />
relevanten Kundenzielgruppen, für das Unternehmen<br />
und seine Mitarbeiter erreicht, kann<br />
man von einer erfolgreichen CRM-Implementierung<br />
sprechen. „Wenn aber in den Köpfen<br />
der Kunden, der Manager und Mitarbeiter so<br />
gut wie nichts passiert, wenn Strukturen und<br />
Vorgehensweisen nicht radikal an das Verhalten<br />
der relevanten Kundengruppen angepasst,<br />
wird das so euphorisch initiierte „CRM-Projekt“<br />
schnell auf die Stufe eines 08/15-Vorhabens<br />
zurückgeworfen,“ warnt Experte Schell vor<br />
gängigen Fallen.<br />
Hervorragende Aussichten für<br />
Beziehungsmanager<br />
Erfolgreiche „Kundenunternehmen“ untersuchen<br />
und pflegen daher alle Beziehungen<br />
zu den bedeutendsten Kunden-Zielgruppen<br />
regelmäßig, systematisch und wertorientiert.<br />
Das bedeutet: Weg von der kostenintensiven<br />
Bedienung eines anonymen Massenmarktes<br />
hin zum profitorientierten Geschäft mit den<br />
treuesten und wichtigsten Kunden. Die Funktion<br />
des „Customer Relationship Manager“<br />
wird gerade in kunden- und vertriebsorientierten<br />
Organisationen immer wichtiger für den<br />
Unternehmenserfolg: Profis mit profunden<br />
Kenntnissen im Kundenmanagement/CRM<br />
sind heute gesuchte Leute. Sozial kompetente<br />
und hochqualifizierte Kontakt- und Beziehungsmanager<br />
werden daher in Zukunft das<br />
Rennen machen. K<br />
info<br />
Dipl.-Soz.(FH) Alexander Schell<br />
ist Institutsleiter und Geschäftsführer des Euro-<br />
päischen Instituts für angewandtes Kunden-<br />
management (eifk), München. www.eifk.de